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1022 - Der Held von Arxisto

Titel: 1022 - Der Held von Arxisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reaktion, der Anruf wurde nicht einmal bestätigt. Dafür erklang die aufreizend ruhige Stimme des Kontorchefs Arger Staball: „... der ganze Wohnsektor Csiebzehn-Nord von den sogenannten Luftquallen verseucht. Darum haben wir die Evakuierung beschlossen. Wir bitten die Bewohner dieses Bezirks, die Ruhe zu bewahren. Warnung: Die fliegenden Quallen sondern mit ihren Tentakeln ein ätzendes Gift ab, das zu Verbrennungen der Haut führt..."
    Baby hatte rote Striemen auf den Händchen und im Gesicht. Während Harla mit ihm zur Tür und auf den Korridor hinauseilte, versuchte sie, die Angreifer mit der freien Hand abzuwehren.
    Draußen warteten bereits Kontorbedienstete in ihren grünen Kombinationen. Sie versuchten, die in Panik geratenen Bewohner zu beruhigen und aus der Gefahrenzone zu bringen. Dabei schossen sie mit Paralysatoren auf die durch die Luft geisternden Biester.
    Eine Frau wurde von einem verirrten Paralysestrahl getroffen und mußte abtransportiert werden.
    Harla wehrte die helfenden Hände ab. Da nirgends ein Sanitäter oder Medoroboter zu sehen war, beschloß sie auf eigene Faust, mit Baby die Medostation aufzusuchen. Den Weg dorthin kannte sie im Schlaf, und zum Glück gab es subplanetare Rohrverbindungen in alle Teile der Stadt und des Kontors, so daß sie der Oberfläche fernbleiben konnte. Sie war voller Sorge um Baby, alles andere zählte nicht.
    Endlich erreichte sie die Medostation. Dort standen die Patienten bereits Schlange. Alle hatten sie Hautverbrennungen verschiedener Grade. Sie bahnte sich mit Oliver in den Armen rücksichtslos einen Weg zum Behandlungsraum 7, in dem sie sonst Dienst hatte, und übergab Baby einer ihrer Kolleginnen. Die sagte: „Du bist viel schlimmer dran, Harla. Du solltest dich zuerst behandeln lassen."
    Harla betrachtete sich kurz in einem Spiegel. Ihre Schönheit war durch unzählige Brandblasen entstellt. Das herrliche Haar fiel ihr in Büscheln aus, wo die ätzenden Peitschenschläge der fliegenden Quallen sie getroffen hatten. Sie dachte kurz an Prego und zuckte die Schultern.
    „Das kriege ich schon wieder hin", sagte sie. „Oliver ist mir wichtiger."
    Und dann kam die Durchsage, daß ein Schwarm der fliegenden Geißeltiere die Medostation heimsuchte - mit der Aufforderung an alle, nicht in Panik zu geraten.
     
    *
     
    Eleva war für eine ganze Weile weggetreten. Schock. Erst nach der Behandlung bekam sie allmählich wieder ihre Sinne zusammen, so daß sie die Geschehnisse um sich wieder begriff.
    „Es ist eine Katastrophe", sagte Doc Lorghen, der sie persönlich behandelte und dabei auf die Assistenz eines Medoroboters verzichtete. „Durch die unerklärlichen Vorgänge ist es zum Zusammenbruch unseres Versorgungsnetzes gekommen. Fast alle Geräte sind ausgefallen. Wir können uns nur noch auf uns selbst verlassen. Du bist wieder in Ordnung, Eleva, aber ich muß dich in stationärer Behandlung behalten."
    Doc Lorghen wandte sich bereits seinen nächsten Patienten zu. Eleva hätte gerne ein wenig geschlafen, aber ringsum ging es drunter und drüber, so daß sie keine Ruhe finden konnte.
    Sie sah dauernd bewaffnete Kontorbedienstete an ihrem Krankenlager vorbeihasten.
    Von draußen klangen Schmerzensschreie und befehlende Stimmen zu ihr herein, und dauernd kreischte, schluchzte und jammerte irgendwo irgend jemand. Einmal tauchte über ihr eine dieser häßlichen Quallen auf. Sie wurde mit einem Paralysestrahl aus der Luft geholt und klatschte neben ihr auf den Boden. Wenig später saugte ein Reinigungsroboter den Kadaver auf.
    „... Wohnbezirk Csiebzehn-Nord muß evakuiert werden ..."
    Saul!
    Sie erinnerte sich urplötzlich daran, wie Saul ihr, nachdem er drei Tage durchgearbeitet hatte, sagte, daß er eine 53-Stunden-Schlaf-Dosis nehmen würde. Er wollte volle zwei Planetentage durchschlafen. Und Saul wohnte im Bezirk C17-Nord. Wenn er seine Absicht verwirklicht hatte, dann schlief er vermutlich immer noch wie ein Murmeltier und würde von den Geschehnissen um sich nichts mitbekommen.
    Sie mußte ihn warnen. Eleva holte sich das Bildsprechgerät von der Decke, indem sie das entsprechende Element an der Schaltleiste des Bettes betätigte. Dann wählte sie Sauls Nummer. Niemand meldete sich.
    Eleva schlug Alarm, doch niemand schenkte ihr Gehör, in der Medostation hatte man andere Sorgen. Sie rief eine Frau zu sich, die den Ordnerdienst versah, und flehte sie an, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Saul zu wecken und ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. Die

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