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1026 - Der Favorit

Titel: 1026 - Der Favorit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Sache auf. Die Bruderschaft bekam es wohl mit der Angst zu tun. Jedenfalls nahmen sie dem Jungen den Doppel-Spoodie wieder ab und pumpten ihn mit Drogen voll, um sein Gedächtnis zu zerstören. Das ist ihnen gelungen.
    Der Junge wird wahrscheinlich nie darüber hinwegkommen."
    „Das erklärt, warum Tarnis so niedergeschlagen ist", sagte Gu nachdenklich. „Aber warum spricht dieser Mann nicht über sein Unglück? Schämt er sich etwa der Tatsache, daß sein Sohn einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist?"
    „Das glaube ich nicht. Es geht wohl eher um die Lugosiade. Es war zwar immer zu befürchten, daß die Bruderschaft die Spiele auf ihre Weise auszunutzen versucht, aber sie war nie sehr aktiv in dieser Beziehung, und man merkte auf Couhrs kaum etwas von ihrer Existenz. Jetzt plötzlich zeigte es sich, daß diese Leute einen perfekt hergerichteten Stützpunkt mitten in der Stadt unterhalten haben, und nachdem sie spurlos von dort verschwunden sind, muß man annehmen, daß ihnen noch weitere Schlupfwinkel zur Verfügung stehen. Die Leute in Couhrs-Yot scheinen zu befürchten, daß man die Lugosiade absetzt oder auf einem anderen Planeten stattfinden läßt."
    Herzog Gu schwieg. Er hatte mit den anderen Herzögen über dieses Problem bereits gesprochen. Sie waren sich alle drei darüber einig, daß die Lugosiade auch weiterhin stattfinden mußte, denn sie bildete - gemeinsam mit einigen anderen Dingen - den Kitt, der die Völker des Herzogtums zusammenhielt. Jeder konnte an den Spielen teilnehmen, vorausgesetzt, er war auf irgendeinem Gebiet ein Könner, wenigstens nach den Maßstäben, die sein eigenes Volk setzte. Es war gleichgültig, wie weit sein Heimatplanet vom Zentrum des Herzogtums entfernt lag, und wie klein und unbedeutend sein Volk sonst sein mochte - in der Lugosiade hatte jeder eine Chance, und oft genug war es bereits geschehen, daß gerade krasse Außenseiter schließlich an dem Spiel teilnahmen.
    Solange es jedoch eine Lugosiade gab, würde sie auf Couhrs stattfinden müssen. Es war der einzige Ort, an dem solche Spiele durchgeführt werden konnten. Man hätte auch auf einem anderen Planeten entsprechende Plätze schaffen und das Spiel aufbauen können, aber es wäre keine Lugosiade dabei herausgekommen, sondern eben irgendein Wettbewerb, wie es sie zu Dutzenden gab.
    „Wir müssen mit weiteren Übergriffen der Bruderschaft rechnen", sagte Musanhaar.
    „Das habe ich mittlerweile auch begriffen", brummte Gu nachdenklich. „Habt ein Auge auf diese Dinge."
    Er unterbrach sich, weil Musanhaar eine Meldung entgegennehmen mußte. Der Krane sah schließlich auf, und der Herzog erkannte erschrocken, daß der Agent fast außer sich vor Wut und Entsetzen war und sich nur mühsam zu beherrschen vermochte.
    „Ich hatte einen von unseren Leuten zum Haus der Kämpfer geschickt", sagte Musanhaar tonlos. „Hätte ich es nur früher getan! Cylam ist niedergestochen worden. Sein Schüler ist tot."
    „Weiß man schon, wer es getan hat?"
    „Nein, aber es dürften Leute von der Bruderschaft gewesen sein."
    „Das bedeutet, daß Cylam etwas wußte."
    „Jurtus-Me hat mit ihm gesprochen. Wir sollten sie fragen."
    Herzog Gu stimmte zu. Aber als Jurtus-Me zur Stelle war, konnte sie nur das berichten, was Musanhaar und Gu bereits wußten.
    „Hat er keine Andeutungen gemacht?" fragte der Herzog.
    Die Kranin durchforschte ihr Gedächtnis. Flüchtig erinnerte sie sich daran, daß Wyskynen dieses haarsträubende Gerücht erwähnt hatte, demzufolge die Bruderschaft jemanden in die Lugosiade schmuggeln wollte, der vier Spoodies besaß. Aber da sie das für ein reines Hirngespinst hielt, sprach sie nicht darüber.
    „Wenn er etwas gewußt hat, dann muß es sich um etwas handeln, was er erst in den letzten Stunden herausgefunden hat", sagte sie. „Er hätte mir auf keinen Fall etwas verschwiegen."
    „Es gibt in diesem Zusammenhang noch ein anderes Problem", bemerkte Musanhaar.
    „Cylam hat im Haus der Kämpfer sehr viele Freunde, besonders unter den Nicht-Kranen.
    Sie alle sind natürlich betroffen und empört über das, was vorgefallen ist, und sie schreien nach Rache. Es gibt andererseits eine ganze Reihe von Leuten, die mit Cylam in dieser oder jener Weise in Konflikt geraten sind und die man als seine Feinde betrachten kann.
    Wir müssen schleunigst etwas unternehmen, oder es wird zu Gewalttaten kommen."
    „Wenn Cylam das wüßte...", flüsterte Jurtus-Me entsetzt.
    „Er weiß es aber nicht, und er ist auch nicht

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