Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
inneren Qualen verringerten sich spürbar, sobald er körperlich belastet wurde. Jetzt blieb er nur ruhig, weil sich das Fremde ein wenig zurückgezogen hatte, als wolle es zu einem neuen Schlag ausholen.
    Er nutzte die Zeit, um sich zu konzentrieren.
    Ihm war wichtig, daß seine Freunde möglichst bald erfuhren, wie es in ihm aussah. Nur wenn sie informiert waren, konnten sie ihm helfen. Er wußte nicht, ob es richtig war, ihn in dem Panzerraum einzusperren. Auf der einen Seite war er froh, daß er kein weiteres Unheil anrichten konnte, indem er durch Terrania-City raste und blindlings alles zerstörte, was ihm in die Quere kam. Auf der anderen Seite fürchtete er, in der engen Zelle nicht genügend Auslauf zu haben. Er hatte Angst davor, daß der psychische Druck für ihn schließlich zu groß wurde, und daß es zu einem geistigen Zusammenbruch kam.
    Ich will nicht den Verstand verlieren, dachte er. Ich muß einen Weg finden, mich von dem seelischen Druck zu befreien und dennoch frei zu bleiben. Ich muß hier raus.
    Er erhob sich und ließ die Hand seines rechten Handlungsarms über die Panzertür streichen. Seine Hand, an der er noch immer den schwarzen Handschuh trug, verharrte auf halber Höhe der Tür, in einem Bereich, in dem der Haluter das Schloß vermutete.
    Auf dieser Seite der Panzertür befand sich eine glatte Metallwand. Zugänglich war das Schloß von der anderen Seite, so daß es keine Möglichkeit für ihn zu geben schien, die Tür zu öffnen und die Zelle auf diesem Wege zu verlassen.
    Plötzlich bemerkte der Haluter, daß die Spitzen seiner Finger grün leuchteten.
    Er blickte genauer hin und sah, daß aus den Kuppen von zwei Fingern nadelfeine, grüne Strahlen hervorkamen.
    Er stutzte und zog die Hand zurück.
    Nicht aus den Fingern, durchfuhr es ihn. Aus dem Handschuh kommen die Strahlen.
    Er betrachtete den Handschuh, konnte aber nichts Besonderes daran feststellen. Wie eine zweite Haut umschloß er die Hand.
    Der Haluter ließ sich auf den Boden sinken, bis sich die Stelle der Tür, die er eben noch berührt hatte, in Augenhöhe befand. Icho Tolot sah, daß sich zwei winzige Löcher im Stahl befanden, so als ob jemand zwei Nadeln hineingestoßen habe.
    Verdutzt hielt er sich die behandschuhte Hand vor die Augen.
    Für ihn bestand nicht der geringste Zweifel, daß die grünen Strahlen aus dem Handschuh die Löcher in den Stahl gebohrt hatten.
    Er legte die Hand erneut an die Tür, spürte, wie sich die Finger, wie von einer fremden Kraft bewegt, vor die beiden Löcher schoben, und dann sah er, wie die grünen Strahlen erneut aus den Fingerspitzen hervorzuckten.
    Im gleichen Augenblick wußte der Haluter, daß er sich aus seinem Gefängnis befreien konnte, wann immer er wollte.
     
    *
     
    Bruke Tosen empfing Amby Törn geradezu ausgelassen, als sie an diesem Tag zu ihm in die Klinik kam. Er zog sie in seine Arme und küßte sie.
    „Was ist mit dir los?" lachte das Mädchen. „Bist du verrückt?"
    Zum ersten Mal seit Tagen hatte sie das Gefühl, daß es sich gelohnt hatte, die weite Reise von Jarvith-Jarv zur Erde zu machen, um den Mann zu besuchen, den sie liebte.
    „Nichts ist los", erwiderte er und zeigte auf das Fenster. „Die Sonne scheint. Es ist ein herrlicher Morgen. Genügt das nicht?"
    „Mir schon, ich wußte nur nicht, daß auch du so etwas siehst."
    Er lachte.
    „Ich werde den Arzt fragen, ob wir draußen Spazierengehen dürfen. Er hat bestimmt nichts dagegen. Sicherlich gibt er mir zwei Wächter mit, wie immer, aber das stört mich nicht."
    Er drückte die Taste des Interkoms, und fast im gleichen Augenblick betrat der Arzt das Zimmer. Doch Tosen fiel in seiner überschwenglichen Stimmung nicht auf, daß der Arzt viel zu schnell da war. Lächelnd blickte er ihn an.
    „Ich fühle mich großartig, Doktor", sagte er. „Ich möchte nach draußen. Der Tag ist so schön, und ich brauche frische Luft."
    „Daraus wird leider nichts werden", erwiderte der Mediziner. Du hast noch mehr Besuch."
    Er trat zur Seite und machte Fellmer Lloyd Platz. Er ließ den Mutanten in das Zimmer und ging dann rasch hinaus.
    Unwillig blickte Tosen den Mutanten an.
    „Muß das sein?" fragte er. „Siehst du nicht, daß Amby bei mir ist? Ein Telepath sollte soviel Taktgefühl haben, uns allein zu lassen, wenn wir allein sein wollen."
    Fellmer Lloyd breitete entschuldigend die Hände aus.
    „Tut mir leid, Bruke", entgegnete er. „Ich wollte nicht unhöflich sein. Leider hat sich unsere Situation etwas

Weitere Kostenlose Bücher