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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie dir das verantwortungsvolle Amt eines Flottenkommandanten übertragen?"
    Zu Plaquets großer Überraschung blieb Maso auf diesen Vorwurf die Antwort schuldig.
    Er wandte sich ab und stapfte verdrossen davon.
     
    *
     
    Surfo Mallagan hatte sich mehrere Geräte in die Unterkunft bringen lassen, mit denen er die Aufzeichnungen betrachten und abhören konnte, die von Plaquets Expedition angefertigt worden waren. Außerdem hatte er einen Anschluß zum großen Bordcomputer der JÄQUOTE. Scoutie fand ihn, als sie von einer Mahlzeit in der Mannschaftsmesse zurückkehrte, wie er sich die Bilder betrachtete, die Plaquet aufgenommen hatte.
    Sie näherte sich ihm vorsichtig. Es hatte eine Zeit gegeben, da sie von Surfo und Brether in gleicher Weise umschwärmt wurde. Beide versuchten, ihre Zuneigung zu gewinnen.
    Das war Vergangenheit. Surfo war ein anderer geworden. Scoutie vermißte die frühere Kameradschaft. Manchmal war es ihr, als müsse sie Surfo bei den Schultern packen und ihn so lange schütteln, bis er wieder zu sich kam.
    Sie blieb hinter ihm stehen und betrachtete die Bilder, die er auf der Projektionsfläche abrollen ließ. Sie zeigten fremdartige Geschöpfe und die Gebilde einer exotischen Technik.
    „Glaubst du, du wirst zu ihnen durchdringen können?" fragte sie.
    Surfo nickte bedächtig. „Ja. Ich kann mir ihre Mentalität gut vorstellen. Ich rechne nicht mit allzu großen Schwierigkeiten."
    Ungläubig musterte Scoutie das Bild eines scheibenförmigen Wesens, das auf der Sichtfläche erschienen war. Es war die gestaltgewordene Fremdartigkeit. In die Mentalität eines solchen Geschöpfs konnte Surfo sich hineindenken?
    „Woher kommt dein Wissen?" fragte sie. „Wer hat dich das alles gelehrt?"
    Er wandte sich zu ihr um. „Ich weiß es nicht, Scoutie. Mein Bewußtsein steckt voller Dinge, von denen ich früher keine Ahnung hatte. Aber ich weiß nicht, wer sie dorthin getan hat. Ich - ich..." Er lächelte matt. „Fast fürchte ich mich davor, die Frage zu stellen.
    Wenn ich Antwort erhielte, könnte sie mir den Verstand verwirren."
    Scoutie wechselte das Thema. „Ist es wichtig, daß wir mit den Fremden Verbindung aufnehmen? Ich meine, könnte Maso sie nicht einfach umgehen oder sie mit konventionellen Mitteln vertreiben?"
    „Es ist wichtig", antwortete Surfo nach kurzem Zögern. „Diese Wesen haben ebensoviel Recht, hier zu sein, wie wir. Die Macht der Herzöge breitet sich durch die gesamte Galaxis aus. Wir müssen jede Lebensform kennen lernen, die im Bereich des Herzogtums existiert - und ermitteln, wie wir uns mit ihr verständigen können. Es darf keine Anonymität unter den Sternenvölkern von Vayquost geben."
    Er sprach diese Worte feierlich, fast wie ein Gelöbnis. Scoutie zweifelte, daß er selbst sie geprägt hatte. Sie mußten zusammen mit dem erstaunlichen Wissen, über das er plötzlich verfügte, in seinem Bewußtsein deponiert worden sein.
    Von wem? Niemand wußte es.
    Die Ausstattung eines Beiboots mit der Sonderausrüstung, die Surfo Mallagan verlangt hatte, begann noch am selben Tag. Vierzig Stunden später setzte sich die JÄQUOTE, mit dem Beiboot an Bord, in Richtung des Sektors Dayban-Hohst in Bewegung.
     
    6.
     
    In den nächsten Tagen hörte man nichts mehr von Olkring. Valvul hoffte, er hätte womöglich doch die endgültige Faltung vollzogen. Die Versammlung der Maschinenbeisitzer dritter und vierter Klasse war auf seine Anweisung hin abgeblasen worden, aber es hatte sich daraus etwas höchst Merkwürdiges ergeben. Die Beisitzer waren neugierig geworden, und da sie sich die Sache nicht erklären konnten, auch nicht mit Hilfe ihrer Maschinen, besuchten sie einander, um zu erfahren, ob andere womöglich mehr wüßten. Valvuls Plan stand im Begriff, die ersten Früchte hervorzubringen.
    Inzwischen hatte der Meister der Gegenwart selbst ein paar neue Erfahrungen gesammelt. Ein Gefühl der Unruhe war seit seinem letzten Gespräch mit dem Beisitzer Eins in ihm verblieben. Es gab offenbar Dinge, über die der Beisitzer nicht mit ihm zu sprechen wünschte. Bisher hatte Valvul geglaubt, es müsse daran liegen, daß die Informationen, die er haben wollte, einfach nicht zu dem Wissen gehörten, das der Beisitzer Eins ihm zugedacht hatte. Aber seit jener Unterhaltung, bei der der Beisitzer sich geweigert hatte, auf seine Frage nach der Manipulierung von Energiestraßen zu antworten, waren Zweifel in ihm entstanden.
    Gab es womöglich Dinge, über die der Beisitzer Eins selbst nicht

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