101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Tierpark fast vollkommen zerstört. Legendär und wahr ist, dass Elefanten von Hagenbeck bei den Aufräumarbeiten nach den Bombennächten in Hamburg tatkräftig halfen! (mi)
Historisches Eingangstor
INFO
Hinkommen: U2, Busse 22, 39, 181, 281 Hagenbecks Tierpark, mit dem Auto: Anfahrt: BAB 7 (Elbtunnel), Abfahrt Stellingen.
Information: Lokstedter Grenzstraße 2, Tel. 530033-0, www.hagenbeck.de . Tgl. ab 9 Uhr geöffnet, Juli/Aug. bis 19, März–Juni und Sept./Okt. bis 18, im Winter bis 16.30 Uhr. Erw. 20/14/39 €, Kinder 4–16 Jahre 15/10/21 €, verschiedene Familienkarten (z.B. 2 Erw., 2 Kinder 60/42/85 € (Zoo/Tropenaquarium/Kombi), weitere Gruppenangebote im Internet.
Essen & Trinken: In der zum Zoo gehörenden Flamingo-Lodge gibt es gängige Gerichte in sehr guter Qualität zu angemessenen Preisen von April bis Oktober. In der kalten Jahreszeit ist das Lokal »Am Spielplatz« geöffnet.
Übernachtung: Das weltweit erste Tierpark-Themenhotel der Welt – Lindner Park-Hotel Hagenbeck. Das Ambiente ist exotisch »kolonial«, mit Original-Stücken, Tierdekorationen aus Afrika und Asien (Hagenbeckstr. 150, Tel. 800808-100, www.lindner.de/de/parkhotel_hagenbeck_hamburg ).
Hamburg und das Meer
56 BallinStadt: One-Way-Ticket in die Neue Welt
»Port of Dreams«, der Hafen der Träume, ein besseres Leben in Amerika: Ab 1850 war die Not in Europa groß und Hamburg entwickelte sich zu einem der großen europäischen Auswandererhäfen. Wachsende Bevölkerung, fehlende Arbeitsplätze und die daraus entstandene Armut waren die Hauptgründe, die europäische Heimat zu verlassen. Man hatte nichts zu verlieren, konnte nur gewinnen. Unvorstellbare Menschenmassen entschieden sich für den Schritt über den großen Teich – zwischen 1850 und 1939 waren es über fünf Millionen aus Deutschland und z. T. auch Osteuropa.
Längst wurden die Auswandererbaracken der Stadt Hamburg am Hafen zu klein, die Versorgung war mangelhaft, die hygienischen Verhältnisse katastrophal: ein Problem für den Ruf der Stadt und ihre Bewohner. Eine bessere Organisation musste her.
Am Amerikakai sollten neue Schuppen entstehen, doch da ergriff Albert Ballin seine Chance und zog eigene, umfassende Pläne für eine in sich geschlossene Auswandererstadt am Südufer der Elbe aus der Schublade. Die Stadt Hamburg begrüßte diese Initiative und stellte 25.000 m 2 Grund zur Verfügung. In Veedel entstand in der Folge eine für damalige Verhältnisse beispielhafte Infrastruktur für Auswanderer. Sie reisten direkt mit dem Zug an, ohne in der Innenstadt auszusteigen. Die Reederei HAPAG (Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft) brauchte sich nicht um Quartiere, Seuchen oder Kriminalität zu sorgen. Der Auswanderungsprozess direkt zu den Schiffen lief wie am Schnürchen. Der Einweihung im Jahre 1901 folgten Erweiterungen.
Originalgetreuer Nachbau der Auswandererstadt
Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten die Hallen in Vergessenheit und verfielen. Wer fortan auswanderte, tat dies über den Stadthafen und die »Überseebrücke«. Erst 2004 besann man sich der Historie und entschloss sich, der Auswanderung in Form eines neu geschaffenen Museums zu gedenken. Wie früher die Auswanderungshallen ist auch das Museum BallinStadt heute ausschließlich privatwirtschaftlich betrieben.
Das Museumskonzept ist beispielhaft: Modernste Informations- und Medientechnologie werden anschaulich ergänzt durchzeitgenössische Exponate wie Briefe und Postkarten, Koffer und Bekleidung, Kabinen-Nachbauten der Auswanderer-Schiffe.
Albert Ballin, Erfinder der modernen Kreuzfahrt
Albert Ballin wurde 1857 in Hamburg als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Sein Vater Samuel Ballin hatte 1852 eine Agentur für Auswanderungswillige gegründet, die Albert nach seinem Tod im Jahre 1874 mit 17 Jahren übernahm. Er betrieb das Geschäft außerordentlich erfolgreich: Seine Firma Morris & Co. vermittelte 1882 schon knapp 20 % aller Auswanderer-Passagen. Die HAPAG übernahm das florierende Unternehmen und machte Ballin zum Generaldirektor. Mit diesem finanziellen Hintergrund baute er das Unternehmen zur Nr. 1 der Schifffahrtslinien aus. Doch im Winter konnte man wegen der Wetterbedingungen nicht über den Nordatlantik fahren. Und im Hafen liegende Schiffe bringen kein Geld… doch Ballin kam auf eine Idee: Er setzte die Schiffe als Kreuzfahrtschiffe ein, um die Auslastung zu erhöhen. Schiffe für Vergnügungsreisen – damals eine revolutionäre Idee! An der ersten
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