Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1027 - Das Superspiel

Titel: 1027 - Das Superspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
drückte sich an ihn. Er streichelte ihr kurzgeschnittenes rötliches Haar.
    „Ich sehne mich nach unserer Heimat, nach Chircool", gestand sie.
    „Das ist vorbei", erwiderte er ernst. „Wir müssen nach Kran, wenn wir alle Geheimnisse unserer ursprünglichen Herkunft lösen wollen."
    „Wollen wir das denn?"
    Faddon wiegte den Kopf.
    „Auf jeden Fall", sagte er, „dürfen wir beide uns nicht trennen. Ich könnte nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren."
    Sie küßte ihn flüchtig. Er errötete, aber nicht aus Verlegenheit, sondern weil er an Surfo dachte, dessen Abwesenheit er diese zärtliche Geste vermutlich zu verdanken hatte.
    Heftiger als er beabsichtigt hatte, machte er sich los.
    Den Rest des Weges bis zum Ednuk legten sie schweigend zurück. Sie stießen schließlich auf ein paar Angehörige der Schutzgarde, die mitten auf der Straße kleine Kuppelquartiere errichtet hatten. Neidisch sah Faddon, daß die Polizisten ihre Hände an Bechern mit dampfendem Inhalt wärmten.
    Ein Krane trat ihnen in den Weg.
    „Wir haben eine Sondergenehmigung von Herzog Gu!" sagte Faddon schnell.
    Der Mann nickte und sprach leise in sein Armbandgerät. Gleich darauf streckte ein Tart den Kopf aus einer der kleinen Kuppeln. Faddon erkannte Op, einen der beiden Stellvertreter von Grofler, dem Chef der Schutzgarde auf Couhrs.
    „Ja", knarrte Op unwillig. „Das sind die beiden. Sie dürfen passieren."
    Die beiden Betschiden beeilten sich weiterzukommen.
    „Dieser Op ist mir unheimlich", gestand Scoutie.
    Faddon brachte ein Lächeln zustande.
    „Wir brauchen ihn nicht zu fürchten. Nach allem, was wir erfahren haben, ist Ylsga wesentlich gefährlicher."
    In diesem Augenblick erlosch der Schutzschirm.
    Faddon und das Mädchen blieben wie angewurzelt stehen. Sie konnten nun den Ednuk überblicken. Mitten auf dem freien Platz lag ein gewaltiger weißer Würfel aus Metall.
    „Was, bei allen Planeten, ist das?" stieß Faddon schockiert hervor.
    Scoutie atmete schwer.
    „Eine Art Gebäude", sagte sie zögernd. „Vermutlich findet darin das Spiel statt."
    Faddon konnte keinerlei Öffnung erkennen.
    „Der Alte vom Berg mag wissen, wie es darin aussieht", murmelte er verdrossen. „Das Gebilde macht auf mich den Eindruck eines Gefängnisses."
    Die Fahrzeuge rund um den Ednuk setzten sich in Bewegung, die Gleiter, die in der Luft gewartet hatten, sanken herab.
    „Da bringen sie die Spielteilnehmer", stellte Scoutie fest. „Einer von ihnen ist Surfo."
    Sie sah ihn wie in einer Vision vor sich, so, wie sie ihn von der letzten Zusammenkunft her in Erinnerung hatte - bleich, hohlwangig und mit blutunterlaufenen Augen - und begann zu schluchzen.
    „Sie dürfen ihn nicht dort hineinbringen!" rief sie. „Nicht in diese Falle."
    Faddon streckte ihr beide Arme entgegen und breitete die Hände aus.
    „Wir können nichts dagegen tun", sagte er resignierend.
     
    2.
     
    Surfo Mallagan starrte in den Spiegel und versuchte, die Gestalt, die er erblickte, mit dem Bild, das er von sich in seinem Bewußtsein hatte, in Übereinstimmung zu bringen.
    Doch der Mann im Spiegel blieb ein Fremder. In den vergangenen drei Tagen seit Ende der Lugosiade hatte er sich ein bißchen erholt. Gestern hatte man die Gravitation in diesem Zimmer gesenkt, was eine große Erleichterung für ihn bedeutete. Seine Hände zitterten nicht mehr.
    Er wandte sich vom Spiegel ab und warf sich auf ein Lager aus weichen Polstern.
    Innerlich fühlte er sich auf eine merkwürdige Weise gespalten. Ein Teil seines Ichs fieberte dem Augenblick entgegen, da das Spiel beginnen würde, der andere sträubte sich dagegen. Diese schizophrene Denkweise bezog sich nicht nur auf das Spiel, auch in allen anderen Dingen fühlte Mallagan sich von polarisierten Kräften getrieben.
    Jemand betrat das Zimmer.
    Mallagan hob den Kopf. Ludus, der Prodheimer-Fenke, der seine Pflege übernommen hatte, näherte sich dem Lager.
    „Es ist soweit", sagte Ludus. „Der Wagen steht bereit, um dich zum Ednuk zu bringen.
    Hast du noch einen Wunsch?"
    „Einen Wunsch?" fragte Mallagan verständnislos. Die Frage des Prodheimer-Fenken hatte endgültig geklungen.
    „Es ist so üblich", sagte Ludus trocken.
    „Ich möchte Brether Faddon und Scoutie sehen. Vermutlich machen sie sich Sorgen um mich. Wir haben wenig Verständnis füreinander aufgebracht."
    „Sie sind in ihrer Unterkunft."
    „Jemand soll ihnen ausrichten, daß es mir besser geht."
    „Gut", versprach Ludus gleichgültig. „Ich will

Weitere Kostenlose Bücher