1008 - Ein Computer spielt verrückt
Computerbrutzellen befallenen Positronik hantierten. Sie sah, wie Jost ein kürbisgroßes, stachelig aussehendes Element herausnahm und in einen eiförmigen, metallenen Behälter legte. Er klappte den Deckel zu und versiegelte den Verschluß.
„Aus diesem Gefängnis können die Computerbrutzellen nicht ausbrechen", sagte er dazu. „Die nehmen wir mit."
„Wohin?" erkundigte sich Alja, und als die beiden Männer keine Antwort gaben, sagte sie: „Ich habe das Gefühl, daß sich hinter meinem Rücken einiges tut, von dem ich nichts weiß. Was habt ihr ausgeheckt?"
„Wir haben damit gerechnet, das Labor aufgeben zu müssen", antwortete Kredo.
„Darum haben wir einige Arrangements zur Flucht getroffen. Es ist notwendig, daß sich ein Spezialistenteam an einen sicheren Ort begibt, um die Computerbrutzellen untersuchen zu können. Dazu gehören Jost und ich und noch vier Wissenschaftler."
„Warum habe ich davon nichts erfahren?" erkundigte sich Alja.
„Das hat mit Mißtrauen nichts zu tun", sagte Jost schnell. „Es ergab sich nur noch keine Gelegenheit dazu."
„Das glaube ich nicht", sagte Alja. „Es muß einen anderen Grund geben."
„Stimmt", gab Kredo zu. „Jost und ich sind uns darüber einig, daß du im Kontor zurückbleiben mußt. Ich dachte, daß du etwas dagegen haben könntest, und behielt die Sache für mich, um mit dir nicht darüber diskutieren zu müssen."
„Das war ein Irrtum, denn ich denke nicht daran, das Kontor aufzugeben", sagte Alja grollend. „Mir gefällt es nur nicht, wenn man mich als Kontorchefin bei so wichtigen Entscheidungen übergeht. Wie wollt ihr aus dieser Falle entkommen? Und wohin?"
„Ich weiß selbst nicht, wo das Versteck liegt", sagte Kredo. „Jost hat es ausfindig gemacht. Aber du kannst sicher sein, daß wir mit dir in Verbindung bleiben werden."
Alja sah Jost fragend an, und der sagte ausweichend: „Wohin wir gehen, dort haben wir optimale Arbeitsbedingungen und sind von der Kontorpositronik absolut sicher. Mehr gibt es im Augenblick nicht zu sagen. Darf ich jetzt weitermachen?"
Kredo führte Alja von Jost fort.
„Es ist wichtig, daß du im Kontor bleibst", erklärte er. „Wenn Perry Rhodan kommt, mußt du ihn über die Sachlage aufklären."
„Falls er überhaupt kommt, woran ich nicht mehr glaube", sagte Alja.
Sie zuckte zusammen, als der innere Schutzschirm von einer Energieentladung erschüttert wurde. Als der Lichtblitz erlosch, klaffte in der Wand dahinter ein großes Loch, von dessen ausgezackten Rändern flüssiges Metall tropfte.
„Albert schreckt vor nichts zurück", sagte sie. „Ist ein Computer, der keine Achtung vor dem Leben derer hat, die ihn erschufen, denn überhaupt noch zu retten?"
„Das werden wir sehen, wenn die ersten Untersuchungsergebnisse vorliegen", erwiderte Kredo. „Es hängt alles davon ab, ob wir ein Mittel gegen die Computerbrutzellen finden. Darum ist es so wichtig, daß wir uns an einen sicheren Ort zurückziehen. Du siehst selbst, daß wir im Kontor nirgends mehr sicher sind."
Wie als Bestätigung wurde der Schutzschirm erneut von einer Energieentladung erschüttert.
„Es wird Zeit für mich", sagte Kredo. „Du wirst bald von mir hören, Alja."
Er berührte kurz ihre Hand, dann eilte er davon. Alja wollte ihm folgen, denn es gab noch soviel, das sie mit ihm besprechen wollte. Aber da versperrte ihr auf einmal eine Energieglocke den Weg.
Im gleichen Moment brach der Schutzschirm hinter ihr zusammen.
Sofort erklang Alberts wohlklingende Stimme: „Bitte diesen Sektor sofort verlassen. Dringende Aufräumungsarbeiten verlangen, daß sich alle Lebewesen aus diesem Sektor zurückziehen."
Jemand kam zu Alja, um sie aus dem Labor zu führen, in das nun von allen Seiten die kleinen Flugroboter eindrangen, wie sie der Wachtposten beschrieben hatte. Aber Alja schüttelte die Hand ab.
Ein Schrei erklang, als aus einem der Geräte ein Energieblitz zuckte. Das Trampeln von Füßen erklang, Befehle schwirrten durch die Luft. An Alja prallte alles ab.
Sie blickte durch die Energieglocke, hinter der sich Kredo und Jost mit ihren vier Begleitern befanden. Die kleinen Flugroboter umschwirrten die Energieglocke, als suchten sie nach einem Durchlaß.
Alja hielt den Atem an. Warum zogen sich die Fiuchtvorbereitungen so lange hin?
Wieder wurde sie am Arm gegriffen. Diesmal konnte sie sich jedoch nicht daraus befreien und mußte zurückweichen.
„Komm, hier ist es zu gefährlich."
Sie wandte den Kopf und erkannte Narom
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