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1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde sagen, daß wir der liebe Brether und der liebe Surfo sind. Kind, bitte, was haben wir dir getan, daß du so böse zu uns bist?"
    Zu ihrer eigenen Überraschung mußte Scoutie lachen. Sie wurde jedoch schnell wieder ernst, wischte sich die Tränen mit einer schmutzigen Hand vom Gesicht und sagte in normalem Tonfall: „Entschuldigt, bitte! Aber ich war zuerst erschrocken, dann schockiert und schließlich angeekelt, als ich merkte, was ihr vorhattet - oder was ihr glaubtet, vorzuhaben."
    „Aber ...", wandte Surfo ein.
    „Jetzt rede ich!" bestimmte Scoutie. „Während der hypnotischen Faktenvermittlung habt ihr ja sicher auch erfahren, was Pheromone sind, oder?"
    „Pheromone?" echote Brether Faddon, dann leuchteten seine Augen auf. „Ja, doch! Das sind Hormone, die als Informationsträger dienen. Besonders verbreitet bei Insekten, wo sie über weite Entfernungen in äußerst geringer Konzentration noch Sexualpartner anlocken können um eine spezifische Reaktion auszulösen. Na, wie stehe ich da in Bio-Informatik?"
    „Theorie gut, Praxis miserabel", sagte Surfo matt und lehnte sich an einen Baum. „Das ist mir aber peinlich, Scoutie. Ich kann dir gar nicht sagen, wie peinlich. Jetzt verstehe ich, warum du uns Ungeheuer nanntest."
    Auch in Brethers Augen trat plötzlich Begreifen. Er schluckte.
    Scoutie seufzte, vor Surfos Reuegefühlen kapitulierend.
    „Eigentlich könnt ihr gar nichts dafür", erklärte sie. „Es liegt in der vorprogrammierten Natur des Mannes, daß er auf bestimmte Pheromone in einer bestimmten Weise reagiert, in diesem Fall auf eine Überdosis weiblicher Sexuallockstoffe."
    „Moment!" meldete sich Brether Faddon zu Wort. „Ich weiß jetzt genau, worauf du hinauswillst. Es muß sogar stimmen, denn eine andere Erklärung gibt es nicht. Aber wieso gibt eine Pflanze von Kranenfalle betschidischartspezifische weibliche Sexuallockstoffe von sich, wenn es vor uns auf dieser Welt noch keinen Betschiden gegeben hat? Das Warum läßt sich also so wenig wie das Wie erklären."
    „Ich kann nur eine Theorie aufstellen und mit eurem Verhalten untermauern", erklärte Scoutie. „Diese fleischfressenden Pflanzen stellen ununterbrochen alle Spielarten denkbarer Sexuallockstoffe her und geben sie an die Luft ab."
    „Nicht denkbarer, denn sie können nicht denken, sondern biochemisch machbarer", korrigierte Surfo Mallagan sie interessiert.
    „Akzeptiert", erwiderte Scoutie und fuhr fort: „Irgendwie müssen sie in der Lage sein, zu registrieren, ob sich nähernde tierische Lebewesen auf eines dieser Pheromone spezifisch reagieren."
    „Völlig klar, denn wenn sie reagieren, scheiden sie bestimmt ihrerseits Pheromone aus!"
    rief Surfo und errötete anschließend.
    Scoutie lachte ihn lautlos aus, dann sagte sie: „Allerdings merken die Betreffenden nichts davon. Die als wirksam erkannten Pheromone werden dann wahrscheinlich ausschließlich, und das bedeutet in großen Mengen, produziert und abgegeben." Sie wurde ernst und schüttelte den Kopf. „Ich kann eure Gesichter einfach nicht vergessen. Das Ganze war so abstoßend. Wahrscheinlich werde ich niemals einen Mann küssen ..."
    „Nun schalte mal dein Gehirn wieder ein, Scoutie!" erwiderte Surfo Mallagan eindringlich. „Die Pflanzen können sicher auch Pheromone produzieren, auf die du entsprechend reagiert hättest. Wahrscheinlich aber reicht ihre Kapazität nicht aus, um gleichzeitig Überdosen weiblicher und männlicher Pheromone zu produzieren. Die Entscheidung darüber, welche Pheromone produziert werden, wird sicher durch die aufgenommenen, verschieden starken Dosen ausgelöst, die von sich nähernden tierischen Lebewesen ausgeschieden werden."
    Er hob die Stimme.
    „Wären in unserer Gruppe die Frauen in der Überzahl gewesen, hätte es dich getroffen, Scoutie - und wer weiß, wie sich dann dein Gesicht vor Gier verzerrt hätte!"
    Scoutie errötete.
    „Du bist gemein, Surfo!"
    „Ich bin nur ehrlich", erwiderte Surfo Mallagan. „Sei nun auch ehrlich zu dir selbst. Das, was sich abgespielt hat, war etwas, womit unsere Gene und die dieser Pflanzen seit undenkbaren Zeiten programmiert sind. Dagegen kommt keine Vernunft an, denn die entstand erst sehr viel später im Lauf der Evolution. Und es war eine Überdosis an Pheromonen, die unsere Reaktion hervorrief. Wenn eine normale Dosis genügte, würden wir in deiner Gegenwart immer so reagieren."
    „Pfui!" rief Scoutie, aber sie war weder böse noch beleidigt. Listig kniff sie die Augen

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