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1030 - Das Ende einer Hexe

1030 - Das Ende einer Hexe

Titel: 1030 - Das Ende einer Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Querrillen hinweg, über eine grasbewachsene Piste und entfernte mich immer mehr von Passing Bridge.
    Es war recht ungewöhnlich, sich an dieser Stelle ein Hotel auszusuchen. Mitten im Ort, okay, das hätte ich akzeptiert, aber nicht in dieser Einöde.
    Ich fuhr durch einen lichten Wald und geriet danach in freies Gelände, das flach vor mir lag.
    So flach, daß ich auch die Umrisse des Hotels sah. Es gab eine mit Gras bewachsene Zufahrt, über die ich langsam auf das Haus zurollte. Ich fuhr bewußt langsam, denn ich wollte den Eindruck des Hotels aufnehmen und wunderte mich auch darüber, daß vor dem Bau kein einziges Fahrzeug parkte.
    Bau war der richtige Begriff. Ein alter Bau. Errichtet aus Holz und Fachwerk. Ziemlich schief mit einem lang vorgezogenen Dach, dessen alte Schindeln grau schimmerten und an manchen Stellen von einem grünen Film überzogen waren.
    Ein direkter Parkplatz war nicht angelegt worden. Es gab keine mit Kies bestreute Fläche, wie sie normalerweise üblich gewesen wäre. Ich konnte den Rover einfach abstellen, wo ich wollte.
    Hatte ich mich geirrt? War es das falsche Hotel? Durchaus möglich, denn in dieser Gegend existierten sicherlich mehr Herbergen, die man als Landhotel bezeichnen konnte.
    Der Bau sah verlassen aus. Trotz der hellen Sonne wirkte er muffig und düster.
    Es kam mir auch in den Sinn, nach Passing Bridge zurückzufahren und mich dort zu erkundigen, aber dazu war später noch Zeit. Es konnte sein, daß ich trotzdem am Ziel war. Außerdem war es noch früh am Tage. Die meisten meiner ehemaligen Klassenkameraden würden sicherlich erst am Nachmittag eintreffen.
    Ich verließ den Wagen und blieb zunächst einmal stehen, weil mir die Stille auffiel. Sie war sicherlich normal, aber in dieser Umgebung und auch bei der Hitze kam sie mir ziemlich bedrückend vor.
    Das mochte auch am Anblick des Hauses liegen, das nichts von seiner Düsternis verloren hatte.
    Durch das ziemlich weit vorgezogene Dach erreichte der Sonnenschein die Fenster kaum, so daß auch sie im Schatten lagen. Ich ging über den ungepflegten Weg auf den Eingang zu. Wenn das hier tatsächlich der Treffpunkt für das Klassentreffen war, dann würde ich Quiller einige Fragen stellen.
    Möglicherweise hatte er sich ein Hotel ausgesucht, das nur an Wochenenden geöffnet war, ansonsten aber vor sich hingammelte.
    Plötzlich kam mir in den Sinn, daß es auch eine Falle sein könnte. In meinem Job mußte man mit allem rechnen, aber so weit wollte ich nicht gehen. Nur erst mal bis zur Tür, vor der ich anhielt.
    Glas und Holz waren hier eine Verbindung eingegangen. In der Mitte gab es einen breiten Balken, gegen den ich mich lehnte und die Tür nach innen drückte.
    Mich empfing keine Musik, kein Licht, sondern eine muffige. Halle, in der es düster war und alte Teppiche, den Boden bedeckten. Aber die Halle war nicht menschenleer, denn hinter der Rezeption saß ein Mann, den ich zuerst nicht als einen normalen Menschen einstufte, weil er da hockte und sich nicht bewegte. So kam er mir mehr vor wie eine Steinfigur, die als Dekoration diente.
    Beim Näherkommen entdeckte ich noch mehr. Die alten Korbstühle, die mich an die Vergangenheit des Empire erinnerten, denn auf derartigen Stühlen hatten die Kolonialherren in Afrika gesessen und von ihren Veranden aus über die Güter geblickt.
    Vor der Rezeption blieb ich stehen und schaute dem grauhaarigen Mann mit den tiefliegenden Augen ins Gesicht.
    »Sind Sie der Chef hier?« fragte ich.
    »Kann sein.«
    »Dann gehe ich mal davon aus, Mister. Und ich gehe weiterhin davon aus, daß ich mich in einem Hotel befinde.«
    »Haben Sie das nicht gelesen?«
    »Schon.«
    »Dann ist es ja gut.«
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte ich und schaute mich dabei um. »Mir kommt es eher so vor, als wäre dieser Laden hier ausgemustert worden. Zumindest war das mein erster Eindruck.«
    »Ein Irrtum.«
    »Im so besser, Mister. Dann könnte es ja sein, daß für mich ein Zimmer reserviert wurde.«
    Er schaute endlich hoch. »Ihr Name?«
    »John Sinclair.«
    »Moment.« Der Knabe setzte eine Brille auf und blätterte in einer Kladde.
    Ich schaute ihm dabei zu. Das Buch sah schon älter aus. Die Eintragungen kamen mir ziemlich verblichen vor, und in mir steigerte sich immer mehr der Eindruck, daß hier einiges nicht mit rechten Dingen zuging und kein fröhliches Klassentreffen vor mir lag.
    Seine Antwort aber belehrte mich eines Besseren. »Ja, Sinclair, stimmt. Sie sind angemeldet.«
    »Sehr

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