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102 - Borro, der Zombie

102 - Borro, der Zombie

Titel: 102 - Borro, der Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Wahnsinnigen. »Und dann werde ich dich fressen, Frauke«, stieß er hervor.
    Was konnte sie tun? Verzweifelt überlegte Helga.
    Aus dem fahrenden Wagen springen? Nein, das war
unmöglich, gleichbedeutend mit Selbstmord. Sie drückte sich in die äußerste
Ecke. Irgendwann mußte er das Gas wegnehmen und das Auto würde langsamer
werden.
    Wie eine Weltreise kam ihr die Strecke Richtung Küste
vor.
    Der Morgen dämmerte, als Garry Herman vor der weißen
Villa Stanley Whites ankam. Als er um eine Kurve bog, hatte Helga Körtner
versucht, die Tür zu öffnen und alles zu riskieren. Doch sie war abgeschlossen.
    Sie bekam eine Panikattacke, und schrie laut um Hilfe
– aber niemand war da, der sie hörte. Herman fuhr direkt in die Garage. Über
eine im Wagen angebrachte Ultraschallanlage schloß er die Tür. Nachdem der
Wagen stand, hatte Helga nur noch eine Möglichkeit, es auf einen
Ausbruchsversuch ankommen zu lassen.
    Sie warf sich auf Herman.
    Aber der war darauf vorbereitet. Gegen seine Kräfte
richtete sie nichts aus.
    Ohne Anstrengung überwältigte er sie, und schnell
hatte er ihr die Hände auf den Rücken gebunden und ihren Mund mit einem breiten
Pflaster aus dem Erste-Hilfe-Kasten verschlossen.
    Allmählich begriff Helga Körtner, daß dies alles
andere als ein böser Traum war.
    Herman wartete, bis die Garagentür vollends
geschlossen war, verließ erst dann den Wagen und zog seine sich sträubende
Gefangene mit grober Hand mit sich. »Es wäre doch gelacht, wenn es mir nicht
gelänge, dich zu bändigen, Frauke«, stieß er geifernd hervor. Das Haar fiel
strähnig in seine Stirn und über die Ohren, und er sah ausgemergelt aus. Sein
Gesicht wirkte wie mit Spinnwebfäden durchzogen, die Nase wie ein
Geierschnabel.
    Er machte nach und nach eine grauenvolle Verwandlung
zum Zombie durch. Noch war sie nicht abgeschlossen, noch trieb ihn nicht das
gierige Verlangen des Voodoofluchs, unter dem er stand, litt und handelte, sich
neues Leben aus dem Körper eines Opfers zu holen. Doch die Nacht neigte sich
ihrem Ende, und wollte er Stanley Whites geheimnisvoller Gast bleiben und nicht
als Zombie auffallen, dann brauchte er bald neues Leben.
    Von der Garage gab es einen direkten Zugang zum Haus.
Über einen schmalen Korridor gelangten sie in das Eßzimmer.
    Helga Körtner ließ sich auf den Boden fallen, aber
Herman zog sie wieder empor. »Es nützt alles nichts, Frauke! Deine Stunde hat
geschlagen! Du kannst dich noch so sehr dagegen wehren…«
    Er schleppte sie über den Fußboden, stieß mit dem Fuß
die Tür zur Kellertreppe auf und zerrte
sein Opfer wie einen Sack hinter sich her. Das Licht schaltete er nicht an. Das
erste graue Tageslicht zeigte sich verstohlen hinter den kleinen Kellerfenstern
und schuf eine fast friedliche Atmosphäre. Nach dem grauen Kellergang
erreichten sie den Raum, in dem er den gefesselten Stanley White zurückgelassen
hatte.
    Herman stieg über Waibu Gambulus ausgetrockneten,
leblosen Körper hinweg. Bleich starrte Helga auf den Toten.
    »Wissen Sie, White, daß Sie…« Garry Herman, alias
George Horman, brach ab und starrte mit großen Augen in die Ecke, in der der
Hotelbesitzer hätte liegen müssen.
    Sie war leer!
    Horman ließ seine Gefangene los und brüllte: »White?
Wo sind Sie?«
    »Hier«, sagte da eine Stimme hinter ihm. Herman
wirbelte herum. Der Mann, der dort stand war nicht Stanley White. Es war Larry
Brent, und er sah frisch und braungebrannt wie eh und je aus!
     
    ●
     
    »Wer sind Sie?« Hermans durchscheinende, runzelige
Hände öffneten und schlossen sich hektisch.
    »Ich bin Larry Brent«, sagte der gutaussehende,
sympathische Mann. Er bückte sich so schnell, daß Herman der Bewegung kaum
folgen konnte. Larry zog Helga Körtner an sich und löste mit einem schnellen
Ruck das Pflaster von den Lippen der jungen Deutschen. »Tut mir leid«, sagte er.
»Ich hätte Sie gerne zarter behandelt, aber es eilt. Ich hoffe jedoch, daß ich
mich zu einem anderen Zeitpunkt auch mit mehr Ruhe um Ihren Mund kümmern kann.«
Mit diesen Worten löste er die Fesseln an ihrem Handgelenk.
    »Danke!« flüsterte Helga benommen. X-RAY-3 stellte
sich vor sie.
    »Wie immer Sie auch hier eingedrungen sind, es ist Ihr
Verderben«, sagte Garry Herman mit gefährlicher Stimme. »Sie werden dieses Haus
nicht lebend verlassen!« Er deutete auf den mumifizierten Körper des
unglücklich ums Leben gekommenen Waibu Gambulu. »So werden Sie auch bald
aussehen, denn ich werde das Leben aus Ihrem

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