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1032 - Der Experimentalplanet

Titel: 1032 - Der Experimentalplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deutete auf die Töpfe. „Es gibt venusische Sumpfkrabben in Pinksauce, dazu eisgekühlte Plophospfirsiche. Ich hoffe, du magst es."
    „O ja", beeilte sich Adelaie zu sagen.
    Sie aßen schweigend, und als Sarga die Teller abgeräumt hatte, lobte Adelaie ihre Kochkünste.
    „Du wolltest mit mir über etwas sprechen", sagte sie dann.
    „Ja." Sarga wurde nachdenklich. „Ich habe mich nicht ohne Grund darum bemüht, dieses Kommando mit Quiupu zu bekommen. Ich meine, ich tat es nicht nur aus wissenschaftlichem Interesse."
    „Sondern?"
    „Es ist eine längere Geschichte, Adelaie. Ich will sie dir anvertrauen und dich sogar um Hilfe bitten. Allerdings wäre es mir sehr angenehm, wenn du mir versprechen könntest, allen anderen gegenüber zu schweigen."
    „Das klingt ja richtig geheimnisvoll." Adelaie lächelte.
    „Es handelt sich eigentlich um kein Geheimnis, aber dennoch dürften die Umstände Leuten wie Quiupu, Demos Yoorn und Alaska Saedelaere nicht bekannt sein. Eigentlich dürfte es nur eine Person an Bord der LUZFRIG geben, die die Zusammenhänge kennt und vielleicht meine Absicht ahnt."
    „Das dürfte dein Sohn Kirt sein, nicht wahr?"
    „Ich staune, wie schnell du dich in mich einfühlst. Du hast recht. Es ist Kirt Dorell-Ehkesh.
    Vielleicht hast du bemerkt, daß wir uns aus dem Weg gehen."
    „Es ist mir nicht entgangen. Aber du hast mein Wort. Ich werde mit niemand über das sprechen, was du mir sagst."
    Sarga Ehkesh redete leise aber klar und selbstsicher.
    „Es geht um den Mann, der mir diese Geige geschenkt hat, um meinen Vater. Kirt hatte zu ihm ein besonders enges Verhältnis. Die beiden sahen sich oft. Irgendwann vor sieben oder acht Jahren fing er an, mir Vorwürfe zu machen. Er glaubte, ich hätte etwas gegen die häufigen Kontakte mit seinem Großvater, der ein exzellenter Biologe war. Seine Vermutung war barer Unsinn, aber das konnte ich ihm nicht klarmachen. Das einzige, was ich ihm vorwarf, war, daß er auf Kosten der Erfahrungen und Beziehungen meines Vaters seine wissenschaftliche Karriere machen wollte. Es kam zu einem großen Streit, an dem meine ganze Familie beteiligt war. Er endete damit, daß sich mein Vater enttäuscht und verbittert zurückzog. Kurz danach nahm er ein Kommando auf einem GAVÖK-Schiff an. Er flog drei Jahre mit einem Blue als Kommandanten durch die Milchstraße. Vor vier Jahren erhielten wir" seine Todesnachricht. Kirt und ich hatten uns gerade wieder einigermaßen ausgesöhnt, als wir erfuhren, daß mein Vater bei der Erkundung eines Planeten verschollen sei. Von diesem Tag an sprach er kein Wort mehr mit mir, denn er gibt mir die Schuld an der ganzen Sache. Ich hätte Vater vergrault und ihn so in den Tod geschickt."
    „Das ist keine schöne Geschichte, Sarga", sagte Adelaie mitfühlend.
    „Sie ist noch nicht zu Ende. Der Blue, mit dem mein Vater flog, heißt Scarfaaru, und die Welt, auf der er ums Leben kam, ist Lokvorth."
    Die beiden Frauen schwiegen. Sarga streichelte liebevoll ihre Geige.
    „Du glaubst doch nicht etwa", meinte Adelaie schließlich, „du könntest die Umstände des Todes deines Vaters auf Lokvorth aufklären?"
    Sarga schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Vielmehr bin ich der Ansicht, daß Prester Ehkesh noch lebt. Halte mich bitte nicht für verrückt, aber ich hätte es spüren müssen, wenn er gestorben wäre. Vielleicht hätte die Geige dann einen anderen Klang bekommen, oder ich hätte gemerkt, wie etwas in mir zerbrach."
    Nun schüttelte Adelaie ihr glattes braunes Haar. „Ich muß mich schon sehr wundern, Sarga, daß du als geschulte und erfahrene Wissenschaftlerin so einen Unsinn behauptest."
    „Unsinn? Du kannst es so nennen. Es macht nichts, wenn du mir nicht glaubst. Ich möchte lediglich, daß du mein Verhalten verstehst, wenn ich auf eine Spur meines Vaters stoßen sollte."
    Adelaie schüttelte noch immer den Kopf. Als Laborantin besaß sie zwar eine wissenschaftliche Ausbildung, aber die konnte man nicht mit der von Sarga vergleichen.
    Gegen sie war sie ein einfaches Licht, aber ihre Denkweise ließ die Phantastereien Sargas nicht zu.
    „Wie kam er denn ums Leben, dieser Prester Ehkesh?" fragte sie.
    „Das ist es ja. Es gibt keine klaren Aussagen darüber. Nach dem Logbuch von Scarfaarus Schiff verschwand er spurlos nach einem harmlosen wissenschaftlichen Ausflug. Er wollte die Pflanzenwelt näher erforschen. Es wurde vermutet, daß er irgendwelchen Tieren zum Opfer gefallen ist. Auch von dem Gleiter fehlte jede

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