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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich, war aber nicht mehr so schlimm wie noch am vergangenen Abend. Der Schlaf hatte mir gutgetan. Ich hatte mich erholen können und fühlte auch wieder so etwas wie Energie in mir.
    Ich rieb meine Augen, befeuchtete die trockenen Lippen, was kaum möglich war, denn auch die Zunge war trocken geworden, und hörte dann die Atemzüge eines Schlafenden.
    Es war Suko, der auf dem Beifahrersitz saß und fest eingeschlafen war. Von Karen Sinclair sah ich zunächst nichts. Bis ich den Kopf nach rechts drehte.
    Sie hatte die schmale Straße verlassen, auf der unser Wagen stand und hockte an einem kleinen Bachlauf. Wir mußten zwischendurch an einer Tankstelle gehalten haben. Dort hatten Suko und Karen etwas eingekauft, vor allen Dingen auch Drinks. Das Sonnenlicht fing sich auf den Dosen.
    Drinks bedeutete Wasser. Ich brauchte es. Ich wollte Karen auch nicht rufen, sondern allein zu ihr gehen und kletterte vorsichtig aus dem Wagen.
    Steife Gelenke, schmerzende Muskeln, die Wunde am Kopf, das alles würde vergehen. Ich brauchte erst mal Bewegung, damit mein Kreislauf gefordert wurde.
    Alles klappte gut. Ich war noch fitter, als ich angenommen hatte.
    Die Kniebeugen machten mich wieder einigermaßen fit, während mir Karen noch immer den Rücken zuwandte, am Bachufer saß und in das Wasser starrte.
    Nach der Gymnastik drehte ich eine Runde um den Wagen. Das Laufen klappte wieder. Der Schwindel kehrte nicht mehr zurück.
    Wenn auch noch der Durst verschwunden war, konnte ich zufrieden sein.
    Um Karen zu erreichen, mußte ich eine seichte Böschung hinabgehen. Die junge Frau hockte auf einem Stein und hörte mich erst, als ich mich räusperte. Da drehte sie sich hastig um. Staunen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    »Hallo«, sagte ich nur.
    »John!« Sie stand auf. »Du bist wieder fit?«
    »Was man so fit nennt.«
    Sie streckte mir die Arme entgegen. »Komm, ich werde dir helfen, John. Sei vorsichtig, du…«
    »Nein, nein, laß mal. Das schaffe ich schon allein. Ich bin ja kein Opa.«
    Mit noch weichen Knien ging ich auf Karen Sinclair zu. Meine Blicke fraßen sich förmlich an den Wasserdosen fest. Daneben standen kleine Kekspakete.
    Ich fand einen zweiten Stein und setzte mich darauf. Karen reichte mir eine Wasserdose. »Man sieht dir deinen Durst regelrecht an«, sagte sie und lächelte.
    »Ja, das kannst du wohl sagen.«
    Sie reichte mir eine Dose. Ich riß sie auf. Dann trank ich das Wasser, das mit einem leichten Zitronengeschmack angereichert war. Es tat mir gut. Es war kühl. Es floß in die Kehle hinein und war ein herrlicher Genuß. Zudem hielt sich die Anreicherung von Kohlensäure in Grenzen.
    Die Dose war so gut wie leer, als ich sie abstellte. Bevor ich sprechen konnte, mußte ich erst einmal Luft holen. »Das war ein wunderbares Erlebnis, Karen.«
    »Kann ich mir denken. Möchtest du auch etwas essen?«
    »Nein, noch nicht.« Ich stellte die Dose weg und schaute mich erst einmal um.
    Wir befanden uns in einer wunderschönen Gegend. Die Sonnte tat ihr Bestes, um die Landschaft zu vergolden. Mein Blick glitt über sanfte Hügel und grasbewachsene Weiden. Wälder wuchsen hier nicht, dafür schlängelte sich der Bach vor unseren Füßen durch das Grün und mündete in einen kleinen See.
    Karen streckte sich. »Es ist herrlich hier, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Das kann man wohl sagen. Wo sind wir hier eigentlich?«
    Sie hob die Schultern. »Auf dem Weg nach Norden und nicht weit von der Küste entfernt.« Karen deutete nach rechts. »Dort irgendwo liegt sie. Manchmal habe ich das Gefühl, das Meer sogar riechen zu können und seinen salzigen Geschmack auf den Lippen zu spüren.«
    »Ja, man muß es nur wollen.«
    Sie lachte mich an. »Was heißt das?«
    Ich winkte ab. »Zunächst einmal habe ich gut geschlafen und fühle mich auch wieder erholt. Aber etwas anderes quält mich schon.«
    »Was?«
    »Habt ihr was von Sinclair gesehen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ist er euch noch einmal erschienen?«
    »Nein. Obwohl wir damit gerechnet haben. Zwar habe auch ich geschlafen, aber Suko hätte mir sicherlich etwas davon erzählt.«
    »Das denke ich auch.« Der Blick auf die Uhr zeigte mir, daß die zehnte Morgenstunde angebrochen war. »Wie lange wollen wir hier noch pausieren?«
    »Hast du es denn so eilig?«
    »Auch. Ich möchte pünktlich erscheinen.«
    »Suko schläft noch nicht lange. Er hat sich angeboten, den Rest der Strecke zu fahren.«
    »Manchmal wird er zum Tiger«, erwiderte ich grinsend. »Aber ich werde

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