Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Feindschaft zwischen uns sein, bittere Feindschaft..."
    Er humpelte davon. Valvul sah hinter ihm drein. Er machte keine Anstalten, dem Verletzten zu folgen. Er wußte, daß es zwecklos war. Geschöpfe wie Olkring konnte selbst die vernünftigste Logik nicht mehr beeinflussen, wenn sie erst einmal den Punkt erreicht hatten, an dem sie glaubten, alle Zusammenhänge zu verstehen.
    Olkring verschwand im Dämmerlicht des Ganges.
    Da begann hinter Valvul eine Stimme zu sprechen.
     
    9.
     
    Unsicher trat Surfo Mallagan auf den Fremden zu. Er war auch diesmal, wie sich erkennen ließ, mit dem Leben davongekommen. Aber das charakteristische Spannungsfeld war erloschen. Das Fremdwesen besaß keine Raumfalte mehr, die es schließen konnte, um sich zeitverlustfrei längs unsichtbarer Energiestraßen zu bewegen.
    Die Augenstiele im Innern der Organblase waren zur Seite gewandt. Der Fremde fürchtete sich vor Surfo. Surfo spürte eine sanfte Berührung an der Schulter. Es war Scoutie.
    „Laß ihn in Ruhe", flüsterte sie. „Er steht tausend Ängste aus. Seine Artgenossen werden ihn finden und ihm helfen."
    Surfo nickte und trat zurück. Brether Faddon machte aufgeregte Gesten. „Da kommt wer!" zischte er.
    Man hörte schleifende Schrittgeräusche, wie die Fremdwesen sie verursachten, wenn sie sich mit Hilfe ihrer Greifbeine fortbewegten. Die Geräusche kamen aus dem Innern der Festung. Schweigend wies Surfo nach rückwärts in den Gang hinein. Wenige Meter entfernt beschrieb er eine Biegung, hinter der sie sich verstecken konnten. Surfo lugte aus der Deckung hervor und sah ein einzelnes Fremdwesen den Korridor entlangkommen.
    Die Ähnlichkeit des Vorgangs mit der Begegnung, die Plaquet erlebt hatte, fiel ihm sofort auf. In Plaquets Fall war der Einzelgänger zuerst erschienen, die Horde der Angreifer hatte sich kurze Zeit später eingestellt. Hier war die Entwicklung umgekehrt verlaufen.
    War das der Fremde, der mit Plaquet hatte Verbindung aufnehmen wollen? Wie konnte er es sein! Plaquets Abenteuer hatte sich an Bord eines Kastenschiffs abgespielt, hier befanden sie sich in einer Festung, einer von zweitausend. Da hätte schon der Zufall mit Macht am Werk sein müssen.
    Und doch konnte Surfo sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es sich bei dem Wesen, das jetzt bei dem Reglosen haltmachte und sich umständlich über ihn beugte, um dasselbe handeln müsse, dem Plaquet bereits begegnet war.
    Zwischen den beiden scheibenförmigen Geschöpfen entspann sich eine kurze und, wie es schien, nicht besonders freundliche Unterhaltung. Ihre Stimmen waren hoch und schrill. Surfos Translator zeichnete den Wortwechsel auf. Der Fremde, der bisher starr am Boden gelegen hatte, erhob sich schließlich und zockelte eilends davon. Der andere schien sich Gedanken darüber zu machen, ob er ihm folgen solle oder nicht, entschloß sich dann aber zu bleiben. In diesen wenigen Sekunden traf Surfo seine Vorbereitungen.
    Der Translator enthielt eine akustische Aufzeichnung, die sich aus Worten des Idioms der Fremden und der kranischen Sprache zusammensetzte. Es war nicht die Aufgabe der Aufzeichnung, logisch sinnvoll oder zusammenhängend zu sein. Sie sollte das Fremdwesen lediglich darauf aufmerksam machen, daß sich jemand bemühte, seine Sprache zu erlernen.
    Surfo trat in die Mitte des Korridors hinaus, so daß der Fremde ihn sehen mußte, wenn er sich umwandte. Dann schaltete er den Translator auf Wiedergabe.
     
    *
     
    Im ersten Augenblick schien es, als hätte er einen bösen Fehler begangen. Die Umrisse des Fremden flackerten, wurden undeutlich. Im ersten Schreck handelte er nach dem Reflex des Instinkts. Er wollte die Raumfalte schließen und sich zurückziehen. Aber nach kaum einer Sekunde begann die Kontur des scheibenförmigen Körpers sich zu stabilisieren. Der Fremde wandte sich langsam und zögernd um, als fürchte er sich vor dem Anblick, der sich ihm bieten würde.
    Surfo gewann den Eindruck, er hatte erwartet, jemand anders zu sehen. Das war nicht verwunderlich, wenn er in der Tat derjenige war, der sich Plaquet und seinen Gefährten gezeigt hatte. Kranen, Ai, Prodheimer-Fenken und Betschiden mußten sich in den Sehorganen der Scheibenwesen trotz der viergliedrigen Symmetrie, die alle gemeinsam aufwiesen, wie Arten ausnehmen, die nichts miteinander zu tun hatten.
    Er schaltete den Translator um. Er hatte den Helm nach hinten geklappt und streckte die Hand aus, die Handfläche nach oben gewandt. Eine universellere Friedensgeste gab

Weitere Kostenlose Bücher