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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Iwanowski
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akustischen Berechnungen gefräst und garantieren gemeinsam mit dem großen Reflektor in der Deckenmitte besten Hörgenuss auf jedem Platz.

    Auch als ewige Großbaustelle durchaus beeindruckend: die Elbsphilharmonie
    Toyotas Arbeitsmodell im Maßstab 1:10 ist im Elbphilharmonie Pavillon (s. S. 90 ) zu sehen. Akustisch ist der Saal komplett vom Haus entkoppelt: die äußere und innere Betonschale des Saales berühren sich nicht, sie sind mittels Stahlfederpaketen voneinander getrennt. Ähnlich wie in der Berliner Philharmonie ist auch der Große Konzertsaal nach dem Weinberg-Prinzip gebaut: das Orchester befindet sich im Zentrum und die Ränge sind – wie Weinberg-Terrassen ansteigend – um dieses angeordnet.
    Spektakulär ist die Fassade: eine gläserne Welle aus fast 1.100 einzelnen Elementen, mit einer Gesamtfläche von 21.500 m 2 . Eine Weltneuheit, da die Scheiben nacheinander bedruckt, beschichtet und bei 600 °C gebogen wurden – jede Scheibe anders und auf den Millimeter exakt. Als Sonnenschutz wurden die Scheiben mit kleinen reflektierenden Punkten bedruckt – die Herausforderung bestand darin, dass die Beschichtung beim nachfolgenden Biegevorgang nicht verbrennen durfte. Die 650 sphärisch gebogenen Glasscheiben sind nach innen oder nach außen gewölbt – je nach Nutzung im Inneren des Gebäudes. Die Wohnungen an der Westseite sind erkennbar an dem stimmgabelförmigen Ausschnitt der Loggiabrüstungen, das Hotel an den kiemenförmigen Luken. (mr)
    INFO
    Hinkommen: U3 Baumwall
    Information: www.elbphilharmonie-erleben.de
    Touren zur Elbphilharmonie und weiteren architektonischen Prestige-Projekten von citywalksHAMBURG, www.citywalkshamburg.de .

40 Auf den Spuren Fritz Schumachers
    Der Architekt Fritz Schumacher hat das Hamburger Stadtbild nachhaltig geprägt und es lohnt sich, seinen Spuren in der Stadt zu folgen. Mit der U-Bahn 3 geht es auf die »Schumachertour«. Startpunkt ist die Station Borgweg. Rechter Hand an der Barmbeker Straße zwischen Semper- und Jarrestraße liegt die sogenannte Jarrestadt, ein typisches Arbeiterviertel ganz im Stil der schlichten Reformarchitektur, deren Straßenplanung von Fritz Schumacher stammt. Richtung Stadtpark geht es links in die Hindenburgallee. Der Stadtpark mit dem Planetarium ist das schönste Geschenk, das der Architekt den Hamburgern gemacht hat.
    Das erste von Schumacher geplante Gebäude auf dem Parkgelände links ist die Trinkhalle (1914/15). Ein Stück weiter liegt auf der rechten Seite das Ausflugslokal Landhaus Walther (1914/15). Kurze Zeit später erreicht man die Große Stadtparkwiese, an deren Kopfende das Planetarium (Punkt 40 auf der Karte) mit seiner fantastischen Sichtachse bis zum Stadtparksee steht.
    Vom Bahnhof geht es mit der U-Bahn Richtung Mümmelmannsberg weiter zur Station Sierichstraße.Von der gleichnamigen Straße geht die Marie-Louisen-Straße ab. Hinter der Nummer114 verbarg sich Hamburgs älteste Gelehrtenschule von 1592 – das Johanneum. Der Neubau mit den vorgelagerten Arkaden von 1914 war der Lieblingsentwurf von Fritz Schumacher.
    Die nächste Station der U-Bahn 3 ist die Kellinghusenstraße. Am Bahnhof auf der rechten Straßenseite findet sich Schumachers Holthusenbad (1913/14).
    Die Hinweisschilder des UKE (Universitätskrankenhaus Eppendorf) weisen die Goernerstraße entlang. Beim UKE geht man am besten durch den Nebeneingang Frickestraße und steht vor dem Fritz-Schumacher-Haus (ehemalige Pathologievon 1912–1914) mit der nüchternen Bezeichnung N30. Es hat zwei Eingänge, denn Schumacher wollte den Medizinstudenten auf dem Weg zum Hörsaal nicht die gleiche Tür als Eingang zumuten, durch die die Leichen in die Pathologie gebracht wurden. Vor dem Haus steht eine Statue des Stadtplaners und Architekten. Im Bereich West des Klinikgeländes verbirgt sich hinter der Bezeichnung W29 das Erikahaus, das ehemalige Schwesternheim (1912–1914), ebenfalls nach den Entwürfen Schumachers errichtet. Auf dem Klinikgelände fährt werktags (8–16 Uhr) auch ein Shuttlebus, Stopps 3 und 4 liegen in der Nähe der Schumacher-Bauten.

    Roter Backstein, wohin das Auge blickt:Johanneum von Schumacher
    Fritz Schumacher
    Fritz Schumacher wurde 1869 in Bremen geboren. Als Kind lernte er die USA und Südamerika kennen und absolvierte seine Ausbildung zum Architekten in Bremen. Nach einer Anstellung in München und einer Professor an der TU Dresden wurde er Gründungsmitglied des Deutschen Werkbundes, der die sogenannte Reformarchitektur der

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