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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie es mir geht, Alter.«
    »Das werde ich auch nicht, denn ich brauche dich nur anzuschauen. Du sprichst Bände.«
    »Wie aufmunternd.«
    »Meinst du?«
    »Und ob.«
    »Bleib erst mal liegen. Ich komme gleich mit dem Verbandskasten zurück. Dann verarzten wir dich.«
    »Wir?« fragte ich leise.
    »Ja, Karen ist auch bei mir. Sie hat es ebenfalls geschafft.« Mehr sagte Suko nicht. Er verschwand aus meinem Blickfeld. Ich stellte erst jetzt fest, daß ich auf dem Rücksitz unseres Leihwagens lag.
    Über mir sah ich den dunklen Autohimmel.
    Ein befremdlicher Geruch fiel mir auf. Er war nicht unbedingt intensiv, aber doch zu spüren. Einen derartigen Geruch kannte ich. So stank es, wenn etwas verbrannt wurde, und gebrannt hatte es in der Küche des Hauses meiner Eltern.
    Verdammt!
    Ich hätte schreien können. Ich wußte, was dieser Geruch zu bedeuten hatte. Ich dachte auch an das Feuer und daran, wie schnell es sich ausgebreitet hatte. Da mußte ein Brandbeschleuniger mit im Spiel gewesen sein, und er hatte sicherlich dafür gesorgt, daß der Brand nicht allein auf die Küche beschränkt blieb.
    Das Feuer hatte sich ausweiten können. Durch den Flur hinein in die anderen Zimmer. Danach die Treppe hoch in die erste Etage hinein, und von dort aus weiter bis zum Dach.
    Ein wunderschönes Haus war den räuberischen Flammen zum Opfer gefallen und mit ihm auch all die Erinnerungen, die ich noch von meinen Eltern hatte.
    Ein Sinclair war der Täter gewesen. Ein brutaler Teufel auf dem Weg einer schrecklichen Rache, über dessen Motiv ich nichts wußte.
    Das allerdings floh von mir weg. Für mich war im Moment das Haus wichtiger. Ein anderes Gefühl stieg in mir hoch, das sogar die Schmerzen verdrängte.
    Trauer!
    Eine tiefe, echte Trauer, die dazu führte, daß sich meine Augen mit Tränen füllten. Deshalb nahm ich den zurückkommenden Suko auch nur als Schattenriß wahr.
    »Ist es wahr?« flüsterte ich.
    »Was denn?«
    Ich hielt die Augen offen und schluckte zunächst den eigenen Speichel. »Das… das … Haus …« Ich konnte nicht mehr sprechen ich glaubte, einen dicken Kloß in der Kehle zu haben.
    Suko hatte mich trotzdem verstanden. »Es tut mir leid, John«, rang er sich die Worte ab. »Aber es war wohl nicht mehr zu retten. Wir mußten flüchten und können eigentlich froh sein, noch am Leben zu sein. Das ist die Wirklichkeit.«
    Ich atmete und stöhnte zugleich. »Ja«, murmelte ich, »die Wirklichkeit. Erst sterben meine Eltern, dann verbrennt noch die letzte Erinnerung, mein Erbe. Allmählich reichen mir die Nackenschläge, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Soll ich sagen, daß auch mal wieder bessere Zeiten kommen? Möchte ich nicht, weil es sich zu abgedroschen anhört. Aber wir müssen darauf hoffen.«
    Ich ging nicht auf die Antwort ein. »Ihr habt sicherlich die Feuerwehr alarmiert?«
    »Haben wir.«
    »Gut.« Ich fühlte mich wieder matt. Der Energiestoß war vorbei.
    »Unter Umständen können sie noch etwas retten. Ich habe verdammt viel Glück gehabt. Vielleicht ist der Schütze auch durch den flackernden Hintergrund irritiert worden. Hätte er richtig zielen können, wäre es aus mit mir gewesen.«
    Suko widersprach nicht. Er schwieg auch weiter, so daß ich wieder das Wort ergriff. »Du weiß ja bestimmt, wer auf uns geschossen hat, nicht wahr?«
    »Ich habe ihn sogar gesehen.«
    »Oh. Ihn oder seinen Geist?«
    »Den Geist. Ich habe auch seine Uhr gehört. Er hat es sich nicht nehmen lassen, seinen Triumph zu zeigen. Das ist nun mal leider so. Damit müssen wir leben. Aber es bestand nicht der Hauch einer Chance, auch an ihn heranzukommen. Er wollte nicht. Er hielt sich zurück und war dann verschwunden.«
    »Aber du weißt, wo er steckt?«
    »Sicher.«
    Ich schloß die Augen. »Das verdammte Clantreffen der Sinclairs«, murmelte ich. »Das ist seine neue Welt. Da kann er killen und seinen Spruch in die Tat umsetzen.«
    »Und das auf seinem Castle«, sagte Suko.
    Jetzt horchte ich auf. »Bitte? Auf seinem Castle, hast du gesagt?«
    »Ja, Sinclair Castle.«
    »Moment mal«, sagte ich, aber Suko hatte etwas dagegen.
    »Nein, jetzt nicht. Wir werden später darüber reden. Karen und ich verarzten dich jetzt. Danach liegt es an dir, ob wir uns auf den Weg in den Nordosten machen oder lieber zum abgebrannten Haus zurückfahren sollen.«
    »Ich will dort nicht mehr hin. Jedenfalls nicht so schnell. Es reicht, wenn ich es rieche.«
    »Akzeptiert, John.«
    Ich wollte die Ruinen meines Elternhauses wirklich

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