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1026 - Der Favorit

Titel: 1026 - Der Favorit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihnen mit, wenn sie überhaupt den Mund hielten und auf Fragen, die Gu ihnen stellte, möglichst kurz antworteten. Den Verantwortlichen von Couhrs schien es geradezu peinlich zu sein, daß die Bruderschaft sich bemerkbar gemacht hatte.
    Schließlich kam Herzog Gu. Infolge der vielen Warnungen und Ratschläge, die sie eben gehört hatten, war in den Betschiden eine ganz bestimmte Vorstellung von diesem Mann entstanden. Nun aber sahen sie sich einem relativ kleinwüchsigen, bunt herausgeputzten Kranen gegenüber, der sich recht affektiert benahm, und sie waren ein wenig enttäuscht.
    „Das sind die Betschiden", stellte Grofler mit überschwappender Freundlichkeit vor. „Sie werden gerne all deine Fragen beantworten, Herzog."
    Gu warf ihm einen seltsamen Blick zu und musterte dann die Menge, die sich um die Gruppe versammelt hatte.
    Vielleicht wäre es ihm lieber, wenn er ohne diese Beobachter mit uns sprechen könnte, schoß es Scoutie durch den Kopf.
    Der Herzog wandte sich ihr zu.
    „Hat man euch gut untergebracht?" fragte er.
    „O. ja", erwiderte Scoutie und dachte an das Haus der Kämpfer, in dem wenige Stunden zuvor ein Mord geschehen war - aber das bedeutete nicht, daß dieses Quartier schlecht gewesen wäre.
    Der Herzog blickte Mallagan an.
    „Und ihr fühlt euch wohl in dieser Stadt?"
    „Wir haben noch nicht viel von Couhrs-Yot gesehen", erwiderte Surfo wahrheitsgetreu.
    „Ja, das kann ich mir denken", murmelte Gu mit sanftem Spott. Mit einem Seitenblick auf Grofler setzte er hinzu: „Ihr mußtet euch schließlich für die Lugosiade vorbereiten, nicht wahr?"
    „So ist es", sagte Mallagan lächelnd.
    „Ich wünsche euch, daß ihr gut bei den Spielen abschneidet", wandte Gu sich an Brether Faddon.
    „Das wünschen wir uns auch", erklärte der Betschide trocken.
    „Was werdet ihr bei der Lugosiade tun?" erkundigte der Herzog sich neugierig.
    „Ich werde als Orakel auftreten!" verkündete Surfo Mallagan laut und deutlich.
    Grofler, Op, Tarnis und all die anderen zuckten deutlich sichtbar zusammen. Nur Gu blieb ungerührt. Er betrachtete Surfo Mallagan mit offensichtlichem Interesse.
    „Als Orakel", wiederholte er. „Das ist meines Wissens das erstemal, daß jemand sich eine solche Rolle anmaßt."
    „Ich will mich in keiner Weise mit dem Orakel von Krandhor vergleichen", erklärte Mallagan gelassen. „Ich werde nur einfache Fragen beantworten."
    „Wie wäre es mit einer Kostprobe?"
    Die Zuschauer beugten sich gespannt vor. Der Gedanke, Herzog Gu werde die drei Betschiden, speziell den, der sich als Orakel produzieren wollte, auf der Stelle blamieren, schien ihnen zu gefallen.
    Aber Mallagan dachte nicht daran, in die Falle zu tappen.
    „Die Lugosiade hat noch nicht begonnen", sagte er gelassen. „Nach der Eröffnung werde ich deine Fragen beantworten, so gut ich es kann. Bis es soweit ist, werde ich meine Geheimnisse für mich behalten."
    Herzog Gu lachte laut auf.
    „Das war eine kluge Antwort", stellte er fest. „Ich bin gespannt, wie du dich während der Lugosiade bewähren wirst, Orakel von Couhrs!"
    Und er deutete eine spöttische Verbeugung an, während alle anderen mißbilligend zusahen. Dann kam eine der jungen Kraninnen aus seinem Gefolge und brachte ihm eine Tasse mit dünner Suppe, woraufhin es eine kurze Auseinandersetzung gab, weil der Herzog Fleisch zu essen wünschte. Sein Gefolge tat alles, um ihn davon abzubringen, denn Gu hatte, wie sie übereinstimmend sagten, noch bei Verlassen des Schiffes unter heftigen Magenschmerzen gelitten.
    „Natürlich habe ich das", sagte Gu recht kläglich. „Aber doch nur vor lauter Hunger!"
    „Das sagst du jetzt", versetzte die Kranin mit der Suppentasse, und ihre Stimme klang streng und liebevoll zugleich. „Nachher aber krümmst du dich vor Schmerzen und leidest tausend Qualen. Iß die Suppe, mir zuliebe!"
    Herzog Gu gab schließlich nach, und sein ganzes Gefolge beobachtete ihn mit Wohlgefallen, als er brav die Suppe austrank.
    Auch Scoutie beobachtete ihn, und sie behielt gleichzeitig die übrigen Zuschauer im Auge. Einige waren ihr zu fremd, als daß sie ihr Mienenspiel hätte beurteilen können. Mit Kranen, Tarts und Prodheimer-Fenken dagegen kannte sie sich gut genug aus, um Spott, Verachtung und Unverständnis erkennen zu können.
    Er macht sich lächerlich mit solchen Auftritten, dachte sie betroffen. Warum unternimmt er nichts dagegen? Es müßte ihm doch möglich sein, seine Leute zur Vernunft zu bringen!
    Die Neugierigen

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