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1023 - Die Quarantäneflotte

Titel: 1023 - Die Quarantäneflotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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also denkbar, daß sich - so absonderlich das auch klingen mag - ein medikamentenfestes Bakterium von uns, irgendein recht harmloser Bazillus über einen Plasmastrang mit den Seoli-Bakterien zusammentut?"
    „Richtig. Ein Bakterium aus unserer Darmflora beispielsweise könnte entsprechende Informationen weitergeben, an ein Seoli-Bakterium."
    „Wenn das nicht geschieht?"
    „Können wir höchstwahrscheinlich fast jedem Erreger, den wir bei einem Seoli finden, mit einfachen uralten Medikamenten den Garaus machen. Die Seoli-Bakterien sind so etwas nicht gewohnt, wir könnten sie völlig ausrotten."
    „Was heißt das, ausrotten", fragte Beneder dazwischen.
    Der Translator lieferte eine Übersetzung, die Beneder schier unglaublich schien: Ausrotten solle bedeuten, daß die Fremden eine Art als solche bis auf das letzte Exemplar physisch vernichten konnten und wollten - und vermutlich auch längst getan hatten.
    Orofon sah, wie etliche Seoli-Kommandanten gelb vor Ekel wurden. Offenbar begriffen sie jetzt allmählich, mit wem sich Eiling da zusammengetan hatte - mit den schändlichsten Lebensvernichtern, von denen die Seolis je gehört hatten. Die Schandtaten, die die ach so hilfsbereiten Fremden in wenigen Sätzen eingestanden hatten, waren grauenerregend.
    „Und wenn es zur viralen Transduktion kommt?" fragte Rhodan weiter.
    Der Mediziner blieb die Antwort nicht schuldig: „Dann können wir unter Umständen erleben, wie sich ein unerhört gefährlicher Seoli-Erreger mit der Immunabwehr eines Darmflorabakteriums bewaffnet - und damit ebenso mörderisch wie unangreifbar ist. In diesem Fall steht der Milchstraße einiges bevor."
    „Was?"
    „Tod! Millionenfacher Tod - bis wir ein Medikament entwickelt haben, das selbst einen solchen Erreger stoppen kann. Andernfalls überleben nur die Milchstraßenbewohner, die von Natur aus gegen das Seoli-Bakterium immun sind - und das dürften nicht sehr viele sein."
    Orofon hielt es nicht länger aus. Er griff nach dem Mikrophon.
    „Wir sollten aufhören!" schrie er mit sich überschlagender Stimme. „Merkt denn keiner von euch, mit was für Wesen wir es zu tun haben? Könnt ihr nicht hören, wie sie über Leben sprechen - verächtlich, beiläufig, abfällig."
    Orofons Ausbruch blieb nicht ohne Wirkung. In den Zentralen der Seoli-Schiffe wurde es laut.
    „Er hat recht, wir müssen uns von diesen Leuten trennen, anders geht es nicht."
    „Es sind Verbrecher, die schlimmsten, die es im Universum gibt!"
    Es war Beneder, der am lautesten schrie: „Wohin sollen wir denn gehen? Wir haben doch schon alles versucht!"
    „Irgendwohin", rief Orofon. „Gleichgültig wohin, nur weg von diesen Kreaturen des Bösen!"
    Beneder machte eine Geste der Verzweiflung.
    „Ich rufe die Seoli-Flotte, wir haben eine Nachricht für euch."
    Beneder zögerte einen Augenblick lang, dann schaltete er die Verbindung ab.
    Einen Augenblick später brach er besinnungslos zusammen.
     
    *
     
    „Was ist dort drüben los? Weshalb hören sie uns nicht einmal an?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Eiling. „Wahrscheinlich geht das, was hier und jetzt geschieht, über ihre Kräfte."
    Neben Rhodan stand ein Mediziner, in der Hand einen Datenstreifen des Bordrechners.
    „Es ist nicht zu glauben", sagte er. „Einfach unglaublich."
    „Kann man das präzisieren?"
    „Es ist ein Kokkus, ein ganz ordinärer Kokkus von Zalit, bei uns in der medizinischen Literatur seit Jahrtausenden bekannt. Wenn die Dinger nicht so harmlos und schwach wären, gäbe es sie wahrscheinlich gar nicht mehr. Wir brauchen nur mit einer Injektionspistole zu den Seolis zu gehen, und in zwei Tagen spricht niemand mehr von der Sonnenwindpest."
    „Das gibt es nicht", sagte Galgan Maresch. „Ich denke, die Seolis sterben an der Infektion."
    „Das tun sie, weil ihr Metabolismus anders ist - so etwas kommt häufiger vor. Ich darf an den wohl berühmtesten Fall auf der Erde erinnern - an die Grippe. Während grippegewohnte Europäer über Unwohlsein klagten, fielen bei den ersten Epidemien im hohen Norden die Eskimos zu Tausenden tot um. Der Angriff des Virus traf sie unvorbereitet, das war alles."
    „He, was ist das?"
    Mareschs Stimme gellte den Leuten in der Zentrale in den Ohren. Perry Rhodan wandte den Kopf.
    „Was gibt es?"
    „Sie verschwinden!" rief Maresch. „Die Quarantäneflotte verschwindet im Nichts!"
    „Wie die Insektenkrieger", sagte Hans Halsen. „Nur wesentlich früher."
    Perry Rhodan schloß die Augen. Er versuchte sich

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