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1030 - Das Ende einer Hexe

1030 - Das Ende einer Hexe

Titel: 1030 - Das Ende einer Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befallen war und deshalb so stank?
    Bei mir entstand nicht nur Druck im Magen, ich bekam auch eine Gänsehaut.
    Und dann sah ich das Bett. Vor der Tür her stand es am weitesten entfernt. Ein altes Gestell, aber das war nicht wichtig. Etwas malte sich vom Bett ab wie ein Hügel. Meine Sinne waren plötzlich sehr gespannt, ich hörte das Summen der Fliegen überdeutlich, die ihren Platz über dem Bett gefunden hatten und das umsummten, was auf ihm seinen Platz gefunden hatte.
    »Machen Sie Licht!« forderte ich den Mann auf.
    »Ja, gern. Sie können ja schon weitergehen. Der Schalter ist leider an Ihrer Seite.«
    Ich ging weiter. Ich roch plötzlich das alte Blut. Ich nahm auch den Gestank intensiver wahr. Er war für mich eine Warnung oder mehr als das, denn ich wußte Bescheid.
    Dann wurde es heller.
    Ich starrte nur das Bett an.
    Meine Muskeln streikten, ich versteifte, und aus dem offenen Mund drang ein krächzender Laut.
    Auf dem Bett lag eine nackte Frau. Sie war tot und wurde von einer breiten Blutlache umgeben…
    ***
    Auch Menschen wie mich, die einiges gewohnt waren, brachte ein derartiger Anblick aus der Fassung. Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, damit allerdings nicht. In meinem Hotelzimmer lag eine tote nackte Frau in ihrem Blut, als hätte sie mir der Teufel als makabres Geschenk hinterlassen.
    Der Anblick schockte mich nicht zu lange. Ich wußte ja, daß ich nicht allein war, und fuhr herum.
    Der Mann war weg!
    Er hatte sich unhörbar für mich aus dem Staub gemacht und ließ mich mit dem Problem allein. Von der Türschwelle aus schaute ich in den Gang hinein, sah ihn dort auch nicht mehr. Klar, daß jemand wie er die Chance nutzte.
    Von wegen Klassentreffen. Die Einladung dazu war der Weg in die Falle gewesen. Mir kam plötzlich in den Sinn, daß ich auf ziemlich verlorenem Posten stand.
    Ich ging wieder zurück in das Zimmer, denn ich wollte mir die tote Frau genau ansehen. Während ich auf das Bett zuschritt, hielt ich die Luft an. Sie war wirklich kaum zu atmen und konnte nicht mehr als normal bezeichnet werden.
    Ich blieb neben dem Bett stehen und schaute auf den unbekleideten Körper. Die Frau war fast eine Schönheit, wenn ich mir das Gesicht anschaute. Aber jemand hatte ihren Körper brutal zerstört, und er hatte dafür einen spitzen Gegenstand genommen. Sicherlich ein Messer, und er hatte damit mehrmals zugestochen.
    Sieben Einstiche zählte ich!
    Scharf floß die Luft aus meinem Mund. Der Atem streifte über den regungslosen Körper hinweg.
    Siebenmal zugestochen!
    Das sah nach einem Ritualmord aus. Die Wunden waren auch an bestimmten Stellen des Körpers verteilt.
    Zwei an den Beinen, zwei an den Schultern, zwei am Körper, und der letzte Stich hatte die Frau mitten ins Herz getroffen. Wahrscheinlich war sie erst durch ihn getötet worden und hatte zuvor schrecklich leiden müssen.
    O Gott, dachte ich. Da kam etwas auf mich zu, was sicherlich nichts mit einem Klassentreffen zu tun hatte, wohl aber mit einem alten Klassenkameraden, der Rodney Quiller hieß.
    Wann die Frau getötet worden war, konnte ich nicht feststellen. Jedenfalls hatte man sie bestimmt nicht grundlos in mein Zimmer gelegt. Ich sah sie als ein schauriger Anfang an, denn das dicke Ende kam bestimmt noch.
    Man hatte sie für mich liegengelassen wie auf dem Präsentierteller. Aber weshalb? Nichts passierte grundlos, auch hier mußte es eine Erklärung geben. Möglicherweise hatte man mir etwas klarmachen wollen, und ich beschäftigte mich intensiver mit der Toten. Mir war das Licht einfach noch zu schlecht, und die Vorhänge wollte ich auch nicht aufziehen, um den Tatort nicht zu verändern. Deshalb holte ich meine kleine Lampe hervor und leuchtete die Gestalt an. Ohne Grund lag sie nicht hier. Vielleicht sollte sie so etwas wie eine Warnung sein, und möglicherweise war sie auch eine Person, die mir bekannt war.
    Deshalb leuchtete ich intensiv in ihr Gesicht. Einige Blutspritzer hatten sich auf der Haut verteilt, das aber war alles. Ansonsten zeigte das Gesicht keine Verzerrung. Trotz des schrecklichen Tods sah die Frau normal aus.
    Kannte ich sie?
    Sehr sorgfältig musterte ich ihre Züge. Sie waren starr, ohne Leben, und die Person sah so aus, als hätte sie niemals gelebt. Eine Sinnestäuschung, weil ich sie nicht als normalen Menschen gekannt hatte.
    Na ja, so sicher war ich mir nicht.
    Das Gesicht… möglich, daß ich es schon einmal gesehen hatte. Es war interessant genug, um in Erinnerung zu bleiben. Zudem lernt

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