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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Finger, bei ihnen allerdings waren die Nägel zu Krallen geworden, die auch einer Katze hätten gehören können. Nur waren seine breiter, auch länger, aber sie liefen ebenso spitz zu. Damit konnte er seine Opfer reißen.
    Die Krallen reichten ihm als Waffe. Er brauchte keine Messer, keine Äxte, er verließ sich auf die Krallen. Wer ihn sah, würde sowieso vor Schreck erstarren.
    Mensch und Teufel. Duncan war beides in seiner Gestalt. Ein nicht mehr absolut menschliches Gesicht, sondern eines, das schon in Richtung Tier tendierte. Es gab auch schlecht im Tierreich einen Vergleich. Möglicherweise erinnerte die Fratze mehr an einen Werwolf, der sich noch in der Verwandlung befand. Zumindest was sein Maul anging, das er weit offen hielt.
    Zwei mit Reißzähnen bestückte Reihen. Hauer wie Stifte oder Nägel und dabei unterschiedlich groß. Auch mit einigen Lücken versehen, wie bei einem Kamm, dem Zinken fehlen. Augen, die schmal waren und zusammenwuchsen. Brauen trafen sich über der Nasenwurzel. Die Nase selbst war ein Gebilde, das in seiner Kürze schon an die eines Affen erinnerte. Über ihr wuchs eine hohe Stirn. Zum Kopf gehörten noch lange Ohren und starre, kurze Haare.
    Die Krallen der Hände schabten über den nackten Fels in seiner Nähe, als wollte er sie schärfen. Immer wieder zuckte es in seinem Gesicht, und jedesmal leuchteten die Augen kalt auf. Nichts war mehr geblieben von einem arroganten Zynismus, wie ihn Luzifer geprägt hatte. Er hatte sich in die Kreatur verwandelt, die einfach nur mehr das Tier war und auch nicht mehr nachdenken konnte, sondern nur seinen Trieben folgte.
    Die zweite Existenz war voll und ganz durchgestoßen. Der Verstand war weg, der Instinkt war geblieben und hatte sich noch verstärkt, denn er mußte handeln wie ein Tier, das sich auf einen Beutezug gemacht hatte.
    Seine breiter gewordenen Nasenlöcher bewegten sich zuckend, als er Luft einsaugte. Sie schmeckte nach gebratenem Fleisch, das ihn anwiderte. Er wollte es anders haben – roh und blutig…
    Duncan Sinclair setzte seinen Fuß auf den aus der Erde vorspringenden Felsen, stemmte sich hoch, blieb allerdings geduckt. Er hatte jetzt einen besseren Überblick und konnte die Ruinen jetzt besser erkennen.
    Sie waren bunt geworden. Angeleuchtet durch die Lichter der Lampen. Verschiedene Farben schwammen ineinander und irritierten ihn im ersten Augenblick.
    Die meisten Opfer hielten sich zwischen den beiden höchsten Mauern auf. Es gab auch welche, die dieses Zentrum hin und wieder verließen und durch die großen Lücken der Überreste des Sinclair Castles wanderten.
    Manche zu zweit. Andere allein, die nach einer Stelle suchten, um Wasser zu lassen.
    Eine einzelne Person, die war für Duncan wichtig. Er spürte mit all seinen Instinkten, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis er die Gelegenheit bekam.
    Tatsächlich sah er einen Mann!
    Er war allein, als er sich durch eine Lücke zwischen den Steinen schob. Sein Gesicht war für die Bestie nicht zu erkennen. Er lag zu sehr im Schatten. Aber der Gang sagte ihm, daß dieser Mann zuviel getrunken hatte. Er bewegte sich nicht normal, nach jedem Schritt schwankte er und hatte Mühe, auf dem unebenen Boden sein Gleichgewicht zu halten.
    Und er ging in die Richtung, die für das Tier ideal war. Im schrägen Winkel kam er auf die Bestie zu und zog im Laufen bereits den Reißverschluß seiner Hose herunter. Er drehte sich noch einmal um und wäre bei Weitergehen fast in eine breite Rinne gefallen. Im letzten Augenblick fing er sich und hatte auch genau die Stelle erreicht, die ihm gefiel, um sein Geschäft zu verrichten.
    Das Tier bewegte sich bereits. Wieder machte es seinem Namen alle Ehre. Er huschte geduckt über die leicht wellige Fläche hinweg.
    Das harte Gras dämpfte die Berührungen der Hände und Beine.
    Der Mann merkte nichts. Er stand breitbeinig, um sein Gleichgewicht nicht zu verlieren und summte sogar noch die Melodie eines vor kurzem gehörten Liedes mit. So nahm er sich selbst die Chance, den anderen doch noch hören zu können.
    Die Bestie war nahe, sehr nahe. Als beweglicher Schatten erschien sie hinter dem Rücken des Mannes und drückte den Oberkörper dann im Boden nach vorn beim Sprung.
    Der Mann war völlig ahnungslos. Er wurde überrascht, flog nach vorn, fiel auf das Gesicht und wußte nicht, was mit ihm passiert war. Er stieß auch keinen Schrei aus. Der Schock hatte ihn einfrieren lassen.
    Dann waren die Schmerzen da.
    Böse, brutal.
    Sie

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