Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte.
    War er nicht immer ein treuer und pflichtbewußter Diener der KH gewesen?
    Er lächelte.
    Seine Kollegen im Handelskontor von Jarvith-Jarv hatten ihm sogar dienstlichen Übereifer und allzu große Korrektheit vorgeworfen.
    Und ausgerechnet er sollte so etwas wie der Agent einer feindlichen außerirdischen Macht sein?
    Nein. Er hatte wirklich keinen Grund, sich den telepathischen Sondierungen Fellmer Lloyds zu verschließen. Er konnte es sich erlauben, sich telepathisch bis auf den Grund seiner Seele untersuchen zu lassen, denn da war nichts, was er zu verbergen hatte.
    Er blickte den Mutanten fragend an.
    Fellmer Lloyd war verunsichert, und er schien unzufrieden zu sein.
    Ganz anders als er selbst.
    Er war mit sich zufrieden, denn nichts war angenehmer, als ein reines Gewissen zu haben.
     
    *
     
    Icho Tolot spürte die fremde Macht mit aller Deutlichkeit, und er hatte keinen Zweifel daran, daß sie von außerhalb der Erde auf ihn einwirkte.
    Und noch immer wehrte er sich gegen sie, obwohl sein Planhirn mit unbestechlicher Klarheit ermittelte, daß er den Kampf schon so gut wie verloren hatte.
    , Doch noch wollte der Haluter das nicht einsehen. Noch klammerte er sich an die Hoffnung, daß es ihm noch gelingen würde, sich zu befreien.
    Er durchbrach die Außenwand der Klinik im dritten Stock und stürzte in die Tiefe. Etwa zehn Meter tiefer prallte er auf. Seine Füße und Hände bohrten sich in den Boden, doch er riß sie sogleich wieder daraus hervor und stürmte weiter.
    Er wollte sich schnell so weit wie möglich von der Klinik entfernen. Mit einer ihm fremden Logik kam er zu der Überzeugung, daß es für ihn und seine geistige Freiheit ungemein wichtig war, den Ärzten und den Mutanten aus dem Wege zu gehen.
    Er raste blindlings voran. Seine Körpermasse war härter als Terkonitstahl, und dennoch bewegte er sich leicht und geschmeidig voran. Seine drei Augen waren weit geöffnet. Er sah die Hindernisse, die in seinem Weg lagen, doch er wich ihnen nicht aus.
    Er rannte in einen Antigravgleiter hinein und zertrümmerte ihn. Mit der gleichen Wucht bohrte er sich in eine Umgrenzungsmauer und durchbrach sie. Die Wand zerplatzte krachend, so daß die Bewohner der umliegenden Häuser an eine Explosion glaubten.
    Icho nahm nur am Rand wahr, was geschah. Er war einzig und allein mit jener fremden Macht beschäftigt, die ihre Fühler nach den letzten Resten seiner freien Persönlichkeit ausstreckte und immer mehr Gewalt über sein Ordinärhirn gewann.
    Als der Haluter ein freies Rasenstück zwischen einigen Hochhäusern überquerte, nahm er einen Gleiter über sich wahr. Ein Blitz zuckte aus dem Dunkel herab und schlug wenige Zentimeter neben ihm ein.
    Er warf sich blitzschnell herum und entging dadurch einem zweiten Energiestrahl, der ihn getroffen hätte, wenn er in bisheriger Richtung weitergelaufen wäre.
    Das Energiefeuer lenkte ihn ab und störte ihn in seiner Konzentration. Abermals gewann die fremde Macht einen Teil seines Ichs. Sie schob sich beharrlich weiter vor. Icho erkannte die Gefahr. Er rettete sich in einem der Zugänge eines Hochhauses und durchbrach die Eingangstür. Ein alter Mann, der das Haus verlassen wollte, wich ihm schreiend aus.
    Icho war überzeugt davon, daß der heimtückische Schütze das Haus umfliegen würde, um ihn auf der Rückseite zu erwarten. Daher warf er sich zur Seite, durchschlug einen Antigravschacht wie ein Geschoß und raste aus der Seitenwand des Hauses wieder ins Freie.
    Ein Blick nach oben zeigte ihm, daß er den Piloten des Gleiters getäuscht hatte.
    Icho Tolot fragte sich, warum man auf ihn schoß.
    War er nicht ein Freund der Menschen, der nur so verzweifelt kämpfte, weil er die Menschen nicht verraten wollte? Hatten sie es nicht erkannt, und schätzten sie sein Verhalten nun so falsch ein, daß sie meinten, ihn töten zu müssen?
    Als er weiterlief, merkte er, daß er ein Stück Freiheit verloren hatte. Die fremde Macht beherrschte sein Ordinärhirn nun fast vollkommen. Auf das periphere Nervensystem hatte er kaum noch Einfluß.
    Damit war der blinde Sturmlauf vorbei.
    Er spürte, daß er in eine bestimmte Richtung gelenkt wurde, und der Begriff DEPOT tauchte plötzlich und zusammenhangslos in ihm auf.
    Er versuchte, die Bedeutung dieses Begriffs zu ergründen, doch es gelang ihm nicht, sich darauf zu konzentrieren.
    Wie selbstverständlich wich er nun Hindernissen aus. Er lief um ein Haus herum, überquerte eine Rasenfläche und tauchte danach in einen

Weitere Kostenlose Bücher