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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tarling. Es wollte zu Ihnen fahren, und das ist auch geschehen. Die Tarlings müssen bei Ihnen sein.«
    »Nein, sind sie nicht. Ich kenne dieses Paar gar nicht. Und jetzt gehen Sie!«
    »Gehört Ihnen der Volvo?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Aber den Tarlings.«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Weil sie bei Ihnen sind.«
    Er wies an uns vorbei und dann auf das Fahrzeug im Vorgarten.
    »Dieser Wagen ist einfach nur abgestellt worden«, sagte er. »Nichts anderes ist damit passiert. Ich weiß nicht, wer dort geparkt hat.«
    »Aber er gehört den Tarlings, Mr. Carella. Wir werden Ihr Haus betreten, so oder so. Es handelt sich hier um einen Notfall, und Sie sollten keine Schwierigkeiten machen.«
    »Ich sehe keinen Notfall.«
    »Das mag sein. Aber wir sehen ihn.«
    Seine Arroganz hatte er etwas gelegt. Er wirkte jetzt unsicher, war sich aber noch immer nicht schlüssig, ob er uns einlassen sollte oder nicht.
    »Wir warten nicht gern«, sagte Bill. Seine Stimme klang dabei schon leicht drohend.
    »Worüber soll ich denn mit Ihnen reden?«
    »Über die Tarlings.«
    »Ich kenne sie nicht!« schrie er uns an.
    »Das wird sich herausstellen«, erklärte ich. Ich drückte die Hand vor, berührte ihn allerdings nicht. Der Mann verstand die Geste und trat zurück.
    Wir folgten ihm. Bill konnte es kaum erwarten, über die Schwelle zu treten. So hätte er Pete Carella beinahe noch mit der Schulter gerammt, aber der zog sich im letzten Augenblick noch zurück.
    Im Haus war es düster. Es paßte zu einem Menschen wie Carella.
    Grau gestrichene Wände. Bestückt mit Bildern, die allesamt düstere Motive zeigten, als hätten die Maler dort ihre Seelenqualen ausgelassen.
    Menschen, die in bedrohlichen Situationen steckten, die schrien und ihre Arme hilfesuchend ausgestreckt hatten.
    Carella ging vor. Der Gang war recht lang und auch ziemlich breit.
    Sogar zwei Bänke hatten noch einen entsprechenden Platz an der Wand gefunden. Ihr Holz war ebenfalls grau gestrichen worden.
    Der Flur führte noch um die Ecke herum in den hinteren Teil des Hauses. Dort konnte man über eine Treppe nach oben steigen. Eine Deckenleuchte gab nur wenig Licht ab. Selbst das wirkte in dieser Atmosphäre ziemlich grau und nicht strahlend.
    Mit einer sehr heftigen Bewegung öffnete Conolly eine Tür, die in sein Arbeitszimmer führte. Wir betraten einen recht großen Raum mit mehreren Fenstern, vor denen allerdings Vorhänge hingen, so daß nur wenig Licht hereinfiel.
    Carella schaltete zwei Lampen ein. Helligkeit fiel auf seinen Schreibtisch und auf eine kleine Sitzgruppe. Mehrere Stühle standen im Kreis zusammen.
    Auch hier hingen Bilder an den Wänden. Schränke oder Regale gab es nicht. Zudem waren die Wände mit Holz verkleidet, und auch dieses Material hatte einen hellgrauen Anstrich bekommen, in den trotzdem dunkle, aschige Farbwolken hineinschwebten.
    Carella nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. Als Sitzgelegenheit diente ein hoher Ledersessel, so konnte er praktisch auf seine Besucher hinabschauen. Das machte uns nichts aus. Bill hatte zwei Stühle geholt, und wir setzten uns.
    Der Botschafter des Schwarzen Tods wartete darauf, daß wir ihn ansprachen, aber den Gefallen taten wir ihm nicht. Einige der Bilder an der Wand lagen nicht im Dunkeln. Auch hier sahen die Motive düster und unheimlich aus. Auf mich wirkten sie allerdings nicht fremd, denn ein derartiges Gelände kannte ich von meinen Besuchen und Zeitreisen, die mich nach Atlantis geführt hatten.
    Carella hatte meine interessierten Blicke bemerkt und fragte: »Gefallen Ihnen die Bilder?«
    »Gefallen nicht unbedingt. Sie sind interessant.«
    »Und zugleich das Produkt meiner Träume«, erklärte er hochnäsig.
    »Sie träumen von Atlantis, Mr. Carella?«
    Diese Frage brachte ihn aus dem Konzept. Er konnte sich nicht beherrschen und schrak zusammen, als hätte er einen Schlag mit der Peitsche bekommen.
    »Ist was?«
    »Nein.«
    »Doch«, erklärte ich lächelnd. »Meine Behauptung hat Sie aus dem Konzept gebracht. Ich stelle hiermit fest, daß Sie von Atlantis träumen und diese Eindrücke in den Motiven Ihrer Bilder wiedergegeben haben. Wirklich ungewöhnlich.«
    »Was bringt Sie auf Atlantis?«
    »Die Erfahrung. Auch ich war schon dort. Mein Freund ebenfalls. Wir kennen die Insel. Was für Sie bedeutet, daß Sie nicht der einzige sind, der einen Blick hinein in diesen Kontinent geworfen hat, Mr. Carella. Es gibt auch andere.«
    Er duckte sich leicht zusammen und beugte sich vor.

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