1029 - Die Unbezwingbaren
an einem Herzog nicht zurückgeschreckt wäre.
„Und ihr?" dröhnte er. „Was habt ihr dazu zu sagen? Was für geheime Fähigkeiten besitzt ihr? Wie könnt ihr mir dabei behilflich sein, die fremden Raumfestungen aus dem Weg zu räumen, ihr lächerlichen Zwerge?"
„Wir wissen nicht einmal, wovon du redest", antwortete Scoutie unerschrocken. „Wir haben keine Ahnung, warum wir an Bord der JÄQUOTE gebracht wurden."
„Ja, das sieht ihm ähnlich!" kochte Maso. „Mir schwatzt er euch als Geheimwaffe auf, und euch läßt er vollends im dunkeln."
„Wir sind bereit, zu tun, was von uns erwartet wird", erklärte Brether.
Maso stieß ein höhnisches Lachen aus. „Oh ja, das werdet ihr, Zwerge! Ich schicke euch in den Einsatz, als wärt ihr wirklich soviel Wert, wie Gu mir vorgemacht hat. Und dann, wenn von euch nur noch Hautfetzen und Knochensplitter übrig sind, stecke ich die Überreste in einen Behälter und schicke ihn per Kurier an den fettbäuchigen Herzog."
„Du bist der Kommandant, du kannst mit uns machen, was sich vor der Flotte verantworten läßt", sagte Scoutie. „Aber die Welt wird sich wundern, warum die Herzöge einen Mann zum Befehlshaber der Zwanzigsten Flotte erhoben haben, der sich so wenig in der Gewalt hat wie du."
Da beugte sich Maso nach vorne, bis sein grobgeschnittenes Gesicht sich fast auf gleicher Höhe mit Scouties Kopf befand.
„Ein freches Mundwerk hast du obendrein, Zwerg?" zischte er. „Ich will dich winseln hören, wenn wir euch drei lächerlichen Gestalten gegen die mächtigen Raumfestungen loslassen - drei Rekruten gegen zweitausend Raumfestungen, die bisher einer ganzen kranischen Flotte die Stirn geboten haben. Und jetzt hinaus mit euch!"
Die Tür öffnete sich. Die Ordonnanz hatte draußen gewartet und brachte die Betschiden zu ihrem neuen Quartier. Aus verschiedenen Geräuschen und Signalen ging hervor, daß die JÄQUOTE Fahrt aufgenommen hatte.
Mißmutig warf Brether sich auf die Lagerstatt. „Fahr dahin, schönes Kran", seufzte er. „Wir waren dir so nahe - und jetzt?"
Scoutie verstaute ihr Gepäck. „Sieht so aus, als wären wir schon wieder mal zu einem gefährlichen Auftrag freiwillig gemeldet worden", bemerkte sie mit bitterem Spott.
„Raumfestungen", murmelte Brether Faddon, „zweitausend. Möchte wissen, was es damit auf sich hat."
„Zerbrich dir nicht den Kopf darüber", riet Scoutie. „Bevor man uns losschickt, wird man uns die nötigen Informationen geben müssen."
„Ich trau' diesem Maso nicht", sagte Brether voller Unbehagen. „Zwischen ihm und Herzog Gu gibt es offenbar eine Art Fehde. Und wenn Maso uns eigenhändig den Hals umdrehen muß, um zu beweisen, daß er recht hat, wird er es tun."
„Auch darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen", gähnte Scoutie.
„Oho! Du hast wohl sämtliche Lösungen schon parat? Wie wir zweitausend Raumfestungen knacken und Masos Nachstellungen entgehen?"
„Keine Spur", wehrte Scoutie gelangweilt ab. „Das ist jemand anderes Sache."
Brether richtete sich auf. „Jemand anderes?"
„Mein Gott, manchmal frage ich mich, wozu du deine Ohren hast", klagte Scoutie. „Du hast den Kranen gehört, nicht wahr? Euch drei lächerliche Gestalten. Drei Rekruten." Sie lächelte Brether zuversichtlich an.
„Du meinst..."
„Ja, ich meine, wir sind nicht mehr lange allein. Wer könnte der dritte Rekrut, die dritte lächerliche Gestalt anders sein als Surfo?"
ENDE
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