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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah zu der Truhe hin. Von weitem konnte er nur erkennen, daß etwas Helles darin lag. Die Scheiben des Deckels waren schmutzig. Scoutie hatte eine Stelle mit der Hand saubergerieben, um hineinsehen zu können.
    Er trat näher heran - und starrte in ein Gesicht.
    Unwillkürlich fuhr er mit der Hand über die Buhrlo-Narbe auf seinem Kopf. Sie bedeckte seine Stirn und reichte bis auf den Schädel hinauf, eine haarlose, glasartige, verdickte Fläche.
    Als er noch ein Kind gewesen war, hatte es im „Schiff" auf Chircool einen alten Mann gegeben, dessen eine Buhrlo-Narbe das ganze Gesicht bedeckte. Der Mann hatte unheimlich ausgesehen. Surfo erinnerte sich noch sehr deutlich daran, daß er und andere Kinder sich stets ein wenig vor diesem Betschiden gefürchtet hatten. Besonders der Blick der Augen, die tief zwischen glasigen Wülsten lagen, ließ ihnen eine Gänsehaut über den Rücken laufen.
    Aber die glasige Schicht war bei diesem Betschiden unterhalb des Kinns, kurz vor den Ohren und am Haaransatz in normale Haut übergegangen. Was Surfo Mallagan indessen jetzt vor sich sah, das war ein ganz und gar von der Buhrlo-Haut umschlossener Kopf.
    Ein menschlicher Kopf - so viel ließ sich trotz des entstellenden Überzugs sagen.
    Brether war immer noch damit beschäftigt, Scoutie zu trösten und zu beruhigen. Surfo Mallagan stellte mit einem Anflug von Ärger fest, daß Scoutie ihn gewähren ließ, obwohl sie längst über den ärgsten Schock hinweg sein mußte.
    Surfo Mallagan vergaß seine Eifersucht jedoch sofort wieder und konzentrierte sich auf die Truhe. Der Deckel war wirklich sehr schmutzig. Surfo strengte seine Augen an, konnte aber kaum die Andeutungen eines Körpers erkennen. Von der Seite her war es etwas besser, aber da sah er den Fremden nur als eine weißliche Hülle, weil sich das Licht in der gläsernen Haut fing.
    Der Betschide stutzte, denn der weiße Schimmer erstreckte sich allem Anschein nach auf den ganzen Körper.
    Er riß ein Stück von seinem ohnehin zerfetzten Overall ab und rieb damit auf dem Deckel herum. Stück für Stück erkannte er den Körper, der darunter lag.
    Es handelte sich um einen noch recht jungen Mann, soweit Mallagan das beurteilen konnte. Der Fremde war sehr groß - mindestens zwei Meter - und sehr schlank. Ohne die verdickte Haut hätte er geradezu dürr gewirkt. Trotz seiner Größe wirkte der Fremde zierlich. Er war schmal gebaut, seine Glieder waren lang und schlank. Als Surfo Mallagan sich halbwegs an den Anblick gewöhnt hatte, stellte er fest, daß sich unter der Buhrlo-Haut ein schmales, hübsches Gesicht verbarg. Die Augen waren groß, der Mund ausdrucksvoll - die sanft geschwungenen Lippen schienen zu lächeln.
    Wie lange lag der Mann schon in diesem Kasten? Wie war er an diesen Platz gekommen, wie hieß er, welche Bedeutung hatte es, daß sie ihn jetzt in diesem Zustand fanden?
    Es gab auf keine dieser Fragen eine Antwort.
    Nur zweierlei ließ sich feststellen: Der Fremde war tatsächlich von Kopf bis Fuß mit der glasigen Haut bedeckt, und er war unzweifelhaft tot. Das Ding, in dem er lag, mochte als Lebenserhaltungssystem gedacht gewesen sein. Es bekam jedoch längst keine Energie mehr. Dennoch wirkte immer noch etwas konservierend auf den darin aufgebahrten Körper. Surfo Mallagan verspürte instinktiv das Verlangen, den Deckel zu öffnen und den Fremden zu schütteln, damit er zu sich kam und ihm sagen konnte, in was für ein Wrack sie geraten waren und was sich hier zugetragen hatte.
    Er stand lange Zeit regungslos vor der Truhe. Dann traten Brether Faddon und Scoutie neben ihn. Die Betschidin hatte sich wieder völlig in der Gewalt. Sie betrachtete aufmerksam den Mann in dem Behälter.
    „Es ist ein Solaner, nicht wahr?" fragte sie schließlich sehr leise.
    „Ja", antwortete Surfo Mallagan.
    Das Gerät, an dem er herumgespielt hatte, fiel ihm wieder ein. Er drehte sich abrupt um und ging davon. Brether Faddon und Scoutie folgten ihm, ratlos und verwirrt, denn sie wußten nicht, was plötzlich in ihn gefahren war.
    Mallagan nahm genau dieselben Schaltungen vor, die kurz vorher zum Erfolg geführt hatten. Bange Sekunden lang fürchtete er, bei seinem ersten Versuch den letzten Rest von Energie verbraucht zu haben. Dann wurde der Bildschirm hell.
    Sie starrten wie gebannt auf verschwommene Schemen, die sich durch eine lichtdurchflutete Umgebung bewegten. Allmählich wurde das Bild deutlicher, und die Schemen wurden zu Menschen. Einige dieser Menschen waren

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