101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Plätze nach berühmten Entdeckern benannt. Gestaltet wurden sie von dem Architekturbüro EMBT aus Barcelona: Mediterranes Flair trifft auf hanseatische Hafenatmosphäre.
Den Anfang machen die Magellan-Terrassen unterhalb der Speicherstadt. Laternen, die an große Verladekräne erinnern, weisen den Weg. Ein dreistöckiger Kubus aus Glas und schwarzem Metall, der Pavillon Elbphilharmonie, steht in direkter Sichtachse zur Elbphilharmonie (s. S. 92 ). Besucher können hier das neue Wahrzeichen mittels 20 Hör-Rohren, die rund um den Pavillon angebracht sind, »erhören und erleben«. Im Erdgeschoss ist eine Ausstellung zu sehen. Herzstück des puristischen Kubus ist jedoch das 1:10 Modell im Obergeschoss, an dem der japanische Akustik-Spezialist Yasuhisha Toyota die Klang- und Nachhallmessungen für den Großen Konzertsaal durchgeführt hat, 2.150 Filzpuppen stellen die zukünftigen Zuhörer dar. Auf der Westseite hat man einen schönen Panoramablick auf das erste historische Hafenbecken und seine moderne Randbebauung.
Die Treppen der Magellan-Terrassen führen bis zum Sandtorhafen, Hamburgs ältestem Hafenbecken. Dieses hatte der damalige Wasserbaudirektor Johannes Dalmann 1864 erstmalig als offenen Tidehafen gebaut – und es wurde ein Prototyp für den weiteren Hafenausbau. In das Becken eingebettet sind die Pontons des Traditionsschiffhafens, Liegeplatz für historische Segel- und Dampfschiffe. Als »schwimmende Ebene auf dem Wasser« geplant, hebt und senkt sich der Ponton mit den Gezeiten.
Die 2005 und 2009 fertiggestellten Quartiere Sandtorkai und Dalmannkai umgeben das Hafenbecken: rechts der Sandtorkai, acht Einzelgebäude auf einem gemeinsamen, hochwassersicheren Polder, zwischen denen die Silhouette der Speicherstadt hindurch schimmert, und links der Dalmannkai mit der Elbphilharmonie. 622 Wohnungen sind auf dem Dalmannkai in verschiedenen Trägerschaften entstanden: Baugenossenschaften, Baugemeinschaften und Bauträger haben kleinteilig gebaut – die so entstandene Architekturvielfalt hat oft Anlass zu Kritik gegeben.
Den Großen Grasbrook in südlicher Richtung weitergehend stößt man auf die Marco-Polo-Terrassen am historischen Grasbrookhafen. Rampen, hügelförmige Grasinseln und Holzdecks begleiten den Weg von der hochwassergeschützten Straßenebene zur Wasserebene – bei Sturmfluten wird der untere Teil des Platzes überspült, die Sumpfzypressen stehen dann im Nassen. Im Hafenbecken selbst soll ein Yachthafen mit 130 Liegeplätzen entstehen. Rechts schließen das Gebäudeensemble des Dalmannkais und die 400 m lange Dalmannkaipromenade das Becken ab. Speziell für die Promenade entwarf EMBT ein steinernes Sitzmöbel in Wellenform, die »lungomares«, die sich größter Beliebtheit erfreuen. Die Warftwände gestalteten die Katalanen durchgehend mit speicherstadttypischen Piktogrammen in mehrfarbigem Klinker.
Linker Hand sieht man den Strandkai mit dem Unilever Gebäude und dem Marco-Polo-Tower; die noch unbebaute Kaispitze wird bis 2015 mit Wohnbauten vollendet sein. Der Strandkai prägt die südliche, von den Elbbrücken erlebbareStadtansicht neu, das Gebäudeensemble wird weithin sichtbar als Landmarke wirken. Der 55 m hohe Wohnturm Marco-Polo-Tower scheint sich wie eine Schiffsschraube um die eigene Achse zu drehen – 360-Grad-Blick auf Elbe, Hafen-City und Innenstadt inklusive. Die Eigentumswohnungen gehören zu den teuersten Wohnungen Hamburgs. Benachbart ist das Unilever-Haus, wegen seinem Konzept der »offenen Bürostruktur« mit open-space-Büros im lichtdurchfluteten Atrium preisgekrönt und Arbeitsplatz für 1.200 Mitarbeiter.
Blick auf die Magellan-Terrassen mit Unilever-Haus und dem Marco-Polo-Tower
Das Umweltzeichen »HafenCityGold« erhielt das Unilever-Haus aufgrund seiner hohen ökologischen Nachhaltigkeit: Betonkernkühlung, Wärmetauscher auf dem Dach, optimale Tageslichtausbeute und Ausstattung mit innovativer LED-Beleuchtung. Wegen seiner Lage direkt am Kreuzfahrtterminal ist das Gebäude den Emissionen der Dieselgeneratoren der vor Anker liegenden Schiffe ausgesetzt – die Außenhülle aus ETFE-Folie schützt nicht nur vor starken Winden bis zu 80 km/h, sondern ermöglicht auch, dass man die dahinterliegenden Fenster öffnen kann. Im Inneren befindet sich ein Langnese-Shop. Eine öffentliche Passage führt durch das Gebäude hindurch zu den Elbterrassen, einer der schönsten Kaipromenaden an der Elbe – mit Sitzstufen und Liegestühlen, um mit seinem Eis den vorüber
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