Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ophiten vorschrieben und…«
    »Ophiten?« fragte ich.
    »Ja«, sagte er. »Ja, es sind die Ophiten gewesen. Wieso? Kennen Sie die…«
    Ich hörte nicht mehr hin. Ja, wir kannten die Ophiten, denn mit ihnen hatten wir schon unsere Erfahrungen sammeln können. Sie waren eine Sekte. Sie nannten sich Schlangenverehrer und stammten aus dem christlichen Altertum. Dort hatten sie sich abgespalten, und ihr Gott war die alttestamentarische Paradiesschlange, die als die Verführung der Menschen zur Sünde galt. Sie war der Urheber alles Bösen in der Welt. Daran hatten die Ophiten geglaubt.
    Es hatte damals nicht nur eine Sekte gegeben. Sie hatten sich aufgesplittert. Einige hatten den Schlangen regelrechte Tempel gebaut, in denen ihnen Opfer dargebracht worden waren.
    Lebende Opfer – Tiere und Menschen, wobei der ägyptische und phönizische Einfluß nicht zu verkennen war.
    In unserem Zeitalter haben alte Sekten wieder Hochkonjunktur, denn irgendwas wollten und müssen die Menschen haben, an das sie glauben können.
    Auch wenn es etwas Falsches war, wie eben der Glaube der Ophiten.
    Die Schlange, das Böse und die damit verbundene Magie hatte es tatsächlich geschafft, ein gefährliches Dreieck zu bilden, dessen Glaube letztendlich noch überlebt hatte.
    Es rankten sich sehr düstere Geheimnisse um die Sekte der Ophiten, und es gab nur wenige Menschen, die damit zurechtkamen und sie auch verstanden. Dazu gehörte Peter Gilmore, der tief in die Geheimnisse eingedrungen war.
    »Hier, wo wir stehen, hat er gelebt«, flüsterte uns der Mann zu.
    »Ein uralter Schlangenbeschwörer, der vor langer Zeit diesen Tempel bewacht hielt. Unter der Erde befindet er sich, und ich habe ihn nach langem Suchen entdeckt.«
    »Aber der Mann ist tot«, sagte Suko.
    »Ja, das ist er!« bestätigte Gilmore, bevor er uns ein lauerndes Grinsen zeigte. »Oft aber denkt man nur, daß gewisse Dinge gestorben sind. Die Kraft der ersten Schlange aus dem Garten Eden hat mitgeholfen, den Geist auch weiterhin existieren zu lassen. In seinem Sinne habe ich weitergemacht, denn der Geist steckt in mir. Er hat mich den Schlangen nahegebracht. Ich fühle und handele wie eine Schlange, ich denke auch wie sie, denn für mich können Schlangen denken. Ich führe den Fluch weiter, und es gibt keinen, der mich daran hindern kann, weil ich einfach zu stark bin. Versteht ihr nun, wie arm ihr seid?«
    »Wir denken anders darüber.«
    Seine Hand zuckte vor. Zuerst wies sie auf mich. »Du bist tot – schon tot!« Dann deutete er zuckend auf Suko. »Und du bist es auch, Chinese.«
    »Bitte keinen Rassismus!« erklärte Suko. »Gehen Sie lieber vor. Sonst sind Sie gleich tot!«
    Suko hatte damit unsere Pistolen gemeint, deren Kugeln Gilmore zur Leiche machen konnten.
    Es war für uns zusehen, wie der Mann den Fluch schluckte, was ihm wohl nicht paßte, da er den Kopf schüttelte. Suko winkte mit der Waffe, und Gilmore nickte.
    »Ja, ich werde gehen. Die beiden Frauen warten auf mich, und sie können zuschauen, wie Sie beide sterben. Danach werde ich mich um sie kümmern, damit sie anschließend zu Opfern für meine wunderbaren Freunde werden können. Das ist es, was ich will!«
    Wieder glänzten seine Augen so hart. Ich fragte mich, ob er nur ein Mensch oder schon zur Hälfte eine Schlange war oder zumindest deren Eigenschaften besaß.
    Er hatte sich wieder gedreht und schritt die Stufen herab. Es waren nicht mehr viele, die zu einem recht großen und auch erhellten Kellerraum hinabführten, in dem es allerdings nicht aussah wie in einem normalen Keller, denn es zweigten keine sichtbaren Gänge oder irgendwelche Türen ab.
    Es war nur ein großer, mit Steinfliesen bedeckter Raum. Auf dem Boden bewegte sich nichts. Keine Schlange schob sich weiter oder in unsere Nähe heran. Die steckten woanders, und zwar im Keller unter dem Keller, in der Höhle, in der auch der Schlangenfluch vor langer Zeit seinen Anfang genommen hatte.
    Die Treppe lag hinter uns. Gilmore führte uns weiter, und er ging dabei in eine bestimmte Richtung. Eine Tür sah ich nicht, und so bewegte er sich auf eine Wand zu.
    Suko drehte den Kopf, weil er nach den Schlangen schauen wollte.
    Sie waren noch da, denn er gab mir die Bestätigung durch ein knappes Nicken.
    Vor der Wand blieb Gilmore stehen. Im ersten Augenblick noch wunderte ich mich darüber, wenig später nicht mehr, denn da hatte auch ich die Umrisse der Tür in der Wand gesehen.
    »Es ist der Zugang!« flüsterte Gilmore. »Der einzige Weg

Weitere Kostenlose Bücher