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1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Abgrund. Er sprang zu hoch, kam zu weit hinaus und konnte sich durch sein verzweifeltes Flügelschwirren nicht mehr auf den festen Boden zurückbringen. Langsam und unter dem Geheul der anderen Krieger sank er immer tiefer auf die Ebene hinab - geradewegs auf die vorderste Front der Krummen Knarrer zu.
    Sie blieben auch weiterhin reglos. Erst als der Krieger genau vor ihnen landete, kam Leben in die wie tot dastehenden Schreckensgestalten.
    Auf einmal sprangen sie mit gewaltigen Sätzen ihrer krummen Wurzelbeine nach vorne und stießen viele gleichzeitig ihre weitverzweigten und verästelten Gabelarme nach ihrem Opfer.
    Eine Woge des Hasses brandete von den Kriegern auf der Anhöhe zu den Feinden auf der Ebene hinab.
    Und diesen Augenblick nutzte Aschantatscht für sich. Er fiel Ettotscht in den Rücken und stutzte ihm die Flügel, und nun war er der Anführer.
    Er, Aschantatscht, würde den Willen der Feinen Atzt erfüllen.
     
    4.
     
    Baby war zehn Monate alt und hieß Oliver. Baby krabbelte über den körpertemperierten Boden des Spielzimmers auf die Bildschirmwand zu, die bunte Bilderchen zeigte.
    Zwischendurch tauchte dort die Nurse aus der Konserve auf, eine gütige alte Fee, und gab Erklärungen ab, die für Drei- bis Vierjährige bestimmt waren. Baby verstand natürlich kein Wort davon, aber das wußte die Nurse nicht, denn ihr belehrender Vortrag war konserviert. Mammi hatte sie abberufen, um Baby abzulenken, denn sie wollte sich in Ruhe schön machen.
    Mammi war auch so eine Schönheit, und sie war der Ansicht, daß sie hier, in Arxisto-Park, unnütz verblühte. Sie bereute es längst, die gutbezahlte Stelle als Medo-Schwester angenommen zu haben und wäre am liebsten mit dem nächsten Raumschiff fortgeflogen.
    Aber ihr Kontrakt lief noch ein halbes Standardjahr.
    Mammi hieß Harla, und sie wäre mangels Amüsement schon längst übergeschnappt, wäre da nicht Prego gewesen. Mit ihm floh sie gelegentlich, wann immer sie es einrichten konnte, aus dieser öden Stadt. Wohnbezirk C17-Nord, wie sich das schon anhörte! Und genauso steril waren die Gegebenheiten, mit allen zur Verfügung stehenden technischen Raffinessen ausgestattet; unpersönlich, ohne die Wärme, die ein Gefühlsmensch wie Harla benötigte. Wärme fand sie eigentlich nur im Dienst, beim Umgang mit den Patienten und den Kollegen - und wenn Prego bei ihr war. Er würde es bald wieder sein, in etwa einer Viertelstunde.
    Harla ignorierte das Blinken und Summen der Notrufanlage ihres Terminals. Sie hatte abgeschaltet, und das in jeder Beziehung. Egal, was man in der Medostation von ihr wollte, der Dienst konnte ihr gestohlen bleiben.
    Sie unterbrach ihre Pflege, um nach Baby zu sehen. Die Konserven-Nurse bequatschte das Würmchen, das wiederum seinerseits die Nurse zu fassen versuchte.
    Harla drehte Oliver herum und machte ihn auf die vielen bunten Bauklötze aufmerksam, die herumlagen, indem sie sie einsammelte und zu einem lustigen Turm übereinander schichtete. Baby krabbelte darauf zu, erreichte den Turm und brachte ihn zum Einsturz.
    Harla seufzte und rief die Gute-Nacht-Konserve ab. Ein probates Mittel, um Baby zum Einschlafen zu bringen. Sie legte Oliver ins Bettchen und kehrte in ihr Zimmer zurück, um sich wieder ihrer Toilette zu widmen.
    Sie hätte Baby natürlich auch in der Babystube ihres Wohnbezirks abliefern können, dort hätte es eine optimale Betreuung gehabt. Aber das war Harla zu umständlich.
    Der Notruf blinkte und summte immer noch. Harla war fertig zum Ausgehen. Sie lauschte. Alles was aus dem Spielzimmer zu hören war, war das Gute-Nacht-Gemurmel aus der Konserve. Baby schlief demnach. Harla wollte sich aus der Wohnung stehlen, öffnete die Tür.
    Da tauchten mitten in der Luft plötzlich groteske Spukgestalten auf, die bläulich schimmerten, halb durchscheinende Körper hatten und viele, viele Geißelfüßchen. Mit einigen davon verfingen sie sich in Harlas Haar.
    Baby begann zu schreien. Ohne recht zu begreifen, was eigentlich los war, stürzte Harla ins Spielzimmer. Oliver strampelte mit Armen und Beinen und weinte herzerweichend.
    Oliver wurde von einigen der fremdartigen Quälgeister bedroht. Sie tanzten über ihm in der Luft und peitschten ihn mit ihren fadenartigen Auswüchsen.
    Harla verscheuchte sie mit einigen Schlägen, holte den kreischenden Oliver aus seinem Bettchen und drückte ihn schützend an sich, während sie zum Terminal eilte und die Taste für den Nothilfedienst betätigte. Es erfolgte keine

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