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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Iwanowski
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heute für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer ein ganz besonderes Erlebnis und praktisch obendrein: Auch im Alltag wird er genutzt, um zur anderen Elbseite zu wechseln. Inzwischen ist er zu einer Touristenattraktion avanciert. Hundert Jahre und kein bisschen greise…
    Hinweis
    Wer keine Fahrstühle mag, der kommt auch über die Treppe nach unten – der Eingang befindet sich draußen an der Seite der Personen-fahrstühle.
    In St. Pauli liegt westlich der Landungsbrücken ein quadratischer Bau aus Tuffstein mit einer Kupferkuppel: Das ist der Eingang zum Elbtunnel (erlaubte Maße für Autos: Breite 1,90 m, Höhe 3,40 m, Länge 9,50 m), der in 24 m Tiefe liegt und die beiden Elbufer verbindet. Man sucht vergeblich nach einer Autozufahrt direkt in den Tunnel. Dafür gibt es eine Einfahrt, hinein geht’s in zwei riesige Fahrstühle (!), in denen zwei Fahrzeuge Platz finden: Die mittleren haben eine Nutzlast von zehn Tonnen und nehmen Fahrzeuge bis 9, 50 m auf. Die äußeren Aufzüge sind 7,3 m lang und nehmen sechs Tonnen auf.
    Nach etwa 24 m Reise in die Tiefe kommt man unten an und kann dann die Elbe unterqueren. Für Fußgänger und Fahrradfahrer steht ein gesonderter, kostenloser Fahrstuhl zur Verfügung: Nach knapp 430 m kommt man der anderen Seite an. Die Fahrspur ist recht schmal und eingebordet, also auf Reifen und Felgenaufpassen! Man fährt hier fast Schritttempo, und immer wieder gibt es Fahrbahnschwellen, die langsames Fahren erzwingen.Auf beiden Seiten der Fahrspur kann man auf einem Gehpodest zur anderen Seite laufen. Richtig schön sind die spiegelnden hellen Fliesen des Tunnels, an Wandreliefs entdeckt man verspielte maritime Motive. Ein seltsames Gefühl zu wissen, dass darüber riesige Containerschiffe fahren… Dann geht’s wieder ans Tageslicht, man hat Steinwerder erreicht.

    Ab in den Tunnel
    Rechts vom Fahrstuhlschacht in Blickrichtung Elbe sind es nur wenige Schritte zu einer wunderbaren Aussichtterrasse. Hier sieht man St. Pauli und Hamburg am Geesthang liegen, macht schnell markante Gebäude aus, allen voran den Michel. Dann rechts die Speicherstadt, HafenCity, links die Hallen des Fischmarktes, weiter links die schiffsähnlichen Docklands, ein Bürogebäude, von Wasser umgeben. Und das alles vor der Kulisse des Schiffsverkehrs – beeindruckend! (mi)
    Wie alles begann …
    Ende des 19. Jh. machte man sich Gedanken, wie man den wachsenden Verkehr zum expandierenden Hamburger Hafen auf der Südseite der Elbe besser organisieren könnte. Hier siedelten sich große Werften an (u. a. Blohm Voss), hier entstanden riesige Umschlagplätze. Schon um 1895 arbeiteten in diesen Anlagen rund 45.000 Menschen, und die Hafenfähren vermochten immer weniger, den Anforderungen des Transports gerecht zu werden, zu groß war der Andrang. Dazu kam manchmal Eis und Schnee, man musste sich zwischen Elbschiffen durchnavigieren, ein zuverlässiger Transport war nicht gegeben.
    Eine Brücke wäre eine Lösung gewesen, aber sie hätte mehr als 55 m hoch sein müssen, damit auch Segelschiffe hätten passieren können. Man entschied sich für einen Tunnel, begann 1907 mit dem Bau und vollendete ihn 1911. Über 4.000 Arbeiter wurden eingesetzt. Der Eingang auf St. Pauli wurde ausgeschachtet, nachdem man einen Ring aus Beton angelegt hatte. Auf der gegenüberliegenden Seite arbeitete man mit einem schweren eisernen Senkkasten, aus dessen Mitte man das Material aushob. Unter der Elbe baute man die beiden Tunnelröhren im sogenannten Schildvortriebverfahren: Vorne fraß sich das bohrende Schild ein, direkt dahinter wurden Seitenwände gemauert. Erzeugter Überdruck sollte Wassereinbrüche verhindern. Knapp 11 Millionen Goldmark kostete das Ganze.
    1994 wurde der Tunnel grundsaniert, die Technik erneuert und Hochwassertore installiert. Seit 2009 erneuert man die beiden Tunnel, wobei einer geöffnet bleibt, allerdings nur im zeitlich organisierten Einbahnstraßenbetrieb, Fertigstellung Ende 2013.
    INFO
    Öffnungszeiten: Fußgänger und Radfahrer jederzeit (außer Silvester 21 – 4 Uhr), kostenlos. Autos pro Durchfahrt 2 Euro. Mo–Fr 5.30–13 Uhr von St. Pauli nach Steinwerder, 13–20 Uhr von Steinwerder nach St. Pauli (bis Ende 2013), feiertags geschlossen. Manchmal gibt es hier Kunstausstellungen.

36 Mit der TRUDE unter die Elbe
    Tipp
    Eine besonders schöne Anfahrt bietet die historische, unter Denkmalschutz stehende Motorbarkasse »Aue«, die vom Jungfernstieg ablegt mit Zwischenstopps an der Rabenstraße, am

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