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1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorstädte schützte ihn die Dunkelheit vor Beobachtern. Mehrere Male rannte er nur wenige hundert Meter an vereinzelt liegenden Häusern vorbei, ohne irgendwo Aufmerksamkeit zu erregen.
    Der Wunsch, zu dem DEPOT zu gelangen, an das er immer wieder denken mußte, wurde übermächtig in ihm, so daß er sich fragte, ob er körperlich nachvollziehen wollte, wozu er geistig wegen seiner beiden Gehirne nicht in der Lage war. Mit unwiderstehlicher Gewalt trieb es ihn zum Raumhafen von Terrania City.
    Am Rand des Raumhafens verharrte er, froh darüber, nirgendwo auf ernstzunehmenden Widerstand gestoßen zu sein. Mit dem Restfunken seiner noch freien Persönlichkeit erkannte er, daß er jeden Widerstand niedergewalzt hätte. Die Macht, die ihn beherrschte, wollte, daß er die Erde verließ, und sie hätte jeden vernichtet, der sich ihr in den Weg stellte.
    Icho Tolots Interesse konzentrierte sich auf einen der selten gewordenen Kugelraumer, der am Rand des Landefeldes stand. Er hielt diesen Raumer für eine modernisierte Form eines 200-Meter-Schiffes vom ehemaligen Typ Schwerer Kreuzer der TERRA-Klasse. Da das Raumschiff von Scheinwerfern angestrahlt wurde, konnte er den Schiffsnamen deutlich lesen: TSUNAMI36.
    Er konnte mit dem Namen nichts anfangen, obwohl er schon von einer Spezialflotte TSUNAMI und auch von seltsamen und gefährlichen Dingen, die sich bei dieser Flotte angeblich ereigneten, gehört hatte. Doch wirkliche Informationen hatte er nicht. Was ihm zu Ohren gekommen war, hatte er als Gerüchte eingestuft, auf die er nicht viel gab.
    Die TSUNAMI36 stand so günstig für ihn, daß er beschloß, an Bord dieses Raumschiffs zu gehen.
    Bei seinen Verfolgern schien niemand damit zu rechnen, daß er vorhatte, die Erde zu verlassen. Als Icho Tolot über einen Hügel zum Frachtgebäude des Raumhafens eilte, konnte er die lichterglänzende Stadt in der Ferne sehen. Zwischen ihm und ihr bewegten sich zahlreiche Gleiter, doch sie flogen auf vorgegebenen Bahnen und unterlagen der Computerkontrolle. Keiner von ihnen gehörte zum Suchkommando. Daher stand für den Haluter fest, daß man seine Spur verloren hatte.
    Mühelos schnellte er sich über einen Zaun, der das Frachtgelände umspannte, und tauchte in das Dunkel zwischen den Gebäuden. Ungesehen drang er bis zum Rand der Landebahnen vor. Er brauchte nicht lange zu suchen, bis er einen Lichtschacht gefunden hatte, von dem ein Teil der Raumhafenbeleuchtung kontrolliert und gesteuert wurde.
    Sekunden darauf erloschen einige der Lampen, die die TSUNAMI36 bestrahlten.
    Icho Tolot rannte auf das Raumschiff zu und drang durch eine offenstehende Frachtschleuse ein. Er hörte die Stimmen einiger Männer, die an der Schleuse gearbeitet hatten und sich nun über den Ausfall der Lampen beschwerten.
    Er wunderte sich über die Ruhe, die in den Gängen an Bord herrschte. Groß schien die Zahl der Besatzungsmitglieder nicht zu sein.
    Er beschloß, den Start in einer Kammer abzuwarten und danach die Besatzung zu überwältigen.
    Schon nach etwa einer Stunde hob die TSUNAMI36 ab.
    Icho Tolot atmete auf, denn er wußte, daß er seine Verfolger nun endgültig abgeschüttelt hatte.
    Er verließ die Kammer und machte sich auf den Weg zur Hauptleitzentrale, um das Schiff unter seine Kontrolle zu bringen.
    Als er einen der Gänge erreichte, die direkt zur Zentrale führten, hatte das Raumschiff die Erde längst verlassen und strebte dem Rand des Sonnensystems zu. Icho Tolot stieß auf einen Videoschirm, auf dem ein anderes Raumschiff zu sehen war.
    Er blieb stehen, als er bemerkte, daß der andere Raumer näher kam, und er beschloß, das offenbar bevorstehende Manöver abzuwarten. Wenige Minuten später stellte er fest, daß mit dem anderen Raumschiff eine Einheit aufrückte, die das genaue Zwillingsstück der TSUNAMI36 zu sein schien.
    Er wurde unsicher, da er das Manöver nicht zu deuten wußte. Um keinen Fehler zu machen, brach er seinen Vormarsch auf die Zentrale ab und zog sich in einen der Räume an der Peripherie der TSUNAMI36 zurück.
     
    *
     
    In Terrania City, von wo Icho Tolot sich mittlerweile weit entfernt hatte, schaltete Merlin Sanders ein Videogerät aus. Sie hatte die Nachrichten gehört und aus ihnen erfahren, daß Spezialeinheiten nach wie vor nach dem Haluter Icho Tolot suchten.
    „Ob die wirklich glauben, daß sie Icho noch während der Nacht finden?" fragte sie Addison Uptigrove, als dieser in den Wohnraum kam.
    „Das ist mir doch egal", antwortete er mürrisch.
    Ein

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