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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestimmt fünf Sekunden Handlungsfreiheit ließ.
    „Der Transmitter", rief ich zurück, um den Fünften Boten in Sicherheit zu wiegen. „Ich bereite alles vor."
    „Warte!" hörte ich, aber ich kümmerte mich nicht darum.
    Das Tor schwang zur Seite, und ich sprang mit einem Satz in den kleinen Raum. Für einen Moment verlor ich das Gleichgewicht, denn hier gab es keine Magnetplatten.
    Der Körper des Computermenschen schoß wie ein Pfeil heran. Im letzten Moment konnte ich den Schließmechanismus betätigen.
    „Ha!" brüllte ich vor Freude, als das Schott vor seiner Nase zuschlug. Ich hörte noch einen dumpfen Aufprall.
    In der kleinen Notschleuse gab es alle Möglichkeiten, die ich für meinen Plan brauchte. Zuerst ließ ich die Zusatzverriegelung einrasten. Damit war ich endgültig von den beiden abgeschnitten. Auch mit seiner Waffe konnte dieser Computermensch nichts dagegen ausrichten.
    Über mein Armbandgerät löste ich die totale Abschottung des Haupteingangs aus, durch den wir die Höhle betreten hatten. Zusätzlich wurde ein Schirmfeld aufgebaut, das neben der ohnehin hermetischen Abriegelung einen weiteren Schutzfaktor darstellte.
    Damit war das Hauptproblem gelöst. Um Quiupu tat es mir etwas leid, aber was hätte ich anders tun sollen?
    Ich atmete erst einmal tief durch.
    Mit der Gelassenheit, die nur ein Mensch haben kann, der jahrelang mit der Einsamkeit gelebt hat, öffnete ich das Wandfach und nahm den Raumanzug heraus. Ich hatte ihn erst vor vier Jahren überprüft, also hatte ich keine Zweifel, daß alle Systeme einwandfrei funktionierten.
    „Endlich ist hier einmal etwas los", lachte ich laut, während ich mir den Raumanzug überzog. Die Systeme arbeiteten einwandfrei. So konnte ich die Ausgangsschleuse öffnen, die mich direkt hinaus in das freie All führte. Der Stollen bis zur zerklüfteten Oberfläche meines Asteroiden war nur knapp zehn Meter lang.
    Dann sah ich die Milchstraße mit ihren Millionen funkelnden Augen. Ich blinzelte durch den Druckhelm in Richtung Sol.
    „Hallo, Sterne", murmelte ich. „Deiny hat zugeschlagen."
    Ich schaltete das Antriebsaggregat ein und hob von dem Fels ab. Über die Schleuse des Hangars kam ich wieder in das Innere der Station. Mein Weg führte mich direkt in die Zentrale.
    „Handarbeit", sagte ich zu mir, denn auf die positronischen Systeme mußte ich ja nun verzichten.
    Nach ein paar Minuten hatte ich alles im Griff. Zuerst schaltete ich die Bildbeobachtung der Pilzhöhle ein. Die winzige Kamera dort unten war so gut versteckt, daß der Computermensch sie bestimmt nicht entdecken konnte.
    Der Fünfte Bote lehnte an einer Wand. Seine Füße hielten sich an den Magnetplatten des Bodens fest. Er zeigte zunächst keine Reaktion.
    In wenigen Metern Entfernung schwebte Quiupu.
    Ich sah, daß er seinen Mund öffnete. Schnell schaltete ich die Mikrofone ein.
    Ein durchdringendes Geheul erdröhnte in der Pilzhöhle. Ich fuhr erschrocken zusammen. War der Extraterrestier verrückt geworden?
    Der Computermensch schrie ihm zu, daß er den Mund halten solle, aber Quiupu schien ihn gar nicht zu hören. Eigentlich war das kein Wunder, denn er brüllte so schrill, daß trotz der hohen Qualität terranischer Mikrofone ein deutliches Klirren und Verzerren der Töne zu hören war.
    Zunächst glaubte ich; daß es sich um eine Auswirkung des Gases oder der Pilzsporen handeln müsse. Aber in diesem Punkt wurde ich enttäuscht. Es zeigte sich keine Wirkung in dieser Richtung. Noch nicht.
    Als Quiupu sich wieder beruhigte, erklärte er dem Computermenschen, daß er nur einem inneren Drang folgen würde, der ihn schon immer begleitete.
    Der Fünfte Bote kümmerte sich nicht weiter um den Fremden. Er begann systematisch die ganze Höhle abzusuchen.
    Ich schaltete die Sprechverbindung ein.
    „Du hast keine Chance, meine Pläne zu durchkreuzen", sagte ich und wählte dabei absichtlich genau seine eigenen Worte, die er noch vor kurzem zu mir gesagt hatte. „Aus dieser Falle gibt es kein Entkommen."
    „Hörst du mich, Deininger?" fragte der Computermensch.
    „Natürlich, Bote", antwortete ich ihm. „Die biologische Einheit Deininger hört dich. Sie hat dir auch etwas mitzuteilen. Ausbrechen kannst du nicht. Nicht einmal deine Einzelzellen können aus dem Gefängnis entkommen. Die biologische Einheit Deininger wird jetzt über Hyperfunk die biologischen Einheiten auf Terra anrufen und ihnen mitteilen, daß die positronische Einheit Fünfter Bote-Strich-Boulmeester festsitzt.

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