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1030 - Das Ende einer Hexe

1030 - Das Ende einer Hexe

Titel: 1030 - Das Ende einer Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ein Städter.«
    »Da haben Sie allerdings recht.«
    »London?«
    »Ja.«
    »Habe ich auch mal für zwei Jahre gewohnt. Das ist lange her. Na ja, ich wünsche Ihnen trotzdem viel Spaß.«
    »Danke, den werde ich wohl haben.«
    Der Mann hob die Schultern. Es wirkte so, als könnte er mir nicht glauben. Dann stieg er wieder auf seinen Sattel und setzte die Fahrt fort. Den Hut hatte er zuvor wieder nach vorn geschoben.
    Ein seltsamer Kauz, dachte ich und stieg wieder in den Rover, der sich glücklicherweise noch nicht so aufgeheizt hatte, da ich während der Fahrt die Klimaanlage eingeschaltet hatte. Auch ich hätte es lieber gesehen, wenn das Klassentreffen in London stattgefunden hätte, aber Rodney Quiller hatte nun mal beschlossen, es in der Einsamkeit durchzuführen, und was er einmal für richtig hielt, das wurde auch gemacht. So kannte ich es noch aus der Schulzeit her.
    Ich hätte ihn auch zwischendurch anrufen können, aber es war mir einfach durchgegangen. Ich hatte Trouble genug am Hals und ein entsprechend geringes Privatleben. Erst zwei Tage vor diesem Samstag war ich wieder über die Notiz gestolpert, da ich mir den Termin auf dem Kalender notiert hatte.
    Abgesehen von Suko wußten meine Freunde nicht Bescheid. Er hatte sich nicht begeistert darüber gezeigt, denn ein Sommer-Weekend in London konnte durchaus seine Reize haben, vor allen Dingen, wenn man in einem der Biergärten saß, sie sich immer mehr ausbreiteten und auf große Zustimmung stießen.
    Die wenigen Meilen würde ich auch noch hinter mich bringen. Ich fuhr langsam, um die Landschaft genießen zu können. Sie bot sich nicht unbedingt bretteben dar. Sie war sanft hügelig, mit großen, grünen Flächen, wie frisch gemäht. Kleine Inseln aus Mischwald boten Schatten. Manchmal sah ich einsam stehende Häuser, deren Grundstücke mit Steinwällen umfriedet waren, auf denen Heckenrosen rot und weiß leuchteten.
    Dann sah ich den Wildbach, von dem der Radfahrer gesprochen hatte. Ich wußte, daß ich nicht mehr weit zu fahren hatte, denn dieser Bach würde mich bis zum Ziel begleiten.
    Die Straße war schmal, nie so recht gerade. Mal führte sie in die Höhe, dann wieder hinein in ein Tal, drehte sich in Kurven und kam mir vor wie ein endloses Band.
    Der Bach begleitete mich auf der rechten Seite. Er floß wirklich schnell und schon beim Zuschauen kam ich mir erfrischt vor. Dieses Wasser war bestimmt eiskalt. Wäre die Klimaanlage nicht gewesen, hätte ich sicherlich angehalten, um mich zu erfrischen.
    So privat dieser Ausflug auch war, meine Waffe hatte ich nicht zurückgelassen. Die Beretta trug ich bei mir, auch wenn ich sie unter dem Hemd versteckt hatte, das weit über meinen Hosengürtel hinwegreichte. Wieder rollte ich in ein kleines Waldstück ein. Es nahm der Sonne das meiste Licht.
    Lichtreste nur hatten ein Muster auf dem Boden hinterlassen, das immer dann zitterte, wenn der leichte Wind das Laub bewegte und die Form veränderte.
    Nach dem Wald sah ich das Ziel. Die Häuser lagen wie gemalt vor mir im hellen Licht. Da die Straße ein wenig bergab führte, waren sie gut zu sehen.
    Passing Bridge wirkte wie ein Haufendorf, in dem jeder sein Haus gebaut hatte wie er wollte. Bevor ich in den Ort fahren konnte, mußte ich eine Brücke passieren. Sie war aus Stein gebaut worden.
    Unter ihr floß der Bach entlang, und diese Brücke hatte dem Dorf auch seinen Namen gegeben. Es war keine dieser leicht gebogenen Steinbrücken, sondern eine normale Konstruktion aus Holz und Eisen. Der Bach war an dieser Stelle breiter, doch das helle, klare Wasser floß trotzdem noch schnell.
    Ich hatte mir die Mühe gemacht und einen Blick auf den Bach geworfen. Die Gewächse am Ufer interessierten mich nicht. Dafür schaute ich den schlanken, dunklen Körpern nach, die sich in der schnell fließenden und klaren Flüssigkeit tummelten.
    Es waren Forellen, die sich in diesem Bach wunderbar wohl fühlen konnten.
    Frisch gefangen und richtig zubereitet konnten sie schon eine Wohltat für den Magen sein.
    Ich überquerte die Brücke und erreichte das Dorf noch nicht direkt, denn die ersten Häuser begannen später, vielleicht dreihundert Meter vor mir. So rollte ich durch ein nicht bebautes Niemandsland, abgesehen von einigen Schuppen oder Ställen und auch von dem Hinweisschild, das auf unser Hotel hindeutete.
    Country House - mehr nicht.
    Ich mußte nach rechts abbiegen und der Asphalt verschwand unter den Reifen des Rovers. Statt dessen holperte ich über

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