1011 - Angriff der Brutzellen
Aber in Adelaie besitze ich eine Helferin, die nach meinen Wünschen handeln muß. Es gibt eine undurchschaubare Verbindung zwischen mir und ihr.
Genauer gesagt, zwischen meinen Gedanken und dem Subsystem der Zellcomputer, das sich in ihrem Körper eingenistet hat. In dem Augenblick, in dem ich einen Gedanken gegen ihren Willen formuliere, schnürt das Subsystem ihr Herz ab. Sie weiß das, und deswegen wird sie mir helfen.
*
Ich bin Quiupu.
Ich bin ein Forscher im Auftrag von ... das habe ich wohl durch den Unfall vergessen.
Ich muß das Geheimnis lösen, das sich um den Wiederaufbau des Virenimperiums rankt. Ich habe eine Aufgabe, von der ich weiß, daß sie unlösbar ist, die ich aber dennoch verfolgen muß.
Die Terraner behandeln mich freundlich, aber ich spüre, daß sie mich nicht ernst nehmen. Wie könnten sie mein Handeln begreifen, wenn ich selbst nicht weiß, welche Mächte mich wirklich antreiben?
Sie lassen mich überwachen. Das ist sicher ein gutes Recht der Terraner, denn schließlich bin ich für sie ein geheimnisvoller Fremder. Sie nennen mich ein kosmisches Findelkind. In meiner Heimatsprache gibt es keinen vergleichbaren Begriff.
Die Überwachung stört mich nicht. Wichtig ist allein, daß ich in dem Labor, das mir Perry Rhodan zur Verfügung gestellt hat, meine Arbeiten ungestört durchführen kann.
Einmal habe ich mich der Überwachung durch einen Trick entzogen. Ich wollte eine der Computerbrutzellen in meinen Besitz bringen, die Perry Rhodan von der Welt Mardi-Gras mitgebracht hatte. Der Versuch schlug zum Teil fehl. Ich fing eine andere Zelle ein.
Mittlerweile weiß ich, daß es sich dabei um eine der Polizeicomputerzellen handelte, die in dem Institut entwickelt werden. Man will sie als Gegenwaffe gegen die Computerbrutzellen einsetzen. Die entwendete Zelle gehörte zu der ersten Generation.
Sie erwies sich als ungeeignet für den vorgesehenen Zweck. Außerdem konnte sie mir entkommen. Ich darf nicht ausschließen, daß sie die Ursache für einen Ausbruch der Polizeizellen war, durch die es beinahe zu einer Katastrophe in dem Forschungsinstitut gekommen wäre. Das hatte ich natürlich nicht beabsichtigt.
Inzwischen besitze ich zwei Polizeicomputerzellen der zweiten Generation. Nach meinen Ermittlungen sind sie als Waffe gegen die eigentlichen Brutzellen nur sehr schwach geeignet. Aber ich habe versucht, die beiden Zellen zu verändern, so daß ich sie notfalls einsetzen kann, wenn Gefahr im Verzug ist. Ob mir dann Erfolg beschieden sein wird, weiß niemand. Auch Vishna nicht.
Das Viren-Imperium ist allgegenwärtig.
Es ist meine Aufgabe. Eine Aufgabe, die ich nicht erfüllen kann, aber für die ich mit aller Konsequenz arbeiten muß.
*
Ich bin Mortimer Skand.
Ich bin ein Mann von 34 Jahren. Ich habe meine geregelte Arbeit im DELTACOM-Institut von Marcel Boulmeester. Ich sehe weder besonders gut, noch besonders schlecht aus. Ich finde, ich bin ein ganz normaler Mensch.
Als ich vor einigen Monaten Adelaie kennen lernte, setzte ich mir zum erstenmal ein Ziel, das von meinem bisherigen Tun abwich. Ich wollte, daß sie für immer bei mir bleibt.
Eigentlich ein ganz verständlicher Wunsch, habe ich gedacht. Es wäre auch bei allem, was danach kam, nichts Ungewöhnliches gewesen. Ich lud sie zu mir ein und besorgte ihr eine Arbeitsstelle bei Boulmeester. Aber anstatt mir dankbar zu sein und für mich Gefühle zu entwickeln, stürzte sie sich in die Arbeit und klammerte sich an Boulmeester.
Vielleicht habe ich auch etwas falsch gemacht, denn ohne viel Nachdenken erwartete ich, daß sie sich mir mehr zuwandte.
Der Bruch kam mit ihrer Veränderung. Plötzlich meinte sie, mit Boulmeester würde etwas nicht stimmen. Was das sein sollte, wußte sie natürlich nicht, denn sie war es ja, die sich verändert hatte. Sie sah und hörte Gespenster. Das meine ich.
Und Marcel Boulmeester? Der nutzte sie für seine Zwecke ziemlich rücksichtslos aus.
Irgendwie tröstete mich das, denn anfangs hatte ich tatsächlich geglaubt, er wolle sie mir abspenstig machen.
Inzwischen weiß ich es besser. Marcel Boulmeester hat einen Versuch mit Adelaie gemacht. Es muß mit den Computerbrutzellen zusammenhängen. Als ich sie nirgends finden konnte, habe ich im Hauptlabor des Instituts angerufen. Boulmeester leugnete ihre Anwesenheit, aber die Aufnahmeoptik erfaßte die bewußtlose Adelaie.
Mein Zorn ist unbeschreiblich. Ich war immer ein loyaler Mitarbeiter des Chefs. Aber was er jetzt
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