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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir die Luft aus der Lunge gedrückt", erwiderte Brether mühsam.
    „Möglicherweise hat es mir auch ein oder zwei Rippen geknickt."
    Surfo Mallagan beobachtete die Pflanze und hielt gleichzeitig Ausschau nach einem Versteck. Als er seine Gefährten auf eine strahlend hell erleuchtete Öffnung zuzog, dachten die beiden anderen, er hätte den Verstand verloren. Sie sträubten sich gegen seine Absicht, gerade durch diese Öffnung zu laufen, aber Surfo Mallagan entwickelte in diesen Augenblicken ungeahnte Kräfte. Er zog Brether Faddon mit sich, und so blieb auch Scoutie nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    „Ich habe es satt!" stieß Mallagan hervor, als sie drinnen waren. „Dieses Gewächs muß endlich verschwinden. Schlagt die Äste ab, wenn sie hier hereinkommt - ich bin gleich zurück!"
    „Verstehst du, was er vorhat?" fragte Brether Faddon verblüfft.
    Scoutie schüttelte den Kopf. Sie starrte auf die Öffnung. Sie war regelmäßig geformt.
    Die verdorrten Überreste von Pflanzen rankten sich um sie herum, und unter einer trockenen Ranke sahen matt leuchtende Linien hervor.
    Sie rannte hinüber. Neben ihr schossen zwei pflanzliche Tentakel vorbei. Sie hörte Brether wütend knurren und verließ sich darauf, daß er auch jetzt noch fähig war, ihrer beider Leben zu verteidigen.
    Sie konzentrierte sich auf die Linien, verfolgte sie mit den Augen und zerrte die Ranke an der richtigen Stelle zur Seite.
    Da war er, der halbe Bogen, den die Betschiden seit eh und je unter die Schaltersymbole neben ihren Türen malten. Sie suchte nach dem Kontakt. Eine Sekunde später schloß sich das Schott.
    Die Pflanze büßte ein paar Äste ein, was ihr nicht viel ausmachen würde. Zweifellos befand sie sich schon jetzt auf der Suche nach einem anderen Weg, auf dem sie ihre Opfer erreichen würde.
    „Was, zum Teufel, hat Surfo eigentlich vor?" fragte Brether Faddon schwer atmend.
    „Ich weiß es nicht", murmelte Scoutie. „Er ist drüben. Sollen wir nachsehen?"
    Hinter dem Schott schabte und kratzte es. Die Pflanze suchte nach einem Durchgang.
    Die beiden Betschiden zogen sich vorsichtig zurück und steuerten Surfo Mallagan an, der verbissen einen Haufen Abfall zur Seite wühlte.
    „Was tust du da?" fragte Scoutie verwundert.
    Mallagan deutete nach oben.
    „Hier verläuft ein dickes Kabel", erklärte er, ohne in seiner Arbeit innezuhalten. „Von dort kommt noch eines. Irgendwo hier unten dürften die beiden zusammentreffen. Diesmal werden wir es sein, die dem Biest eine Falle stellen!"
    Scoutie legte schweigend ihr „Schwert" zur Seite und half ihm. Auch Brether wollte sich an der Arbeit beteiligen, aber sie verboten es ihm. Es war ihm deutlich anzusehen, daß er Schmerzen hatte. Er fügte sich widerstrebend, während sie nach einer Stelle suchten, an der sie die Kabel durchtrennen konnten.
    Nach kurzer Zeit schon sahen sie die Linien im Boden unter dem Abfall. Sie räumten weg, was ihnen im Wege war, und fanden ein Luk. Es ließ sich leicht öffnen. Unter ihnen flammte Licht auf.
    „Was ist das?" flüsterte Scoutie. „Maschinen?"
    „Es sieht zumindest so aus. Da drüben sind unsere Kabel. Es scheint, als würden sie in das Gerät dort laufen." Surfo Mallagan holte tief Luft. „Es kann nicht mehr sein als ein Notstromaggregat. Aber wenn es nur halb so gut ist, wie ich es mir erhoffe, dann werden wir bald vor unserem seltsamen Freund Ruhe haben. Paß du hier oben auf. Brether sieht so aus, als wollte er jeden Augenblick umfallen."
    Scoutie sah mit gemischten Gefühlen zu, wie Mallagan sich durch die Öffnung schob.
    Die Geräte dort unten waren ihr nicht geheuer. Sie hatten verzweifelt wenig Ähnlichkeit mit dem, was sie von den kranischen Raumschiffen her kannten. Mallagan lächelte ihr aufmunternd zu. Mechanisch lächelte sie zurück und wandte dann ihre Aufmerksamkeit jener Stelle zu, an der am ehesten ein Durchbruch der Pflanze zu erwarten war.
    Sie fragte sich, ob es überhaupt immer dasselbe Gewächs war, auf das sie in diesem Schiff trafen. Konnte es nicht mehrere Exemplare davon geben? Wenn sie dieses eine Pflanzenwesen besiegten - würden dann andere auftauchen, um es zu rächen?
    Sie rief sich selbst zur Ordnung. Sie war dabei, dieser Pflanze Fähigkeiten anzudichten, die sie gar nicht besaß. Sie wußte, daß das gefährlich war. Wenn sie so weitermachte, dann mystifizierte sie das Gewächs und war am Ende gar nicht mehr fähig, ihm Widerstand zu leisten, weil sie von ihrer eigenen Unterlegenheit

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