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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Iwanowski
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– Begründer des Containertransports
    Es mutet fast wie ein (modernes) Märchen an. McLean aus North Carolina/USA arbeitete nach der Highschool als Tankwart, kaufte später vom ersparten Geld einen alten LKW und gründete ein kleines familiäres Transportunternehmen, das Tabak beförderte. Schon 1937 wurmten ihn die langen Be- und Entladezeiten, es dauerte ihm zu lange, bis Kisten, Ballen oder Säcke aufgeladen wurden, um nachher wieder auf ein Schiff umgeladen zu werden. Zeitverschwendung! Wieso nicht gleich den ganzen LKW-Aufleger auf ein Schiff packen und umgekehrt? Die Idee des Containers war geboren. Doch noch sollte es dauern, der Zweite Weltkrieg machte die Pläne zunächst zunichte.
    1955 verkaufte er seine mittlerweile große Spedition (1800 LKWs) und erwarb eine kleine Reederei, die Pan Atlantic Steamship Company. Er kaufte zwei Tanker von der US Navy, um sie nach seinen Plänen zu den ersten Containerschiffen umzubauen.
    1956 war es dann so weit: Die Ideal X fuhr von Newark/New Jersey nach Houston/Texas. Es war der Beginn eines neuen Zeitalters: Die Stückgutfrachter verschwanden fast vollständig, heute wird der komplette Transport (98%) auf immer größer werdenden Containerschiffen abgewickelt.
    Container-Riesen und Elbvertiefung
    TEU bedeutet »Twenty foot Equivalent Unit« und ist das Maß der Container. Ein 20-Fuß-Standardcontainer ist 6,06 m lang, 2,44 m hoch (= 8 Fuß) und 2,59 Meter (= 8 Fuß und 6 Zoll) breit. Leergewicht: 2.300 kg, Lademöglichkeit: 28 Tonnen (je nach Bauart). Der mittlerweile weit verbreitete 40-Fuß-Standardcontainer hat die gleiche Breite und Höhe, ist aber doppelt so lang. Die Kapazität eines Schiffs wird immer in TEU angegeben: 10.000 TEU bedeutet: 10.000 20-Fuß-Container.
    Heute gibt es Schiffe bis 18.000 TEU. Schiffslänge: 400 m, Höhe: 73 m, Breite: 59 m, Wert der Ladung etwa 1 Milliarde €! Nach Hamburg kam Ende 2011 die CSCL Mars, 14.000 TEU. Man möchte aus wirtschaftlichen Gründen diese Riesen in Hamburg abfertigen, deshalb gibt es Forderungen nach einer weiteren Elbvertiefung. Zurzeit können nur Schiffe mit 85 % Beladung Hamburg erreichen – und das auch nur in einem schmalen Zeitfenster, wenn die Flut ihren Höchststand hat. Hamburg ist Deutschlands größter Hafen, der über die Binnenschifffahrt auch Osteuropa versorgt.
    Die Elbvertiefung ist äußerst umstritten: Sturmfluten könnten fatalere Folgen haben (das Wasser aus dem Meer kann schneller reingepeitscht werden), aber auch Wellenschlag und starke Veränderungen für Flora und Fauna rufen Umweltschützer auf den Plan. Eine tiefere Fahrwasserrinne bringt mehr Salzwasser ins Inland – Gefahr für die Wasserversorgung der Obst- und Gemüsefelder im Alten Land, die bewässert werden.

    Beeindruckend: die riesigen Containerschiffe
    Das hat auch die Hafenlogistik revolutioniert. Auf dem Hafengebiet stehen riesige Anlagen von Containerbrücken mit Kränen zur Verfügung. Eine einzelne Brücke schafft in zwei Minuten 28 Tonnen, oft arbeiten fünf Containerbrücken gleichzeitig an einem Schiff. Selbst die größten Containerschiffe brauchen für Be- und Entladung maximal zwei Tage. Zum Vergleich: Die Cap San Diego (s. S. 138 ) würde heute in maximal acht Stunden ent- und wieder beladen sein, dafür brauchte man damals sieben Tage. Die Frachtraten sanken entsprechend: Der Transport einer Flasche australischen Weins nach Hamburg kostet nur 15 Cent.
    Mit der Technisierung, mittlerweile perfektioniert durch Computerprogramme, verschwanden die alten Arbeitsplätze, wo Muskelkraft gefragt war. Bei der Ent- und Beladung sieht man nur noch wenig Menschen, denen Kontrollaufgaben zukommen. Neue Arbeitsplätze sind in den Logistikzentren entstanden, die die gesamte Transportkette koordinieren. Hafennahe Beschäftigungen sind noch jene, die den direkten Kontakt mit den Schiffen und ihren Besetzungen erfordern (Reparaturen, Versorgung). Die computerisierten Dienstleistungen der Logistik sind dagegen nicht mehr an Hafennähe gebunden. Trotzdem: die Zahl der Arbeitskräfte, die mit dem Hafen direkt oder indirekt zu tun haben, beläuft sich heute auf mehr als 150.000. (mi)
    INFO
    Information: Containerhafen-Besichtigung: Auge in Auge mit den Giganten! Eindrucksvoller geht es nicht: Eine Besichtigung der Containerterminals Burchardkai und Altenwerder ist ein Erlebnis für sich. Auf der einer geführten Bustouren (Fotografieren verboten) taucht der Besucher in die Welt der Container und vollautomatischer Krananlagen zum

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