101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Prototyp eines offenen Tidehafens, in dem Schiffe fortan unabhängig von Ebbe und Flut einlaufen konnten. Die Speicherstadt wurde ab 1885 im nördlich angrenzenden Bereich gebaut und der Freihafen geschaffen.
Jahrhundertelang war das Nordufer der Elbe von Hafen und Hafennutzungen geprägt. Dies änderte sich, als ab 1960 immer mehr Containerschiffe – mit immer größerem Tiefgang – Hamburg anfuhren. Da die Elbe nur bis auf die maximale Tiefe der Elbtunnelröhren ausgebaggert werden konnte, verlagerte sich der Hafen immer mehr auf die südliche Seite der Elbe. Große Containerterminals entstanden dort.
Die Bedeutung des Areals auf der nördlichen Seite nahm indessen immer weiter ab und die innenstadtnahen Hafenbecken, Kaianlagen und Schuppen lagen brach. Aus diesem Grund beschloss die Hamburger Bürgerschaft 1997, auf diesen Flächen einen neuen Stadtteil, die HafenCity, entstehen zu lassen. Mit den Verkaufserlösen aus den städtischen Grundstücken sollte gleichzeitig der Hafenausbauin Altenwerder finanziert werden. Dass die HafenCity mittlerweile eher zum Nehmer als zum Geber von Geldern geworden ist, macht das neue Viertel bei den Hamburgern nicht unbedingt beliebter.
HafenCity in Zahlen
Das Areal, auf dem die HafenCity entsteht, ist 157 ha groß – und somit nur wenig kleiner als das Fürstentum Monaco (dessen Staatsgebiet man im Übrigen erst durch Landgewinnung um 40 ha auf 197 ha vergrößert hat). Nur 800 m vom Hamburger Rathaus entfernt, wird die HafenCity die Hamburger Innenstadt um 40 % erweitern. Zurzeit ist es Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsprojekt.
Rund um die ehemaligen Hafenbecken von Sandtor-, Grasbrook- und Barkenhafen soll ein komplett neues Stück Stadt entstehen: 6.000 Wohnungen für ca. 12.000 Menschen, mit Dienstleistungsflächen für 45.000 Arbeitsplätze, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Parks, Plätzen und Promenaden.
Die ersten Quartiere sind fertiggestellt: mehr als 1.700 Menschen leben bereits in der HafenCity und 8.400 Menschen arbeiten hier (Stand Januar 2012).
Als Entwicklungszeitraum für das gesamte Gebiet hat die HafenCity Hamburg GmbH (eine 100% Tochter der Stadt Hamburg) 2025 genannt.
Ein wichtiges Thema ist der Hochwasserschutz. Die HafenCity liegt im Überflutungsgebiet der Elbe – einem Fluss, dessen Tidenhub (Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser) immerhin 3,57 m beträgt. Die Hamburger Hauptdeichlinie befindet sich nördlich der Speicherstadt und der HafenCity. Somit gibt es Ebbe und Flut und manchmal zusätzlich Sturmfluten, die bei der Masterplanung berücksichtigt werden mussten.
Blick von den Magellan-Terrassen
Um den Zugang zu den historischen Hafenbecken nicht zu versperren entschieden sich die Planer gegen eine Eindeichung des Gebietes und für künstlich angelegte Warften (aufgeschüttete Siedlungshügel) als hochwassersichere Sockel. Alle Gebäude und Straßen entstehen so ca. 7,50 bis 8 m über Normalnull (NN), während die Promenaden und die Plätze auf dem bisherigen Niveau des Gebietes auf 4 bis 5,5 m über NN verbleiben. Einzige Ausnahme ist die Straße Am Sandtorkai/Brooktorkai, die auf dem alten Straßenniveau bleibt, um die Identität des Speicherstadt-Ensembles nicht einzuschränken. (mr)
Coffee Plaza
Direkt hinter der Elbphilarmonie, akzentuiert sich die Symbiose zwischen alt und neu: Dort, wo früher Kaffee gelagert wurde, besann sich die Neumann-Gruppe (mit 2.000 Mitarbeitern in 27 Ländern der größte Kaffee-Händler der Welt) auf die Tradition. Das moderne Gebäude-Trio wurde von dem amerikanischen Architekten Richard Meier entworfen. Das groß dimensionierte »Kaffeebohnen-Denkmal« erinnert an die Beliebtheit der gerösteten Bohne ( www.coffeeplaza.de ).
INFO
Hinkommen: U3 Baumwall, HADAGFähre 62 Sandtorhöft
Information: HafenCity InfoCenter im Kesselhaus, Am Sandtorkai 30, www.hafencity.com , Di–So 10–18, Mai–Sept. Do bis 20 Uhr.
Essen & Trinken: Carls, Am Kaiserkai 69, Tel. 300322400, www.carlsbrasserie.de . Brasserie Mo–Fr 12–14.30, 18–23, Sa/So 12–23 Uhr. Bistro tgl. 12–22.30 Uhr. Moderner Ableger vom legendären Jacobs-Hotel. Café, Bistro, Bar, Brasserie etwas »Schickimicki«, sofern hanseatisch erlaubt. Mit Blick auf die Norderelbe und den Hafen genießt der Gast »norddeutsche Küche mit französischen Akzenten«. Das Ganze passt zur futuristisch anmutenden Architektur.
38 HafenCity West: Entdecker-Plätze mit Ausblick
Im westlichen Teil der HafenCity sind die großen
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