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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich studierte alle Berichte und Warnmeldungen, die aus dem HQ-Hanse kamen, stets sehr sorgfältig.
    „Tatsächlich?" flüsterte Quiupu. Die rostbraunen Flecken in seinem Gesicht, die entfernt übergroßen Sommersprossen ähnelten, begannen zu zucken.
    Ich nickte erneut, während der Fünfte Bote die Konsole der Hyperfunkanlage in Augenschein nahm.
    „Er ist eine Ansammlung von diesen Computerbrutzellen", erklärte mir Quiupu. „Er will nach Luna und sich dort in NATHAN öffnen, um ihn mit seinen Zellen zu einem Feind der Menschheit umzufunktionieren."
    Ich blickte noch etwas ungläubig, aber ich verstand. Vor wenigen Tagen hatte das HQ eine Warnmeldung an alle Hanse-Spezialisten geschickt, in der von den Ereignissen auf der Welt Mardi-Gras berichtet worden war.
    „Der Fünfte Bote wird nie zum Mond gelangen", sagte ich laut.
    Der Computermensch drehte sich um und blickte mich durchdringend an. „Du hast keine Chance, meine Pläne zu durchkreuzen", sagte er. Seine Stimme klang sehr eindringlich und überzeugend, aber einen alten Hanse-Spezialisten kann man nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Ich blieb die Ruhe selbst.
    „Du wirst den Transmitter dieser Station auf Luna justieren", befahl er mir. „Wähle einen Empfangstransmitter, der direkt in NATHAN steht. Wenn du es nicht freiwillig tust, sende ich meine Subsysteme aus. Die schaffen es auch, aber ich habe es eilig."
    „So, so. Ich habe Zeit." Vielleicht war es falsch, diesen Computermenschen zu reizen.
    Ich besaß aber genügend Erfahrungen im Umgang mit Positroniken. Und viel anders konnte dieser Fünfte Bote auch nicht reagieren. Wenn er wenig Zeit hatte, so war das schon ein Schwachpunkt.
    „Was meint er mit seinen Subsystemen?" fragte ich Quiupu.
    „Er kann einige seiner Computerbrutzellen aussenden und ihnen einen bestimmten Auftrag mitgeben. Er ist eigentlich auf unsere Hilfe nicht angewiesen."
    „Dann muß ich schnell handeln." Nun zeigte es sich, daß ich in meiner Ausbildungszeit viel gelernt und nichts vergessen hatte. Der Fünfte Bote (was bedeutete eigentlich dieser idiotische Name?), also dieser Typ kannte bestimmt nicht die Sicherheitsmaßnahmen, mit denen ein OUTPOST versehen war. Aber ich kannte sie.
    „Stationspositronik!" sagte ich laut. „Vorbereitung Eins-Alpha2009."
    „Fertig", ertönte die Stimme der Positronik.
    „Was bedeutet das?" Panik lag in der Stimme des Computermenschen.
    „Das wirst du gleich sehen", antwortete ich grimmig. Dann fuhr ich laut fort: „Positronik. Ausführung 2009."
    Eine heftige Erschütterung lief durch die OUTPOST-Station. Der ganze Asteroid bebte für einen Moment. Aus dem Antigravschacht quoll dichter Rauch nach oben. Die Klimaanlage setzte automatisch ein und saugte den Qualm ab.
    „Was hast du gemacht?" schrie mich der Fünfte Bote an. Er trat dicht vor mich hin und hob drohend seine Faust.
    Ich blickte dem Wesen ruhig ins Gesicht und grinste breit.
    „Ich habe den Transmitter in die Luft gesprengt, Fünfter Bote. Damit sitzt du fest. Hast du das verstanden?"
    Statt einer Antwort schlug er mir die Faust ins Gesicht, so daß ich besinnungslos zu Boden sank.
     
    *
     
    Als ich wieder zu mir kam, war ich gefesselt. Ich saß in einem Stuhl der Zentrale.
    Neben mir sah ich Quiupu, der ebenfalls an einen Sessel gefesselt war.
    Der eigenartige Fremde blickte mich mit großen Augen an.
    „Er durchstöbert die Station", sagte er.
    „Von mir aus", brummte ich. „In den Raum mit den Pilzen kann er nicht gelangen. Hirnwellenmuster als Sicherung."
    Quiupu schien mich nicht zu verstehen.
    „Erzähl mir über den Fünften Boten", forderte ich ihn auf. „Nur wenn ich alles weiß, kann ich etwas gegen ihn unternehmen. Im Augenblick sitzt er hier fest."
    „Gibt es kein Raumschiff oder etwas Ähnliches in dieser Station?"
    Ich verneinte. Das entsprach auch der Wahrheit. Es gab für mich keinen Grund, Quiupu zu belügen.
    Er berichtete mir in kurzen Zügen das Vorgefallene. Einiges blieb mir unklar und unverständlich, aber ich gewann einen Überblick. Die Gefahr, die von diesem Boulmeester oder Fünften Boten ausging, war unübersehbar.
    Ich wollte Quiupu noch ein paar Fragen stellen, aber da kam der Computermensch in die Zentrale zurück. Er vergewisserte sich, daß unsere Fesseln noch fest saßen.
    Dann baute er sich vor mir auf. „Du hast hier irgendwo ein Raumschiff", behauptete er. „Wo ist es?"
    „Frage doch die Positronik", forderte ich ihn auf.
    „Sie verweigert die Antwort", sagte der Fünfte

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