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1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geändert. Wir haben einen anderen Seth-Apophis-Agenten, und deshalb sind weitere Unterredungen notwendig."
    Das Lächeln auf dem Gesicht Tosens erlosch. Der Importkontrolleur setzte sich. Er preßte die Lippen zusammen, und seine Blicke wurden unstet. Sie wanderten von Fellmer Lloyd zu Amby Törn, von dort zum Fenster und zu verschiedenen Gegenständen im Raum, und schließlich wieder zurück zu dem Mutanten und dem Mädchen.
    Amby Törn kam zu ihm.
    „Was ist denn mit dir, Bruke? Fühlst du dich nicht wohl?"
    Tosens Stirn überzog sich mit Schweißperlen. Ihn fröstelte, obwohl es nicht kalt im Zimmer war. Ihm war, als sei er plötzlich allein auf einer weiten, völlig kahlen Ebene.
    Unendlich fern schienen die anderen Menschen zu sein.
    Je länger er sich in der Klinik für psychiatrische Sonderfälle befand, desto mehr vertiefte sich die Überzeugung in ihm, daß er zu Unrecht hier war.
    Um so wichtiger aber waren ihm die Besuche der Mutanten. Sie werteten ihn auf und steigerten sein Selbstgefühl. Er hatte sogar den Wunsch, ihnen zu helfen, obgleich er überzeugt war, daß er es nicht konnte.
    Er blickte auf und bemerkte, daß Fellmer Lloyd ihn beobachtete. Seine Wangen röteten sich, da er sich dessen bewußt wurde, daß der Mutant seine Gedanken verfolgen konnte.
    Er fühlte sich entblößt und wurde aggressiv. Ärgerlich sprang er auf.
    „Verschwinde", schrie er Lloyd an. „Du hast kein Recht, in meinen Gedanken herumzuschnüffeln."
    „Wir möchten dich mit jemand zusammenbringen", erklärte der Mutant gelassen. „Es ist Icho Tolot, der offenbar von einer fremden Macht besessen ist."
    Bruke Tosen setzte sich wieder. Er blickte starr zum Fenster hinaus.
    Icho Tolot! dachte er, und ein Gefühl grenzenloser Unterlegenheit kam in ihm auf. Gegen diesen Haluter bist du ein Nichts.
    Zugleich wurde er sich dessen bewußt, was es bedeuten konnte, wenn es den Mutanten und den Ärzten nicht gelang, die Wahrheit über ihn selbst herauszufinden. Wenn er wirklich eine Art zweiter Persönlichkeit in sich hatte, die solange schlief, bis sie von Seth-Apophis aktiviert wurde, dann mußte er damit rechnen, daß man ihn einsperrte, bis er keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellte.
    Doch wie lange konnte das sein?
    Das kann bis zu deinem Tod gehen, dachte er niedergeschlagen. Sie werden dich irgendwo einlochen und dich dann vergessen, weil sie andere Probleme haben, als sich um dich zu kümmern. Einem Icho Tolot würde so etwas nie passieren.
    „Komm", befahl Fellmer Lloyd. „Wir wollen keine Zeit verlieren."
    Bruke Tosen stand auf und ging zur Tür. Er wich den suchenden Blicken des Mädchens aus, da er fürchtete, für Amby nun ebenfalls uninteressant geworden zu sein.
    Niedergeschlagen verließ er das Zimmer.
    Fellmer Lloyd nickte Amby Törn tröstend zu und folgte Bruke Tosen. Er hatte die Gedanken des Seth-Apophis-Agenten verfolgt und wußte daher genau, was in ihm vorging.
    Er hatte Verständnis für ihn.
    Und er hoffte, aus der für ihn nicht ganz überraschenden Reaktion des Agenten Kapital schlagen zu können.
    Vielleicht, so sagte er sich, führt die Eifersucht Tosens dazu, daß in ihm etwas frei wird, was uns weiterhilft. Möglicherweise helfen wir aber auch Icho, so daß er uns einige Informationen geben kann.
    Er flog mit Bruke Tosen ins Zentrum von Terrania-City und brachte ihn in den inneren Haupttrakt. Hier wurden sie von dem Mausbiber erwartet.
    „Hallo, Gucky", sagte Bruke Tosen in gezwungener Heiterkeit. „Du wolltest mich sprechen? Wie du siehst, bin ich augenblicklich gekommen."
    Gucky reagierte nicht so, wie er es gehofft hatte. Er zeigte ihm nicht den Nagezahn und blinzelte ihn fröhlich an, sondern er verhielt sich so, als wären sie sich noch nie begegnet.
    Der Ilt ergriff seine Hand und die Fellmer Lloyds und teleportierte mit ihnen in den Panzerraum, in dem Icho Tolot gefangen war.
    Der Haluter stand an der Tür, und er fuhr herum, als sei er bei etwas Verbotenem überrascht worden. Fellmer Lloyd versuchte sofort, seine Gedanken zu erfassen, war dabei jedoch so wenig erfolgreich wie bei allen Versuchen zuvor.
    „Wer ist das?" fragte der Koloß mit dumpf grollender Stimme.
    „Das ist ein Mann, der zeitweilig unter dem Einfluß einer fremden Macht steht", erläuterte Lloyd. „Er selbst weiß es dann nicht. Es überkommt ihn ganz plötzlich, ohne daß er es merkt. Dann scheint irgend jemand seine eigene Persönlichkeit auszuschalten und gegen eine andere zu ersetzen, die

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