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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schienen in einer anderen Welt zu stehen oder unter der fremden Macht zu leiden.
    Eine beängstigende Stille breitete sich aus. Es gab wohl keinen, der sich dabei wohl fühlte, und auch ich zählte dazu. Aber ich würde diesen Weg gehen.
    Man schuf mir eine Gasse. Die Menschen traten zur Seite. Keiner wollte mich stören. Ich hatte freie Bahn bis zu meinem Ziel und kam ihm immer näher.
    Duncan hielt seine Geisel wie eine Puppe fest. Er hatte sie etwas in die Höhe gezerrt. Ihr Hals blutete, und der Teenager hielt den Kontakt mit dem Boden nur mit seinen Zehenspitzen. Er sah schon jetzt aus wie tot, nur die Augenlider flatterten.
    Ich ging weiter. Irgendwann würde er mich stoppen wollen, und darauf wartete ich.
    Noch ließ er mich kommen. Sein widerliches Gesicht zeigte ein häßliches Grinsen. Blut klebte um seinen Mund herum, und die Zunge tauchte ab und zu zwischen seinen Zähnen auf, als wollte ihre Spitze dort Purzelbäume schlagen.
    Er freute sich. Er hatte seinen Triumph und erklärte mir schließlich mit einem Wort, daß ich stoppen sollte.
    Ich blieb auch stehen.
    Duncan kicherte. »So sehen wir uns wieder, Sinclair. Was willst du noch tun? Wieder mit einer Silberkugel schießen? Nein, du kannst es nicht. Du würdest sie töten…«
    Ich hatte mich konzentrieren müssen, um ihn zu verstehen, denn er sprach nicht mehr so flüssig wie ein normaler Mensch. Durch die Verwandlung hatte er Schwierigkeiten mit der Formulierung bekommen; sein Sprachvermögen hatte hörbar gelitten.
    »Laß das Mädchen frei!«
    Röhrend lachte er mich an. »Wie käme ich dazu?«
    »Sie hat dir nichts getan!«
    »Das denkst du. Ich will meine Rache. Jeder, der Sinclair heißt, hat mir etwas getan.«
    »Nein, nur dein Vater. Und ihn hast du schließlich schon umgebracht. Ich habe sein Skelett gesehen. Damit müßte deine Rache erfüllt sein, verdammt noch mal.«
    »Ist sie aber nicht!« keuchte er. »Sie ist nicht erfüllt. Ich muß den Namen ausrotten, das habe ich ihm versprochen.«
    »Luzifer?« fragte ich.
    »Ja, Luzifer! Er ist der Herr. Er ist der große Engel, der größte Engel. Ich werde ihm durch meine Taten ein Denkmal setzen. Er hat mir geholfen. Er hat mir versprochen, daß ich so werde wie er. Er hat mich geteilt. Ich war einmal Körper und einmal Geist. Jetzt bin ich nur noch Körper und werde ihm immer ähnlicher.«
    »Dein Gesicht ist eine Fratze!« erklärte ich. »Eine widerliche Höllenfratze. Du wirst niemals so werden wie Luzifer. Du nicht! Du hast nicht das Format dazu, das weiß ich. Kein Mensch kann so werden wie der gestürzte Engel, ebenso wie niemand gottgleich werden kann. Du bist einem Irrtum unterlegen.«
    »Ich habe gewonnen! Ich bekomme die Sinclairs, die ich haben will. Alle, auch dich. Erinnerst du dich an meine Uhr?« quetschte er hervor. »Erinnerst du dich daran? Deine Zeit ist abgelaufen, Sinclair. Alle Zeiten hier sind vorbei. Und Luzifer gibt mir eine Gestalt, die er liebt, das weiß ich.«
    »Luzifer sieht anders aus. Er ist kein äußeres Monstrum, so wie du. Er hat dich reingelegt. Er besteht aus einem Gesicht. Er strahlt das absolut Böse ab, du aber bist anders. Dich hat er zu einem Monstrum gemacht, das in seinem Sinne handelt, mehr aber ist nicht geschehen. Das solltest du wissen.«
    »Du redest und weißt genau, daß du verloren hast, Sinclair!«
    Ich wollte die Dinge abkürzen und das Mädchen aus seiner Gewalt befreien. Es mußte leiden, das sah man ihm an. Deshalb zog ich meine rechte Hand aus der Tasche, um dieses Untier mit dem Kreuz zu konfrontieren.
    Es sah das Schimmern.
    Vielleicht spürte er auch die Kraft. Ein Lichtreflex brach sich auf dem Silber. Dann brüllte die Bestie auf. Der Körper zuckte, und dieses Zucken würde sich auch auf die Krallen übertragen, die dann den Hals des Mädchens durchbohrten.
    Ich war zu spät.
    Ich war nicht einmal mehr in der Lage, die Formel zu rufen. Ich hatte mich zu lange auf eine Unterhaltung mit ihm eingelassen.
    Aber ein anderer war schneller.
    Suko!
    Ein Wort nur, das ausreichte, um die Starre der Menschen noch mehr zu verstärken.
    »Topar!«
    ***
    Keiner bewegte sich mehr. Auch ich stand auf der Stelle wie festgewachsen. Ich kam nicht mehr zurecht. Ich wußte nichts. Alles in meiner Umgebung zerfloß. Es schmolz dahin, aber es gab einen, der handeln konnte.
    Suko hatte so laut das magische Wort gerufen, daß es auch von den entferntest stehenden Menschen gehört worden war. So hatte auch sie die Starre überkommen, aber es gab einen,

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