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1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigenen Zug im Gesicht hatte.
    Waschwand, der älteste im Volk, der nicht mehr viel mit Farben anfangen konnte und dessen Gesicht trüb wirkte wie verschmutztes Wasser, hatte es so ausgedrückt: „Beerblau, du bekümmerst mich. Du schlägst aus der Art, denn du bist rastlos, voll Neugierde und Unzufriedenheit, voll Abenteuerlust wie die Zugvögel, die es nirgends hält. Das steht dir ins Gesicht geschrieben. Ich kann darin lesen, und ich lese es dir ab, wie es mit dir weitergehen wird."
    „Ich bin glücklich", behauptete Beerblau. „Ich bin nicht anders als die anderen, und ich habe nur die Eigenheit, daß ich die Farbe der blauen Beere am besten treffe."
    „Die blaue Beere, die den Zugvögeln am liebsten ist! Du siehst, es hat eine tiefere Bedeutung, daß du schon als Kind das Beerenblau den anderen Farben vorzogst. Alle haben dich bewundert, denn keiner konnte es dir nachmachen, und du wurdest beneidet, weil dein Beerenblau die Zugvögel anlockte und du nur hinzulangen brauchtest, um diese scheuen Tiere zu fangen. Sie wurden zu deiner bevorzugten Nahrung, so daß du immer mehr von ihnen in dich aufnahmst und immer mehr wie sie wurdest. Du hast das Gesicht eines Zugvogels."
    „Pah!" machte Beerblau. „Du gibst solch geschwollenes Zeug von dir wie Lausdick, weil du deinem Gesicht keinen verständlichen Ausdruck mehr geben kannst. Deine Farben sind fast ebenso blaß wie die Lausdicks, sie sagen nichts. Darum trägst du so dick auf, machst ein buntes, grelles Gesicht, das dabei jedoch ausdruckslos bleibt."
    „Du wirst ungerecht, Beerblau - oder soll ich dich so nennen?" Waschwand stieß durch den Mund einen Laut aus: „Mimi!"
    Beerblaus Erwiderung erfolgte ebenfalls durch Lautgebung. Sie sagte: „Tschonnack."
    Damit wandte sie sich ab und suchte sich einen Platz, an dem sie mit sich allein war.
    Waschwand stand nicht allein mit seiner Meinung da. Auch andere machten ihr Vorwürfe, daß sie mit den Farblosen Verbindung aufgenommen hatte.
    „Das ist deine verderbliche Neugierde, Beerblau", hielten sie ihr vor.
    „Es ist meine Neugierde", pflegte Beerblau zu bestätigen, „doch ist sie nicht verderblich. Die Farblosen sind nicht gefährlich, sie tun uns nichts. Sie haben sogar segensreich für uns gewirkt. Seit sie hier sind, erblüht unsere Welt. Die Pflanzen gedeihen, der Tiere werden mehr. Warum also sollen wir die Farblosen meiden?"
    Niemand konnte ihr einen vernünftigen Grund nennen, warum man den Farblosen aus dem Weg gehen sollte. Keiner im Volk brauchte einen Grund dafür, es war eine selbstverständliche Sache. Das Volk war eben scheu.
    Als die ersten Farblosen auftauchten und durch das Land des Volkes zogen, da hatten sie lange Zeit keine Ahnung davon gehabt, daß dieses Gebiet bewohnt war. Sie hatten Pflanzenproben genommen und Tiere eingefangen, um diese zu untersuchen - wie Beerblau als Mimi inzwischen von Lausdick erfahren hatte.
    Nur durch Zufall war es zum Kontakt gekommen, als ein Farbloser eine Blütenprobe nehmen wollte und verblüfft feststellen mußte, daß er statt einer Blüte den Kopf eines Lebewesens in der Hand hielt.
    Dadurch war das Volk in Aufruhr geraten. Es floh vor den Farblosen, die ihre Bemühungen nun verstärkten, mit dem Volk in Verbindung zu treten. Schließlich hatten die Farblosen die Zwecklosigkeit ihrer Kontaktversuche eingesehen - und seit damals hatte das Volk seine Ruhe.
    Man wußte, daß sich die Farblosen an der Grenze des Landes niederließen und in ihrer Farbenblindheit die Natur zerstörten und große und häßliche Gebilde errichteten, in denen sie lebten.
    Manche dieser Gebilde erhoben sich in den Himmel - und verschwanden einfach in der Luft. Manchmal konnte man diese abscheulichen Gebilde aufsteigen sehen, und man hörte weit über das Land, daß sie es mit solchem Lärm und Getöse taten, wie er stets in der Nähe der Farblosen zu vernehmen war.
    Aber da die Farblosen von nun an nicht mehr in das Leben des Volkes eingriffen, kümmerte man sich nicht mehr um sie und konnte wieder zu einem geregelten Alltag zurückfinden.
    Gelegentlich passierte es zwar immer wieder, daß die Farblosen sich hierher verirrten.
    Aber man hörte sie stets schon von weitem und konnte ihnen rechtzeitig aus dem Weg gehen.
    Der eigentliche Grund, warum keiner aus dem Volk etwas mit ihnen zu tun haben wollte, war der, daß sie so fremdartig waren. Das betraf nicht nur ihre körperliche Erscheinung - sie waren groß, plump und behäbig -, sondern mehr noch ihr Verhalten.
    Heimliche

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