Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1026 - Der Favorit

Titel: 1026 - Der Favorit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verbindungen zu dieser Organisation aufgenommen. Er war zwei Tage vor Cylams Ankunft zu seinem Lehrer, einem Kranen namens Banmyrt, gegangen, um sich dort auf die Begegnung mit seinem künftigen Lehrmeister vorzubereiten. Cylam kannte Banmyrt und war bereit, für ihn die Hand ins Feuer zu legen. Ein Anruf ergab, daß Rujum nicht bei seinem Lehrer eingetroffen war. Er hatte sich aber mit Banmyrt in Verbindung gesetzt und erklärt, daß er sich für eine andere Art der Vorbereitung entschieden hätte: Er wollte die beiden Tage in den Bergen verbringen und dort versuchen, sich über sich selbst und seine Wünsche mehr Klarheit zu verschaffen.
    Banmyrt begrüßte diesen Entschluß seines Schülers, denn Rujum war in einem Alter, in dem junge Kranen sich ihrer wahren Ziele und Erwartungen bewußt werden sollten.
    Es ließ sich im nachhinein nicht feststellen, ob Rujum erst nach diesem Gespräch der Bruderschaft in die Hände gefallen war, oder ob schon der Anruf unter Zwang erfolgt war.
    Auf jeden Fall hatte man aber den Jungen zu einem Zeitpunkt eingefangen, als eigentlich noch niemand etwas von den weiteren Ereignissen ahnen konnte.
    „Es sei denn, wir hatten einen Spion der Bruderschaft an Bord", überlegte Cylam. „Aber ich frage mich, wie dieser Spion schon so früh mitbekommen haben sollte, daß ich mich der Betschiden annehmen würde!"
    „Betschiden?" fragte Tarnis überrascht. „Was haben die damit zu tun?"
    „Sie sind immerhin ebenfalls entführt worden."
    Tarnis lachte zornig auf.
    „Ich kann dich eines Besseren belehren!" knurrte er. „Paß auf!"
    Er schaltete ein Bildgerät ein, und Cylam und Wyskynen sahen zum erstenmal, was sich in Doevelnyks Palast abgespielt hatte.
    „Eine Kamera haben die Verbrecher übersehen", erklärte Tarnis. „Die anderen wurden ausgeschaltet, das Bildmaterial wurde unbrauchbar gemacht."
    „Weshalb sind diese Aufnahmen nicht an die Öffentlichkeit gelangt?"
    „Darum!" sagte Tarnis hart und deutete auf den Schirm.
    Einer der Vermummten, die bei Doevelnyk eingedrungen waren, streifte seine Kapuze zurück. Der Kopf eines Kranen wurde sichtbar.
    „Es gäbe nur noch mehr Ärger", behauptete Tarnis. „Die Tarts sind schon aufgebracht genug. Sie brauchen nicht auch noch zu erfahren, daß Kranen an diesem Spektakel beteiligt waren. Dort sind die Betschiden."
    Cylam beobachtete, wie der Krane geradewegs auf die drei Freunde zuging. Er sagte etwas zu ihnen, was man aber in der Aufnahme nicht verstehen könnte. Die Betschiden schienen zu zögern. Dann aber folgten sie dem Kranen und verließen den Saal.
    „Sie sind freiwillig mitgegangen!" betonte Tarnis. „Es ist erwiesen, daß sie bereits Kontakt mit der Bruderschaft hatten. Es ist gewiß kein Zufall, daß der Überfall ausgerechnet zu dem Zeitpunkt erfolgte, als die Betschiden bei Doevelnyk waren."
    „Davon gehen wir auch aus", murmelte Cylam nachdenklich. „Wenn auch aus ganz anderen Gründen."
    Er hätte zu gerne gewußt, was der Krane zu den dreien gesagt hatte. Leider war der Aufnahmewinkel denkbar ungünstig. Man konnte sehen, daß der Mann sprach, aber es bestand keine Chance, die einzelnen Laute anhand der Mundbewegungen zu rekonstruieren.
    „Ich bin überzeugt davon, daß sie nichts damit zu tun haben", sagte Cylam. „Die Betschiden sind nur Opfer."
    „Aber warum hat man sie überhaupt mitgenommen?"
    Cylam hob ratlos die Hände.
    „Ich weiß es nicht", gestand er. „Ich habe keine Ahnung, wie das alles zusammenpaßt.
    Ich bin nur sicher, daß Rujum wegen der Betschiden in das Haus der Kämpfer eingeschleust werden sollte. Es wäre zu auffällig gewesen, wenn man jemanden geschickt hätte, der sich direkt für die Fremden interessierte. Darum nutzte man den Umstand aus, daß Rujum ohnehin zu mir wollte."
    Tarnis und Yrgana gaben das Rätselraten glücklicherweise bald auf. Cylam wollte sich nicht zu abrupt von ihnen verabschieden, um sie nicht zu kränken, und so war er froh, als sie von sich aus die Unterhaltung beendeten.
    „Wenn du mich fragst", sagte Wyskynen nachdenklich, als sie wieder im Schweber saßen, „dann ist der Doppel-Spoodie der Schlüssel zum Geheimnis - oder besser: Die Doppel-Spoodies, denn wir haben ja zwei davon. Den einen trägt Mallagan, den anderen brachte Rujum mit. Fällt dir nichts auf?"
    „Du denkst natürlich an dieses Gerücht."
    „Woran sonst? Zwei und zwei sind vier - die Sache ist doch ganz einfach."
    „Zu einfach, Wyskynen! Eine solche Operation hätte man im Haus der

Weitere Kostenlose Bücher