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1024 - Bestien aus Satans Garten

1024 - Bestien aus Satans Garten

Titel: 1024 - Bestien aus Satans Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Drachen. Von ihnen war nichts zu sehen, dafür aber von diesem schon erwähnten Teich, der rechts vor mir lag.
    Ich ging noch wenige Schritte weiter, blieb stehen und bekam eine relativ freie Sicht nach vorn, wo sich die Umrisse des Wohnhauses mitsamt dem Anbau abzeichneten.
    Von den Mauern des Hauses war nicht viel zu sehen, denn sie zeigten dichten Pflanzenbewuchs.
    Das grüne Zeug war an den Steinen hochgeklettert und breitete sich dort immer weiter aus. Es wirkte so, als sollte das Haus verschlungen werden.
    Ich war umgeben von fast immergrünen Gewächsen. Bambus und Rhododendron dominierten, wobei letztere in den verschiedensten Farben blühten.
    Zumeist weißrot bis hin zu einer tiefen Ochsenblutfarbe. Erhellt wurde diese Welt von den zartgelben Blüten der Schattenstauden, die auch ohne großes Sonnenlicht ihre Farben entfalteten.
    Eine Welt für sich. Ich empfand sie als schwermütig, was auch an der Luft liegen konnte, die wie ein großer feuchter Lappen über dem Gelände lag.
    Auf all die Kleinigkeiten achtete ich nicht, die hier gesammelt worden waren. Man hatte sogar kleine Mauern gezogen und sie mit großen Blumentöpfen vollgestellt. Es gab Treppen, die in verschwiegene und lauschige Ecken des Gartens führten, wo dichte Gewächse einen immer dunklen Schutz bildeten.
    Verwunschen und still, aber nicht menschenleer umgab mich der Garten, denn außer mir befand sich noch jemand in der Nähe. Nur hatte mich die Person nicht gesehen.
    Sie saß auf einem grün gestrichenen Kahn, der auf dem doch recht großen Teich schwamm. Dunkles Wasser füllte ihn. Auf der Oberfläche schwammen Seerosen. Schilf bildete einen dichten Ufergürtel, der nur dort eine Lücke aufwies, wo ein Holzsteg in das Wasser hineingebaut worden war. Wasserfarne wuchsen in die Höhe und bewegten sich im leichten Wind. Jenseits des Gewässers schützten alte Bäume - Linden, Eiben und Rotdorne - das kleine Paradies vor den Einblicken von der Straße her. Die Bäume warfen auch Schatten, die sich auf der ruhigen Oberfläche des künstlichen Gewässers abzeichneten.
    Die Person im Boot war noch nicht alt. Ich schätzte sie auf Anfang Zwanzig. Das mußte die Tochter der Familie sein - Jamie Baker. Sie saß im Boot und hatte ihren Körper leicht zur Seite geneigt, damit sie mit der Hand durch das Wasser fahren konnte. Durch ihre Bewegungen schuf sie kleine Wellen. Die in der Nähe schwimmenden Blätter der Seerosen fingen an zu schaukeln.
    Die junge Frau trug ein helles, weit geschnittenes Kleid. Ich fragte mich, ob es das Kleid gewesen war, das sie auch in der Nacht getragen hatte, denn ich ging davon aus, daß ich sie und keine andere Person in der Nacht auf dem Grundstück der Raspins gesehen hatte. Das aber sollte sie mir nach Möglichkeit selbst sagen.
    Sie hatte mich nicht sehen können, da sie mir den Rücken zuwandte. Ich ging langsam auf das Gewässer zu, in dem Jamie noch immer mit der Hand plätscherte. Sie erinnerte mich in ihrem Aufzug an eine Märchenprinzessin, die auf ihren Traumprinzen wartete. Der würde ich für sie bestimmt nicht sein.
    Ich näherte mich dem Teich und wurde dabei von den Schatten der hohen Gewächse gestreift. Natürlich existierten in dieser Umgebung auch jede Menge Insekten, die auch mich umtanzten, aber sie alle waren normal und keine fliegenden Drachen.
    Den Teichrand bildeten wieder Steine. Feucht schimmernd und ebenfalls mit kräuterartigen Bodendeckern bewachsen. Leicht rutschig.
    Ich war stehengeblieben. Noch immer traf mein Blick den Rücken der jungen Frau, die in sich selbst versunken war und über den Kahnrand hinweg auf die Wasserfläche starrte, als wollte sie die Tiefe des Teichs ausloten, um darin irgendein Geheimnis zu entdecken.
    Der Teich schwieg.
    Im Gegensatz zu der jungen Frau. Da ich nahe genug an sie herangekommen war, hörte ich ihr leises Summen. Es war die Melodie eines alten Kinderlieds.
    Ich schaute zum Wohnhaus hinüber. Von den beiden anderen Bakers hatte ich nichts gesehen. Auch hinter den Scheiben der zum Glück nicht zugewachsenen Fenster sah ich keine Bewegung. Stille hüllte mich ein. Keine Stimmen, nicht mal das Quaken eines Froschs, nur eben die sanfte Melodie des Kinderlieds, die sich von den Lippen der jungen Frau löste. Es war durchaus möglich, daß die Bakers ihre Tochter allein gelassen hatten. Das kam mir natürlich sehr entgegen.
    Noch immer traf sie keinerlei Anstalten, sich zu drehen. Sie fühlte sich völlig sicher in dieser bedrückenden Stille und auch in

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