Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
denn, diese Wesen fänden Spaß daran, uns zu quälen, bevor sie uns töten. Seht ihr, es sind nur zwei, und ich spüre keine Kälte."
    „Aber warum versperren sie uns dann den Weg?" fragte Brether zornig. „Ich versuche es noch einmal." Er zog einen Pfeil unter dem Gürtel hervor.
    Surfo schüttelte den Kopf.
    „Du weißt, daß es so nicht geht."
    „Aber was sollen wir dann tun?" rief Scoutie ärgerlich.
    „Denken", antwortete Surfo. „Nachdenken und unsere Gefühle zügeln. Diese Wesen müssen einen Grund haben, uns hier festzuhalten. Wenn sie uns nicht nach dem Leben trachten, dann wollen sie etwas anderes von uns."
    „Aber was?" fragte Scoutie. „Was könnten wir schon für sie tun. Es gibt hier nichts, was wir tun könnten."
    Surfo zog die Schultern hoch.
    „Ich denke doch. Hier gibt es etwas, wenn ich auch nicht weiß, was ich damit anfangen könnte."
    „Du?" erkundigte sich Brether Faddon. „Nicht wir? Beim Alten ..." Er verschluckte den Rest. „Du meinst, daß du tauchen und durch die Öffnung ...?"
    „Was sonst?" erwiderte Surfo Mallagan.
    „Aber der Energieschirm?" wandte Scoutie ein.
    „Ist entweder durchlässig für feste Körper oder nicht", erklärte Surfo lakonisch. „Wenn nicht, kann ich nur wieder auftauchen. Aber ob diese Wesen sich damit zufrieden geben würden ..." Er zuckte die Schultern.
    „Bringe dich nicht in Gefahr!" warnte Scoutie.
    „Wir alle sind in Gefahr, wenn ich nichts tue", erwiderte Surfo.
    Er legte seine Waffen ab, zog sich bis auf die kurze Unterhose aus und stellte sich ans Ufer des Sees. Dort atmete er ein paar Mal tief durch, füllte dann die Lungen bis fast zum Bersten voll Luft, sprang und tauchte mit den Füßen voran durch die Wasseroberfläche.
    Wie er es gelernt und erprobt hatte, ließ er ganz allmählich die Luft aus den Lungen entweichen. Über ihm stieg eine Kette silbrig schimmernder Blasen empor, während er langsam tiefer sank. Ungefähr auf halber Tiefe vollführte er ein paar behutsame Schwimmbewegungen und brachte sich damit genau über die Öffnung.
    Die nervliche Spannung wich von ihm, als er mühelos durch den Energieschirm glitt und mit der gleichen Geschwindigkeit wie im Wasser weitersank. Unter der Öffnung herrschte also Schwerelosigkeit.
    Sekunden später landete er auf dem Boden eines Raumes mit kreisrunder Bodenfläche.
    Vorsichtig atmete er ein. Die Luft schien genügend Sauerstoff zu enthalten, aber sicher konnte er nicht sein. Er mußte ein Risiko eingehen.
    Erst einmal ließ er den Rest der Luft aus seinen Lungen entweichen, dann atmete er tief ein. Entweder starb er jetzt, oder ... Er starb nicht. Der Luftdruck war dem in zwölf Metern Wassertiefe angepaßt.
    Aufmerksam blickte er sich um. In der Wand ihm gegenüber war eine Öffnung, etwa zweieinhalb Meter hoch und anderthalb Meter breit. Dahinter sah er den Ausschnitt eines anderen Raumes.
    Entschlossen ging er hinüber - und sah links von sich eine Wand mit wabenförmigen, transparenten Fenstern. Er ging näher heran und schaute durch eines der Fenster.
    Im nächsten Moment stockte ihm der Atem.
    Hinter dem Fenster befand sich eine - ebenfalls wabenförmige - Kammer, und darin schwamm in einer hellgelben Flüssigkeit ein betschidengroßes, hominides Lebewesen (wo habe ich nur den Begriff „hominid" her?). Es hatte einen spindelförmigen Rumpf, zwei kurze Beine mit riesigen Füßen - und zwischen den drei Zehen die Rudimente von Schwimmhäuten -, vier Arme, von denen je zwei durch Rudimente von Flug- oder Schwimmhäuten verbunden waren, nur je einen Finger an beiden unteren Armen und je drei Finger an den oberen, davon je einen Daumen.
    Der Kopf saß auf einem unterarmlangen dünnen Hals, wirkte wie ein plattgedrückter Kürbis und hatte drei Augenschlitze unter der Stirn. Der Mund war breit. Auf der Oberlippe befanden sich drei Nasenlöcher, und an den Mundwinkeln hingen lange, je sechs fingerlange Barteln.
    Als er sich die Haut des Wesens genauer ansah, erschrak Surfo Mallagan, denn sie war nicht nur dunkelbraun und rissig, sondern zu mindestens drei Vierteln verbrannt. An den Rändern der schwarzen Schlackenkrusten wucherten schimmelpilzähnliche Organismen.
    Surfo schaute sich die anderen Kammern an. Es waren insgesamt neunundzwanzig, und in allen befanden sich gleichartige Wesen mit mehr oder minder gleich schweren, tödlichen Verbrennungen.
    Man hat sie hier hergebracht und konserviert, aber ihre Hirnfunktionen künstlich aufrechterhalten! dachte Surfo, als er die an

Weitere Kostenlose Bücher