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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich das Rechteck der Schleusentür.
    Hinter dem sich bildenden Spalt war es finster. Vergeblich versuchten die drei Betschiden, die Dunkelheit mit ihren Blicken zu durchdringen. Als das Schott sich fast völlig geöffnet hatte, wußten sie immer noch nicht, was aus dem Innern des Schiffes auf sie zukam - aber sie ahnten, daß da etwas war. Vielleicht nahmen ihre Ohren Geräusche wahr, die gar nicht bis in ihr Bewußtsein vordrangen.
    Sie fürchteten sich. Gleichzeitig sehnten sie sich danach, einen Kontakt mit dem herzustellen, was sich in dem Schiff befand, gleichgültig, worum es sich dabei handeln mochte.
    „Wer ist da?" fragte Surfo Mallagan schließlich und trat einen Schritt vor. Die metallene Stange hielt er abwehrbereit in der Hand.
    Anstelle einer Antwort zuckte ihm ein bläulicher Energiestrahl entgegen und verfehlte ihn nur knapp.
    Surfo Mallagan ließ sich einfach fallen. Er rollte unter dem Strahl hinweg und stellte dabei fest, daß der Schütze, der im Innern der Schleuse lauerte, ihn nicht mehr erreichen konnte, sobald er einen bestimmten Winkel zu den Rändern der Öffnung überschritten hatte. Derjenige, der den Schuß abgab, war offensichtlich auch nicht imstande, seinem Ziel mit normaler Geschwindigkeit zu folgen.
    Scoutie und Brether hatten sich sofort zur Flucht gewandt. Instinktiv wichen sie zuerst zur Seite hin aus, dann rannten sie zum Ausgang. Surfo folgte ihnen. Hinter sich vernahm er ein merkwürdiges Rasseln, dann ein Quietschen, aber er nahm sich keine Zeit, nach der Quelle dieser Geräusche Ausschau zu halten.
    Er erreichte die Öffnung und sprang in den Sand hinab.
    „Weg hier!" keuchte er, als er die beiden anderen Betschiden entdeckte, die ratlos um sich blickten. „Beeilt euch!"
    Sie hasteten an der Wandung des Schiffes entlang. Hinter dem nächsten Dünenkamm warfen sie sich in Deckung. Vorsichtig spähten sie zu der Öffnung hinüber.
    Ein Ding kam aus dem Schiff hervor, metallisch schimmernd, geformt wie ein großes Ei, mit Armen und Beinen, die seltsam steif nach allen Seiten abstanden und in unnatürlich großer Zahl vorhanden waren.
    „Ein Roboter", flüsterte Brether Faddon. „Er bewacht das Schiff."
    „Er bewacht diesen Eingang", korrigierte Surfo beinahe mechanisch. „Wir wissen nicht, wie es an anderen Stellen aussieht."
    „Es wird dort kaum leichter sein, hineinzukommen", antwortete Brether deprimiert.
    Mallagan antwortete nicht.
    Er beobachtete den Roboter. Er verhielt vor der Öffnung. Seine vielen Arme und Beine bewegten sich schwerfällig. Es war offensichtlich, daß diese Maschine nicht mehr so funktionierte, wie es einst geplant gewesen war. Sie konnten von Glück sagen - ein intakter Roboter dieser Art hätte ihrem Versuch, dieses riesige Wrack zu erforschen, wahrscheinlich sehr schnell ein Ende gesetzt.
    Aber das war es nicht, was den Betschiden so sehr beeindruckte.
    Er sah den eiförmigen Metallkörper und die vielen Gliedmaßen, und unwillkürlich verglich er diese Maschine mit einem Apparat, den er kennen gelernt hatte, als er von der Existenz der Kranen und ihrer Zivilisation noch nichts ahnte.
    Es gab auch bei den Kranen Roboter, die diesem Monstrum glichen. Weder die Form des Körpers noch das Vorhandensein der Arme mochten ein typisches Merkmal sein.
    Kranen und Menschen unterschieden sich in ihrer Art zu denken, nicht so stark, daß es keine Berührungspunkte zwischen ihnen mehr gegeben hätte, ganz im Gegenteil.
    Trotzdem erinnerte ihn die Maschine in frappierender Weise an den Roboter, den Doc Ming auf dem Planeten Chircool in Verwahrung hatte. Es war eine nutzlose Maschine, ein toter Apparat, der sich nicht mehr von der Stelle zu rühren vermochte, ein Relikt aus einer Zeit, die nur noch Legende war.
    Bevor Surfo Mallagan, Brether Faddon und Scoutie zu den Kranen kamen, hatten sie nur diesen einen Roboter gekannt. Auch wenn es sich dabei um einen besseren Schrotthaufen handelte, war diese Maschine für sie zum Inbegriff dessen geworden, was Menschen erreichen konnten.
    Der Schrotthaufen von Chircool und das gestörte Exemplar vor der gigantischen Hülle des Wracks ähnelten einander nicht nur vom Aussehen her. Beide bewiesen, daß auch Roboter zu den vergänglichen Dingen gehörten. Sie traten diesen Beweis auf ganz eigentümliche Weise an. Sie waren nicht einfach zerstört worden - sondern sie waren gealtert.
    Surfo Mallagan sagte sich, daß seine Erfahrungen mit kranischen Robotern noch längst nicht ausreichend waren, als daß er diesen

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