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1024 - Bestien aus Satans Garten

1024 - Bestien aus Satans Garten

Titel: 1024 - Bestien aus Satans Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer Umgebung, die für mich persönlich nichts Freundliches an sich hatte, sondern auch bei Sonnenschein sehr düster sein mußte. Dafür gab es einfach zu viele Schatteninseln, in denen sich auch die Feuchtigkeit sammeln konnte.
    Ich für meinen Fall konnte mich hier nicht wohlfühlen. Für so etwas mußte man einen Draht haben oder geboren sein. Mir war ein Biergarten lieber, ehrlich gesagt.
    Natürlich wollte ich hier nicht zu lange herumstehen. Ich mußte mit Jamie Baker in Kontakt geraten und meldete mich deshalb mit einem Räuspern, das in der Stille gut zu hören war.
    Auch Jamie hatte es gehört. Ihre Haltung veränderte sich nicht, und sie führte die Hand weiterhin durch das dunkelgrüne und gläsern wirkende Teichwasser.
    »Jamie Baker?« rief ich halblaut.
    Erst jetzt richtete sie sich auf. Griff nicht zum Ruder, um den Kahn zu drehen, sondern tat es mit ihren Händen.
    Sehr langsam drehte sich das Boot um die eigene Achse. Bisher hatte ich nur Jamies Rücken gesehen. Jetzt erschien sie mir im Profil, dann schaute ich ihr ins Gesicht.
    Es war ein feines, noch mädchenhaftes Gesicht. Blonde, leicht strähnige Haare, die an einigen Stellen dunkler und an anderen Stellen wieder heller waren. Sie hingen um ihren schmalen Kopf bis zum Nacken hin, wo sie sich hochdrehten und so etwas wie eine Außenrolle andeuteten. Einige Strähnen hingen ihr leicht gebogen bis in die Stirn hinein und kitzelten sie an den Augenbrauen.
    Ich schaute auf weiche Gesichtszüge, in helle Augen, auf eine kleine, leicht nach oben gebogene Nase, unter der sich ein Mund mit vollen Lippen abzeichnete. Das Gesicht endete in einem sehr weichen und mädchenhaften Kinn.
    Bekleidet war sie mit ihrem hellen, langen und kittelähnlichen Kleid, dessen Saum über die Holzplanken des alten Kahns schleifte.
    »Ja, ich bin Jamie«, sagte sie.
    »Das wollte ich wissen.«
    Sie umklammerte mit ihren Händen die Knie. »Und wer sind Sie, Mister?«
    »Ein Besucher«, erwiderte ich leichthin und schulterzuckend.
    »Das ist mir zu wenig.«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    »Aha. Und?«
    Mit keiner Regung hatte sie zu erkennen gegeben, daß sie mich möglicherweise kannte. Ich hielt mich auch zurück, denn auf die vergangene Nacht würde ich erst später zu sprechen kommen. »Nun ja, ich bin jemand, der sich für Gärten interessiert. Aber nicht für die schönen, Sie wissen, was ich meine. Nicht für die gestylten, sondern für die ursprünglichen, bei denen Menschen die Natur und deren Wachstum einfach akzeptieren. Ihr Garten ist da Vorbild.«
    »Ja, das kann man sagen.«
    Ich schaute mich um und lobte weiter. »Es wurde sicherlich etwas verändert. Doch es ist optimal geworden, einfach wunderbar. Eine paradiesische Insel.«
    »Ich liebe sie.«
    »Kann ich mir denken.«
    Hinter mir hörte ich das Plätschern und drehte mich um. Jamie hatte nach der Ruderstange gegriffen und bewegte sich auf mich zu. »Ich heiße übrigens Jamie Baker.«
    »Das wußte ich schon. Ich kenne auch die Namen Ihrer Eltern. Ich habe mich zuvor erkundigt.«
    »Sie sind im Moment nicht hier, Mir. Sinclair. Da müssen Sie schon mit mir vorliebnehmen.«
    »Das fällt mir wirklich nicht schwer, Miß Baker.«
    Das Boot berührte die Steinabtrennung des Teichs. »Sagen Sie doch Jamie zu mir.«
    »Gut, ich heiße John.«
    Sie streckte mir die freie linke Hand entgegen. »Möchten Sie nicht einsteigen, John.«
    »Und dann?«
    »Machen wir eine Fahrt über den Teich. Ich liebe ihn. Er ist wunderbar und geheimnisvoll.«
    »Ja, warum eigentlich nicht«, sagte ich. »Auch Teiche haben mich schon immer interessiert. Was Sie da gesagt haben, kann ich nur unterstreichen. Sie sind wirklich rätselhaft und geheimnisvoll. Wunderbare Kleinode in einer oft mit Technik überschwemmten Welt. Man könnte meinen, daß in ihrer Tiefe große Rätsel verborgen sind.« Das Boot schaukelte, als ich einstieg, und ich sah, wie Jamie nickte.
    »Das haben Sie toll gesagt.«
    »Es entsprach meiner Überzeugung.«
    Aus ihren hellen Augen schaute sie mich an. »So?« fragte sie.
    »Ich bin eben ein hoffnungsloser Romantiker.«
    Jamie lachte hell und stieß die Ruderstange wieder ins Wasser. Zweimal zog sie kräftig durch, dann hatte der Kahn genügend Fahrt bekommen, um der Teichmitte entgegenzugleiten.
    Das dunkelgrüne Wasser mit seinen Blättern auf der Oberfläche war wie ein sanft schaukelndes Bett, in dem man sich sehr wohl fühlen konnte. Ich war beinahe versucht, die Augen zu schließen, um mich diese

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