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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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größeren Volk der Kranen angehörten, keine Gedankensprache besaßen und daß er, wenn er sich mit ihnen verständigen wollte, auf das gesprochene Wort angewiesen war.
    Mit um so größerer Begeisterung widmete er sich der Aufgabe, dem kleinen Kasten jedes Wort zu vermitteln, das ihm in den Sinn kam, und einfache Sätze zu sprechen, die den Gebrauch des Worts verdeutlichten.
    Allmählich entstanden Unterhaltungen. Und etwas Seltsames geschah. Valvul war an der Welt der Fremden interessiert, gewiß doch, und er horte sich mit großer Spannung die Berichte an, die das fremde Wesen namens Surfo erstattete, manchmal unterstützt durch seine Begleiter Scoutie und Brether. Aber viel wichtiger war es für Valvul, die Verhältnisse in der Welt des Eigentlichen Bereichs zu schildern, die Veränderungen, die sich während der „vergangenen Tage dort abgespielt hatten, und den Rat der Fremden einzuholen, wie sich die Dinge weiterentwickeln würden. So kam es, daß über Lykving und den Eigentlichen Bereich zehnmal mehr gesprochen wurde als über die Welt der Betschiden und der Kranen.
    Valvul hatte ganz zu Anfang schon verstanden, daß Surfo und seine Gefährten beabsichtigten, mit ihm in die Stadt Lykving zurückzukehren. Dafür war er ihnen dankbar.
    Mit ihrer Hilfe glaubte er, das Geheimnis des Beisitzers Eins entschlüsseln zu können und auch zu erfahren, was es mit den Vergessenen auf sich hatte, den Maschinen in der halb zerstörten Halle, die nichts von Kategorien wußten und den Beisitzer Eins nicht kannten.
    Sie hatte er im Wirrwarr der Ereignisse fast vergessen. Aber jetzt erinnerte er sich wieder an sie und berichtete Surfo über seine Erfahrung in allen Einzelheiten.
    Er war froh, daß sie nach einiger Zeit, die die Fremden zwei Tage nannten, obwohl für Valvul kaum mehr als einer verstrichen war, das kleine Fahrzeug wieder verließen und in die Stadt zurückkehrten. In der Zwischenzeit würde Porpol sich um ihn gesorgt haben.
     
    *
     
    Auf der Stadtoberfläche, über der eine Atmosphäre hing, die dicht genug war, so daß selbst die Fremden sie atmen konnten, wandte Surfo sich an Valvul.
    „Du weißt, daß wir eure Energiestraßen nicht benützen können", drang es aus dem kleinen Gerät, in das er sprach. „Es ist unklug, die ganze Stadt zu Fuß zu durchqueren, um in deine Unterkunft zu gelangen. Führe uns also zu einer Schleuse, die deinem Quartier möglichst nahe liegt."
    Da war Valvul plötzlich in arger Verlegenheit. Er hatte kaum eine Ahnung, wie die Stadt Lykving wirklich aussah. Er kannte nur den Verlauf der Energiestraßen, und inwieweit diese mit der tatsächlichen Topographie der Stadt übereinstimmten, wußte er nicht. Hinzu kam, daß er noch nie auf der Oberfläche von Lykving gewesen war. Wie sollte er von hier aus beurteilen können, wo seine Unterkunft lag?
    Er getraute sich nicht, den Fremden seine Unwissenheit einzugestehen. Er sah sich um und versuchte, sich dabei auf das geistige Bild des Energiestraßennetzes zu konzentrieren. Wenn das Netz tatsächlich die Anlage der Stadt widerspiegelte, dann konnte er sich ungefähr ausrechnen, in welche Richtung sie sich zu wenden hatten.
    „Dorthin", sagte er und streckte einen Greifarm aus, um zu deuten, wie es die Betschiden taten.
    Der Marsch war lang - und für Valvul beschwerlich. Mehrere Mal wollte er die Hoffnung aufgeben und den Fremden einfach gestehen, daß er sich in seiner eigenen Stadt nicht auskannte. Aber schließlich gelangten sie an eine Kuppel, von der aus sie ein Pförtnerrobot ansprach. Ein Schott tat sich auf. Valvul blickte hinein und gab vor Erleichterung einen matten Zischlaut von sich. Diesen Korridor kannte er. Nur wenige Schritte entfernt lag die Einbuchtung, von der der Seitengang abzweigte, in dem Olkring ihn hatte fangen wollen.
    „Hier geht es entlang", sagte er voller Zuversicht.
    Er zog in Erwägung, sich vorübergehend von den Fremden abzusetzen und über eine Energiestraße in seine Unterkunft zu eilen, um zu sehen, ob Porpol sich nicht zuviel Sorgen um ihn machte. Aber als er während einer kurzen Rastpause, die um seinetwillen eingelegt wurde, die Augen schloß, um sich auf das Bild der Energiestraßen zu konzentrieren, da stellte er überrascht fest, daß viele der Straßen nicht mehr existierten - darunter auch jene, die zu seinem Quartier führte.
    Er teilte Surfo seine Beobachtung mit. Der Fremde ließ nicht erkennen, ob die unerwartete Entwicklung ihm Sorge bereitete oder nicht. Aber Valvul wußte, daß

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