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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Gefühle Rücksicht zu nehmen, Tetley! Sie wissen außerdem sehr wohl, daß Captain Allerman unserm Präsidium als Beamter zugeteilt ist. Erklären Sie mir jetzt, wie dieses Unglück heute abend überhaupt geschehen konnte! Warum waren die Ausgänge nicht genügend besetzt? Wie war es möglich, daß der Verbrecher entkam?«
    »Ich tat mein Bestes!« beteuerte Tetley weinerlich. »Ich hatte auf allen Korridoren Beamte aufgestellt, und ich kann nicht verstehen, daß ausgerechnet der Posten auf der Terrasse -« »Wenn Sie es nicht verstehen können, dann will ich es Ihnen begreiflich machen!« erwiderte Terry streng. »Er war nicht auf seinem Platz, weil man ihn nicht richtig instruiert hatte!« Tetley widersprach nicht. »Wir machen alle unsere Fehler«, entschuldigte er sich. »Ich habe eine sehr schwere Zeit hinter mir, und heute abend hatte ich so entsetzliche Kopfschmerzen, daß ich kaum noch wußte, was ich tat...«
    » Sie melden sich morgen um zwölf wieder hier in meinem Büro!« erwiderte Terry scharf. »Bringen Sie Ihr Bankbuch mit - ebenso die Bankbücher Ihrer Frau! Sie hat zwei; eins davon unter ihrem Mädchennamen... Außerdem schaffen Sie mir den ganzen Inhalt Ihres Depotfachs 8497 von der Bank her! Es wartet bereits ein Beamter auf Sie, der Ihnen behilflich sein wird.«
    Tetley verließ das Zimmer als gebrochener Mann.
    »Das Merkwürdigste an der Sache war«, bemerkte Jiggs, »daß ich kein Wort zu sprechen brauchte...«

26
    Mr. Kerky Smith hatte mit seiner Frau einen der eleganten Nachtklubs besucht und war erst spät nach Hause gekommen.
    Der Kammerdiener weckte ihn. Er war nicht besonders höflich, wenn er mit seinem Herrn allein war. »Kerky, der Polyp ist am Telefon!«
    Smith erhob sich und sah den Mann unsicher an, der ihn in seinen Träumen gestört hatte. »Was für ein Polizist?« fragte er ärgerlich. »Doch nicht Tetley?«
    »Er nennt sich ›Colonel Brunton‹... Das ist doch Tetley, nicht?«
    Kerky ging ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab.
    »Ich muß Sie dringend sprechen, Mr. Smith! Kann ich in Ihr Hotel kommen?«
    »Nein, das können Sie nicht! Das hab' ich Ihnen doch schon oft genug gesagt. Ich werde jemanden schicken, der Sie mit dem Wagen abholt.«
    »Ich werde scharf beobachtet!« erwiderte Tetley aufgeregt. »Ich hab' es erst erfahren, als der Chefinspektor -« »Meinen Sie, ich werde nicht Tag und Nacht beobachtet?« zischte Smith böse. »Ich werde mit Ihnen sprechen, nachdem ich rasiert bin - in einer halben Stunde!«
    Er ging zu seinem Friseur in Soho und ließ sich einseifen. Dann brachte der Friseur den Telefonapparat herein, ging wieder hinaus und schloß die Tür fest hinter sich.
    Inspektor Tetley war nicht weit von Kerky entfernt. Er befand sich im ersten Geschoß, und zwar in einer schalldichten Telefonzelle. Kerky hörte, was am vergangenen Abend vorgefallen war.
    »Ich muß meinen Abschied einreichen«, klagte Tetley. »Ich werde ins Ausland gehen. Ich bin erledigt. Wenn dieser verdammte Amerikaner mich nach Strich und Faden verhört, kann er alles aus mir herausholen. Gestern hat er kein Wort gesagt. Kerky, ich hab' noch ein paar tausend Pfund zu bekommen... Entschuldigen Sie, daß ich Sie beim Vornamen nenne!«
    »Das paßt mir ganz und gar nicht!« fuhr Smith ihn an »Aber es wird schon alles in Ordnung kommen«, fügte er freundlicher hinzu. »Warten Sie heute abend an der bekannten Stelle gegenüber dem Zoo! Ich schicke einen Mann, der Ihnen das Geld bringt. Aber achten Sie darauf, daß Sie von niemanden gesehen werden, wenn Sie hingehen!« Er drückte auf eine Klingel, und als der Barbier wiederkam, reichte er ihm den Apparat. »Machen Sie jetzt schnell!« sagte er ärgerlich. »Die Seife trocknet schon ein.«

27
    Coras Lebensphilosophie war sehr einfach: Als Frau mußte sie sich schön erhalten für den Mann, der ihre Rechnungen bezahlte, und ihm treu bleiben, solange er sie nicht betrog. Ihre früheren Ehemänner hatten sich nicht so stark für sie interessiert wie Kerky Smith, aber ihr war das gleichgültig. Wenn sie Kerky durch eine Kugel verlieren sollte, dann war dieses Kapitel eben abgeschlossen, und sie machte sich schön für den nächsten...
    Aber jetzt sah sie sich einer anderen Gefahr gegenüber: Leslie Ranger! Mit deser Nebenbuhlerin mußte man abrechnen! Sie begann Pläne zu schmieden und faßte endlich einen Entschluß.
    »Warum gehst du eigentlich nicht mal aufs Land?« erkundigte sich Kerky eines Tages. »Wozu kaufe ich dir denn ein schönes

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