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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines alten Hanse-Spezialisten. Ich glitt durch den Zentralschacht nach oben. Auf dem halben Weg war meine Unterkunft. Von dort holte ich mir erst einmal eine Waffe. Ich konnte ja nicht wissen, was mich oben erwartete.
    Der Transmitterraum lag direkt unter der Zentrale. In der Zentrale hielt ich mich am liebsten auf. Man konnte das herrliche Panorama der ganzen Milchstraße beobachten.
    Einer der hellen Sterne dort in der Ferne war die Sonne, wo ich vor 93 Jahren auf dem kleinen Jupitermond Lysithea geboren worden bin. Meine Heimatwelt war nur um weniges größer als dieser einsame Felsbrocken, auf den die LFT OUTPOST4271 erbaut hatte.
    Aber ich komme vom Thema ab. Also, ich rein in den Transmitterraum, die Waffe baumelte locker in meiner linken Hand. Da standen zwei Typen, die ich noch nie gesehen habe. Der eine war bestimmt kein Mensch. Bei dem anderen nahm ich es jedenfalls an.
    „Wer seid ihr?" fragte ich. „Was wollt ihr hier?"
    „Ich bin der Fünfte Bote", antwortete der, der wie ein Mensch aussah. „Dies ist mein Sklave Quiupu."
    Er hielt diesen Quiupu fest am Oberarm. Plötzlich aber versetzte er ihm einen Stoß. Es muß eine ungeheure Kraft in diesem Schlag gesteckt haben, denn der Fremde, der bestimmt nicht schwächlich gebaut war, stürzte zu Boden.
    Dann glaubte ich zu träumen. Dieser Fünfte Bote entwickelte eine sagenhafte Geschwindigkeit. Ich war zu keiner Gegenreaktion fähig. Er schnellte auf mich zu und entriß mir die Waffe. Ich gebe zu, ich sah ganz schön dumm aus der Wäsche.
    Quiupu kam langsam wieder auf die Beine. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Er sagte aber nichts.
    „Wie nennt sich diese biologische Einheit?" fragte mich der Mensch. Bis zu diesem Zeitpunkt glaubte ich immer noch, es handle sich um einen Menschen. Ich war ja schon Ertrusern oder Oxtornern begegnet und kannte deren Reaktionsschnelligkeit und Kräfte.
    Dieser Fünfte Bote sah allerdings wie ein normaler Mensch aus. Bei seiner Frage deutete er auf mich. Also nahm ich an, daß er mich meinte.
    „Diese biologische Einheit ist der Mensch Deininger", antwortete ich. „Das ändert aber nichts daran, daß mir dein Benehmen überhaupt nicht gefällt."
    „Du beantwortest nur meine Fragen", bekam ich zu hören. „Sind wir auf Luna? Wo entlang geht der Weg zu NATHAN?"
    Trotz des offensichtlichen Ernstes der Lage begann ich laut zu lachen. Die Abwechslung tat mir gut. Die jahrelange Einsamkeit hatte mich zu einem Menschen gemacht, den so leicht nichts erschüttern konnte. Noch glaubte ich, mit diesem Verrückten leicht fertig zu werden.
    „Luna ist weit", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Und NATHAN ebenfalls."
    Eine steile Falte bildete sich auf der Stirn des Mannes. „Du lügst, Deininger."
    „Ich kann dir leicht beweisen, daß ich nicht lüge. Folgt mir."
    Ich ignorierte die Waffe in seiner Hand und drehte mich einfach um. Tatsächlich folgte dieser Fünfte Bote mir in den Antigravschacht. Auch Quiupu schloß sich uns an.
    In der Zentrale fühlte ich mich wohler. Hier kannte ich jede Einzelheit besser als meine Westentasche.
    „Bitte sehr", sagte ich und deutete auf die durchsichtige Kuppel, die sich über uns wölbte. Draußen erstrahlte die Milchstraße in ihrem wundervollen Glanz, Es war ein Bild, an dem ich mich niemals sattsehen konnte. Ein paar felsige Anhöhen des Asteroiden konnte man in unmittelbarer Nähe ebenfalls erblicken.
    „Du wirst nicht behaupten", sagte ich ironisch zu dem Fünften Boten, „daß dies der Mond ist."
    Der Typ sagte etwas, was ich nicht verstand. Es klang wie „Beiwischnarr" oder so ähnlich. Dann begann er in der Zentrale auf und ab zu gehen. Er sah sich alle Instrumente und Geräte an, fragte aber nichts.
    Ich stellte mich unauffällig zu Quiupu. Irgendein untrügliches Gefühl sagte mir, daß er auf meiner Seite stand.
    „Was ist mit dem los?" fragte ich den Fremden. Mit seinen 1.70 Meter ging er mir gerade bis an die Schulter.
    „Vorsicht", flüsterte Quiupu mit einer eigenartig hohen Stimme. „Das ist kein Mensch, sondern eine positronische Maschine."
    „Hä?" sagte ich. „Du meinst, er ist ein Roboter?"
    „In etwa. Wir müssen verhindern, daß er zum Mond gelangt, denn er will NATHAN vernichten."
    „Schweigt!" brüllte der Fünfte Bote dazwischen.
    Ich begann nachzudenken. Die ganze Sache war reichlich mysteriös. Eigentlich konnte ich keinem der beiden ein Wort glauben.
    „Hast du schon etwas von Computerbrutzellen gehört?" flüsterte Quiupu mir zu. Ich nickte, denn

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