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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Iwanowski
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Sierichstraße
    Information: Buddel-Bini, Versand und Shop, Barmbeker Str. 171 (Nähe Winterhuder Marktplatz), Tel. 462852, Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr, www.buddelbini.de . Buddelschiffe gibt es je nach Größe und Aufwand des Schiffes von 4,50 € für ein Mini-Buddelschiff (rund 5 cm lang), große Buddelschiffe (2-Liter-Flasche und größer) ab 115 €.

58 Duckdalben: professionelle Seemannsmission mit Herz und Hightech
    Jeder Besucher kennt sie, die riesigen Containerschiffe mit den bunten Kisten, faszinierend für Laien, ein Knochenjob für die Menschen auf den dicken Pötten. »Ein Schiff wird kommen…« sang einst Lale Andersen voll schnulziger Romantik. Davon ist nichts übrig geblieben, die Menschen an Bord sind viele Monate unterwegs, arbeiten extrem hart und sind in den Hafenstädten nur sehr kurze Zeit. Wer denkt an sie? Besonders in Hamburg ist dank Vollautomatisierung die Umschlagszeit kurz: Brauchte man noch vor 20 Jahren für 10.000 t etwa eine Woche, so geschieht dies heute aufgrund der elektronisch gesteuerten Logistik mit hochmodernen Kränen in nur vier Stunden.
    Die Menschen an Bord – meist von den Philippinen stammend – können aufgrund dieser kurzen Zeit nur in Ausnahmefällen einen Landgang unternehmen. Und dann ist statt St. Pauli und der Reeperbahn die »Duckdalben« ihr Ziel – und zwar für alle, ohne wenn und aber. Egal, welcher Religion man angehört, egal, welchen Rang man an Bord hat. Offiziell ist Duckdalben die Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V., aber von Bekehrung keine Spur. Die Kirche gibt zudem kaum Mittel. Die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Arbeit stellt einen finanziellen Grundstock für Personal und Gebäude. Den »Rest« zahlen Reedereien, private Spender, Seeleute sowie Gäste und Gewerkschaft.
    Die ehemalige Bürobaracke ist schmuck hergerichtet, umgeben von viel Grün und blühenden Pflanzen. Wenn man in das Haus eintritt, wird man von der wohligen, warmen Atmosphäre umgeben. Man fühlt sich direkt wie daheim, alles ist geschmackvoll und heimelig hergerichtet, auf den Tischen kleine Deckchen, Blumen, bunte Wanddekoration, gemütliche Sitzecken, eine einladende Bar und ein kleiner Shop für Seeleute (Bestseller ist die lila Milka-Schokolade!). Selbst eine Katze schnurrt umher… Eine Bibliothek mit Büchern, Magazinen, Tageszeitungensteht bereit. In einem Andachtsraum für alle Religionen (»Raum der Stille«) sind Muslime, Christen, Juden, Hindus, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen mit »ihren« Andachts-Ecken bedacht.

    Duckdalben lädt zu ein paar gemütlichen Stunden, die Telefonzellen zum Gespräch mit den Lieben daheim ein

    Im Raum der Stille finden sich alle Religionen einträchtig nebeneinander – nur durch Blumenbänke getrennt
    Für wenige Stunden können Seebären hier ausruhen oder per Computer und Skype mit den Liebsten daheim kommunizieren, billige Telefonkarten ermöglichen Gespräche in alle Welt. Kaffee und Tee sind kostenlos, Bier und Wein sind preiswert, Hot Dogs gibt es für den kleinen Hunger. Es kommt nicht zu Exzessen, niemand betrinkt sich, die Seeleute respektieren die engagierte Arbeit der Freiwilligen und angestellten Seelsorger. Jeder, der hier arbeitet, investiert Herzblut, sein wahrer Lohn ist ein Lächeln. Die Gespräche helfen den Seeleuten, hier können sie ihr Herz ausschütten und einmal in der Woche auch einen Arzt konsultieren. Und dann geht es auch schon wieder auf’s Schiff… (mi)
    Ein paar Zahlen
    Duckdalben bietet einen kostenlosen Abhol- und Bringservice mit Kleinbussen zu allen Schiffen im Hafen. Das sind pro Fahrt ca. 24 km, wobei im Schnitt fünf Seeleute im Auto sind. Im Jahr wird diese Strecke rund 8.600 mal gefahren – das sind rund 200.000 km im Jahr! Insgesamt besuchen jährlich knapp 40.000 Seeleute die Mission. Die allermeisten von ihnen kommen aus den Philippinen (17.000), gefolgt von Indien (3.600) und China (3.400).
    Übrigens: Duckdalben sind in den Hafengrund gerammte Pfähle zum Festmachen für Schiffe.
    INFO
    Information: Duckdalben International Seamen’s Club, Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e. V. (Waltershof), Zellmannstraße 16, 21129 Hamburg, Tel. 040/7401661, www.duckdalben.de , tgl. 10–22.30 Uhr. Spendenkonto: 50121, BLZ 210 602 37, EDG Kiel.

59 Schneller, größer, billiger: die Container-Schifffahrt hat den Transport revolutioniert
    »I don’t have vessels, I have seagoing trucks«
    (Ich habe keine Schiffe, sondern seetüchtige LKWs)
    Malcolm McLean

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