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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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muß doch gestellt werden!« flüsterte sie scharf.
    »Das werden wir auch schaffen.«
    »Mit meiner Hilfe!« erklärte Karen Sinclair entschlossen.
    »Dann bist du bereit?«
    »Ja.« Sie schaute an mir vorbei auf die anderen Gäste. Die Menschen hatten sich wieder etwas gefangen, obwohl der Schreck noch in ihren Gesichtern stand. Die laute Fröhlichkeit war dahin. Es regierte so etwas wie Furcht, gepaart mit Nichtwissen. Keiner wußte in der Tat, was geschehen war, aber jeder fühlte sich irgendwo auch bedroht, das war zu sehen.
    »Gut, John, dann können wir gehen.« Karen faßte nach meiner Hand und drückte sie. »Ich habe mich entschlossen, es zu tun. Ich will es schaffen. Ich weiß, daß er ein Schwein ist, daß man für ihn keine Werte finden kann und…«
    »Nicht mehr nötig!« sagte Suko, der einen besseren Überblick hatte als wir.
    »Was meinst du?«
    »Er ist hier!«
    »Was?«
    Suko deutete nach vorn. Eine Lücke hatte sich dort aufgetan. Das bunte Licht einer Girlandenkette schaukelte hinein. Es gab dem Boden und auch der Mauer einen unruhigen Glanz. In der Nähe standen die Bierfässer. Man hatte sie auf Gestelle gestellt, so hatten sie eine bestimmte Höhe erreicht. In ihrem Schutz konnten sich auch Menschen gut versteckt halten.
    Es war nur einer – Duncan Sinclair!
    Er verschmolz beinahe mit der alten Ruinenwand. Um ihn sehen zu können, mußten wir schon genau hinschauen, und Suko hatte es getan.
    Einen Moment später war uns die Sicht auf ihn wieder verwehrt, weil sich zwei Männer mit Krügen in den Händen den Bierfässern näherten. Sie liefen in die Gefahr hinein, möglicherweise auch in ihr Verderben, und das mußten wir verhindern.
    Wir starteten zugleich. Die Distanz war nicht groß, leicht zu überbrücken. Zumindest im Normalfall.
    Hier nicht.
    Plötzlich tauchte der Mann auf, der bereits von Duncan angefallen worden war. Keiner hatte ihn bisher gesehen, auch wir nicht, aber er machte sich bemerkbar. Noch immer blutüberströmt wankte er in das bunte Licht hinein. Die ersten Menschen sahen ihn, wobei sie ihn kaum zur Kenntnis nahmen. Das änderte sich, als der Mann stehenblieb, auflachte und nach einer Frau griff, die an ihm vorbeiwollte.
    Die Frau war entsetzt. Sie hatte die Hände an ihren Wangen gespürt. Auch die klebrige Flüssigkeit, das Blut.
    »Der ist wahnsinnig!« schrie sie. »Der blutet ja…«
    Sofort galt ihr die Aufmerksamkeit. Das nutzte das Untier aus. Wir hatten uns nicht ablenken lassen. So bekamen wir die nächste Aktion voll mit.
    Sinclair sprang zur Seite, riß eine junge Frau an sich, zerrte sie mit, aber nicht von den Ruinen weg, sondern blieb mit ihr zwischen den anderen stehen.
    Die junge Frau, nein, noch ein Teenager, ein Mädchen, war gelähmt. Der Schock hatte sie starr werden lassen. Ihr Gesicht bestand nur mehr aus einer Maske. Sie starrte nach vorn, ohne jedoch etwas zu sehen. Sie Krallen hatten die dünne Sommerbluse teilweise zerrissen und rote Streifen auf der nackten Haut hinterlassen. Jetzt berührten sie nicht mehr den eigentlichen Körper, sondern hatten sich wie krumme Messerspitzen um den Hals gelegt.
    Und dann lachte Duncan. Es war ein schreckliches und furchtbares Lachen. Die wenigsten Menschen hier waren sicherlich damit in ihrem Leben konfrontiert worden. Es war das Lachen eines wahren Teufels, und es allein sorgte für Bewegungslosigkeit der anderen Gäste.
    Er hatte sich gezeigt. Zum erstenmal präsentierte er sich so offen in seiner neuen Scheußlichkeit. Zudem stand er günstig. Das Licht einer tiefer hängenden Girlande streifte ihn und malte seinen Körper bunt an.
    Es nahm ihm trotzdem nichts von seinem widerlichen Aussehen, diesem teuflischen Flair.
    Das Lachen verstummte nicht so leicht. Die Wände der alten Ruine erzeugten das Echo und gaben es immer wieder zurück wie eine böse Botschaft.
    Aber es nahm ab, verklang. Genau den Moment hatte ich abgewartet. Bevor jemand anderer etwas unternehmen konnte, griff ich ein. »Keiner rührt sich von der Stelle!« schrie ich in die Stille hinein.
    »Bleiben Sie dort stehen, wo Sie sind!«
    Ich sprach noch, als ich bereits vorging. Mit einem letzten Blick hatte ich mich mit Suko verständigt und wußte, daß ich mich auf ihn verlassen konnte.
    Zum drittenmal standen wir diesem Satan gegenüber. Und diesmal wollten wir ihn nicht entkommen lassen…
    ***
    Es war im Prinzip ungewöhnlich, aber meine Worte hatten tatsächlich gewirkt. Niemand der Gäste ergriff die Flucht. Keiner schrie.
    Wir alle

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