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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorgenommen worden waren. Vor allen Dingen würde er auf den Knoten aufmerksam werden, an dem alle Pfade zusammenliefen.
    Olkring fürchtete plötzlich um seine Sicherheit. Er sandte seine Späher von neuem aus und machte ihnen klar, daß Valvul, der Verräter, unterwegs sei, um Olkrings Vorhaben zu vereiteln. Olkring hatte aus der Begegnung mit den fremden Eindringlingen gelernt. Zwar hatte er in der Kürze der Zeit keine annähernd so wirksamen Waffen beschaffen können, wie die Fremden sie trugen, aber seine Späher waren mit allerhand Wurf-, Hieb- und Stichwerkzeugen ausgestattet, so daß sie, falls Valvul sich immer noch in der Begleitung der Fremden befand, wenigstens dann eine vernünftige Aussicht auf Erfolg hatten, wenn sie in großer Zahl angriffen.
    Eine Stunde verging. Späher kamen und gingen. Niemand hatte bisher eine Spur des Verräters gefunden. Olkring begann wieder zu hoffen. Vielleicht hatte Valvul doch die endgültige Faltung schon vollzogen. Vielleicht gab es einen anderen Grund dafür, warum der Beisitzer Eins im Augenblick nicht zu Olkring sprechen wollte.
    Es knisterte in der Halle, als einer der Mascinoten materialisierte. Ein metallener Knüppel fiel mit lautem Poltern zu Boden. Ein spitzer Schrei ließ Olkring aufhorchen.
    Wenige Armlängen vor ihm stand einer seiner Späher. Er hatte Mühe, die Raumfalte offenzuhalten. Die Umrisse seines Körpers schienen in der Luft zu schwimmen, verwischten sich und wurden dann wieder stabil. Der Mascinote empfand starke Schmerzen.
    „Ich habe sie gesehen", stieß er hervor. „Valvul und die Fremden. Ihre Waffen sind ...
    noch immer gefährlich."
    Mit diesen Worten fiel er hintenüber und blieb reglos liegen.
     
    *
     
    Porpol war in der Halle der Vergessenen zurückgeblieben. Es war nicht leichtgefallen, ihn dazu zu überreden. Aber Valvul fürchtete um das Leben des unerfahrenen Nachbruders, und da schließlich auch die Betschiden Valvuls Partei ergriffen, war Porpol keine Wahl geblieben.
    Der Weg, der zu Olkrings Quartier führte, war zunächst frei von Hindernissen. Aber als Surfo Mallagan in der Ferne einen Mascinoten materialisieren und sofort wieder verschwinden sah, da wußte er, daß ihnen die Späher des Gegners auf der Spur waren.
    Es kam im Lauf der nächsten halben Stunde zu mehreren Zusammenstößen. Olkrings Mascinoten hatten sich bewaffnet. Am gefährlichsten waren die Wurfgeräte, die sie bei sich führten. Surfo war nicht bereit, in diesen entscheidenden Minuten auch nur das geringste Risiko einzugehen. Er wies die Gefährten an, die Schocker schußbereit zu halten und beim Auftauchen gegnerischer Späher sofort das Feuer zu eröffnen.
    Schließlich schien Olkring einzusehen, daß er auf diese Weise keinen Erfolg haben würde. Die Späher wurden seltener und blieben zuletzt ganz aus. Valvul gab an, sie seien nur noch wenige Minuten von Olkrings Unterkunft entfernt.
    „Ich kenne deinen Feind nicht", sagte Surfo zu dem Mascinoten. „Aber wenn ich an seiner Stelle wäre, hätte ich mich inzwischen schon längst auf die Socken gemacht. Er weiß, daß wir auf ihn zukommen und daß er gegen uns nichts ausrichten kann."
    Kurze Zeit später fanden sie Olkrings Unterkunft. Inmitten fremdartiger Maschinen lagen die reglosen Gestalten von Mascinoten, die Schocktreffer erhalten hatten und sich in unterschiedlichen Phasen der Lähmung befanden. Einige, die sich zum Teil schon wieder erholt hatten, wollten sich auf und davon machen; man sah es daran, daß die Umrisse ihrer Körper zu flimmern begannen, als sie versuchten, die Raumfalte zu schließen.
    Surfo machte ihnen mit kurzen Worten klar, daß sie von ihm nichts zu befürchten hatten.
    Lag es nun daran, daß sie Vertrauen zu ihm hatten, oder war es das ungläubige Staunen über die Stimme, die aus einem kleinen Kasten drang und Worte ihrer Sprache sprach - auf jeden Fall verzichteten die Mascinoten auf die Flucht.
    „Ich suche Olkring", rief Surfo Mallagan. „Wo ist er?"
    Niemand wußte es. Sie durchsuchten das ganze Quartier. Aber Olkring war verschwunden.
     
    *
     
    Von den Höhen des Triumphs war Olkring bis in die Tiefen der Verzweiflung gestürzt.
    Als immer mehr Verwundete mit Lauten des Entsetzens in der Unterkunft materialisierten, da wußte der Mascinote, der der neue Meister der Gegenwart hatte werden wollen, daß seinem Vorhaben der Erfolg versagt bleiben würde. Der Beisitzer Eins mochte einen Groll gegen den Verräter Valvul haben, aber das bedeutete offenbar nicht, daß er

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