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1027 - Das Superspiel

Titel: 1027 - Das Superspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ebenen.
    Der König stand jeweils in der äußersten Ecke, die Dame unter bzw. über ihm. König und Dame verfügten in der Grundstellung über je einen Läufer und zwei Springer bzw. zwei Türme, die ihrerseits je einen Bauern bei sich hatten.
    Mallagan schaute nach oben, zur Zelle des schwarzen König. Es war ein Lysker, der sich bisher noch nicht zu bewegen gewagt hatte.
    Er selbst, stellte Mallagan fest, verkörperte die schwarze Dame.
    Das bedeutete, daß er nicht die wichtigste, aber stärkste Figur seiner Partei war.
    Sein Blick wanderte schräg nach unten, und zu seiner Überraschung sah er, daß der weiße König bereits einen Stellungswechsel vollzogen hatte.
    Im gleichen Augenblick erkannte er diese Gestalt in ihrem aufwendigen Flattergewand.
    Es war Doevelnyk.
     
    *
     
    Unmittelbar, nachdem er den Martha-Martha-Meister erblickt hatte, bestanden für Surfo Mallagan keine Zweifel daran, daß der Tart sein erbittertster und gefährlichster Gegner war.
    Der Betschide bedauerte, daß er sich bisher nie die Zeit genommen hatte, um sich intensiver mit dem Spiel der Tarts zu beschäftigen, denn zwischen Martha-Martha und Schach gab es offensichtlich eine große Ähnlichkeit.
    Vor Mallagans Augen begann sich alles zu drehen, er drohte von einem Schwindelanfall übermannt zu werden. Wenn es ihm nicht gelang, das Spiel bald zu beenden, würde er es nicht durchstehen.
    Wie kam es, daß die Tarts ein Spiel entwickelt hatten, das dem Schach so sehr glich?
    War es zwangsläufig, daß intelligente Wesen, die mathematisch begabt waren und einen Sinn für strategische Entwicklungen besaßen, solche Spiele spielten?
    Oder, Mallagan stockte der Atem, war es lange, bevor die Tarts in das Herzogtum von Krandhor integriert worden waren, zu einer Begegnung zwischen ihnen und Besatzungsmitgliedern der SOL gekommen?
    Welchen unglaublichen Zusammenhängen war er eigentlich auf der Spur?
    Er ballte die Hände zu Fäusten, bis es schmerzte. Wenn er dies alles nur als freier Mann erlebt hätte und nicht als Marionette der Bruderschaft! Gab es denn keine Möglichkeit, sich von dem hypnotischen Zwang zu befreien, von dem er beherrscht wurde?
    Seine Hände fuhren zum Kopf. Die Finger drückten sich tief in die große Buhrlo-Narbe, die auf seiner Stirn begann und sich über den Schädel hin ausdehnte. Mit unmenschlicher Anstrengung wollte er sich dazu bringen, die vier Spoodies mit den bloßen Händen herauszureißen, aber er brachte es einfach nicht fertig.
    Was hätte er auf diese Weise auch schon viel geändert?
    Der hypnotische Druck wäre geblieben.
    In seiner jetzigen Situation erschien es ihm unverständlich, daß er jemals mit der Bruderschaft sympathisiert hatte. Ihre Ziele mochten verständlich sein, aber die Methoden, mit der sie sie zu erreichen versuchten, waren unmenschlich.
    Beinahe teilnahmslos registrierte Mallagan die nächsten Bewegungen der beiden Parteien.
    Die einzelnen Figuren operierten mit den gleichen Zügen wie beim zweidimensionalen Schach, hinzu kam lediglich die Möglichkeit, sich zwischen den vier Ebenen zu bewegen.
    Ein Turm konnte beispielsweise linear auf der Ebene ziehen, auf der er gerade stand, aber er konnte in seiner räumlichen Säule nach oben oder unten gehen, je nachdem wo er sich befand. Eigene Figuren bedeuteten für ihn dabei ein ebenso unüberwindliches Hindernis wie beim normalen Schach, während gegnerische Figuren in diesem Bereich geschlagen werden konnten.
    Mallagan war sicher, daß derjenige der sechzehn Kandidaten das Spiel gewinnen würde, der die Konzeption zuerst erfaßte und sich entsprechend verhielt. Dabei spielte es keine Rolle, welchen Offizier dieser Teilnehmer darstellte. Mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten konnte er unter den gegebenen Umständen eine Entscheidung herbeiführen.
    Vielleicht gab es sogar eine Möglichkeit, auf die Figuren der eigenen Partei einzuwirken, wenn man erst einmal begriffen hatte, worum es ging.
    Ich sollte einen entsprechenden Test machen, dachte Mallagan, der einen Teil seiner Entschlußfreudigkeit zurückkehren fühlte.
    Den schwarzen Offizieren war er weit voraus. Es konnte sein, daß die Chancen der sieben anderen damit bereits aufgebraucht waren.
    Auf der Gegenseite konnte es sich nur ähnlich abspielen. Einer der acht weißen Offiziere würde die Konzeption zuerst begreifen und dadurch einen Gesamtüberblick erlangen. Womöglich war dies schon geschehen.
    Mallagan zuckte zusammen.
    In diesem zweiten Stadium des Spiels gab es im Grunde

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